Fachartikel
Nadelgehölze im Blickpunkt – ungeliebt und doch unentbehrlich?
Nadelgehölze bieten unter Berücksichtigung des Standortes eine Vielfalt von Formen und Farben. Darüber hinaus sind sie in der Regel pflegeleicht. Der Gartengestalter kann zusammen mit Laubgehölzen, Stauden und Gräsern durchaus reizvolle Akzente setzen.
2016, 9 Seiten
Häufigster Fehler: Große Bäume in kleinen Gärten
Der häufigste Fehler bei der Verwendung besteht darin, größere Arten/Sorten (Abies concolor, Picea abies …) in kleinere oder mittelgroße (Vor-) Gärten zu pflanzen. Diese Arten entwickeln ihre volle Schönheit erst im Laufe der Jahrzehnte, wenn sie sich zur Pyramidenform entwickeln und bis auf den Boden beastet sind. Sie füllen dann die Gärten (Vorgärten) aber meist auch restlos aus und lassen anderen Pflanzen keinerlei Platz mehr (Vorgarten-Monster). Nur klein bleibende oder langsam wachsende Arten/Sorten sind wirklich dafür auf Dauer geeignet. Die sorgfältige Auswahl von Einzelexemplaren bzw. die richtige Festlegung der Gruppen sind entscheidend für einen harmonischen Gartenraum.
Formen bringen Leben
Gehölze werden weniger wegen der Farbe sondern meist wegen der klaren Form gekauft. Die meisten Nadelgehölze sind von Natur aus in Etagen oder in Pyramidenform aufgebaut und bringen viele Formen in den Garten. Beispiele hierfür sind Arten mit säulenförmigem Wuchs (z. B. Taxus baccata 'Fastigiata'), Kugelformen (z. B. Abies koreana 'Blauer Eskimo') sowie Hängeformen (z. B. Juniperus communis 'Pendula') und Arten mit besonderem Charakter (z. B. Cryptomeria japonica 'Cristata'). Säulenformen eignen sich besonders für enge Räume wie Innenhöfe, Vorgärten oder als „Ausrufezeichen“, um den Blick auf eine ganz bestimmte Stelle zu lenken. Als Leitgehölze in Staudenrabatten, Steingärten oder in Kombination mit Rosen ergeben sich reizvolle Pflanzenbilder. Auch Verbänderungen kommen bei den Nadelgehölzen vor. Ein interessantes Beispiel hierfür ist die Hahnenkamm-Sicheltanne (Cryptomeria japonica 'Cristata'). Die charakteristische Krümmung kommt dadurch zustande, dass eine Seite der Zweige im Wachstum stärker ist als die andere.
Farben bringen Licht
Nadelgehölze sind bis auf wenige Ausnahmen immergrün. Die Farbskala reicht dabei von blaugrün über silberblau bis zu gelb. Die Unterseite kann auch weiß oder graugrün sein. Nadelgehölze mit farbigen Nadeln stellen mittlerweile im Sortiment keine Besonderheit mehr dar. Bei gelblaubigen Sorten ist zu berücksichtigen, dass sie gegenüber direkter Sonneneinstrahlung etwas empfindlich sind. Sie sind entweder ganzjährig gelb gefärbt oder im Austrieb. Sie wirken besonders vor dunklen Fassaden, aber auch umrahmt von kräftigem Grün. Bei gemäßigtem Klima und frischen bis feuchten Standorten gedeihen sie auch in der Sonne. Eine rotbraune Färbung der Nadeln tritt nur im Herbst /Winter bei einigen sommergrünen Arten oder bei einigen Gattungen (Cryptomeria, Juniperus oder Thuja Arten/Sorten) auf, die sich bräunlich verfärben
Der Fachartikel enthält u.a. eine tabellarische Auflistung von Arten und Sorten zu verschiedenen Wuchsformen und Farben.