Eine Abschätzung der Standsicherheit von freistehenden Bauteilen des Garten- und Landschaftsbaus bietet der Vergleich der Windlast auf einem Bauteil mit der Kraft, die ein Fundament aufnehmen kann, ohne sich zu verschieben (passiver Erddruck). Aus diesem Vergleich lässt sich grob abschätzen, inwieweit eine Fundamentierung standsicher sein kann. Die genannten Abschätzungen sind durchaus auch geeignet, um Gefahrenpotenziale zu erkennen.
2016, 11 Seiten
In der jüngeren Vergangenheit machen immer wieder Sturmereignisse von sich reden, die mit hohen Windgeschwindigkeiten und mit einem hohen Zerstörungspotenzial einhergehen. Dabei sind nicht mehr nur küstennahe Orte oder Hochgebirgslagen betroffen, sondern auch Ortslagen weit ab von diesen Extremstandorten. Galten vor Jahren noch Windgeschwindigkeiten von 100 oder 120 km/h als außergewöhnlich, so ist seit den 1990er Jahren Orkanstärke (Windstärke 12 nach Beaufort; > 117 km/h) in den Tallagen Mitteldeutschlands gut möglich geworden. Extreme Windgeschwindigkeiten werden in exponierten Lagen gemessen. Mit 335 km/h wurde in Deutschland die bisher höchste Windgeschwindigkeit am 12.06.1985 auf der Zugspitze gemessen. Mit aufwendigen Messverfahren konnten am 01.05.1996 über Australien 408 km/h gemessen werden und am 03.05.1999 wurden über Oklahoma in den USA sogar 496 km/h registriert. Die genannten hohen Windgeschwindigkeiten treten zwar nur in Böen auf, trotzdem ist mit der Windgeschwindigkeit auch eine entsprechende Flächendrucklast verbunden. Die Böigkeit des Windes kann bei flexiblen Körpern auch bei relativ geringen Flächendrucklasten problematisch werden. Viele Bäume brechen nur deshalb, weil die Böigkeit des Windes den Baum in der Eigenschwingung anregt.
Im Fachartikel sind detaillierte Berechnungen u.a. zu Winddruckkraft und Erddruck dargestellt.