Fachartikel
Frosttoleranz der Versuchsbaumarten
Forschungsprojekt "Stadtgrün 2021"
Da Straßenbäume während der Anwachsphase in den ersten Jahren regelmäßig gewässert werden, können derzeit noch keine Aussagen zur Trockenstresstoleranz der einzelnen Versuchsbaumarten getroffen werden. Dank der letzten ausgeprägten Winter mit teils extremen Frostereignissen können i9m Projekt "Stadtgrün 20121" jedoch schon vorläufige Ergebnisse zur Frosttoleranz der einzelnen Baumarten vorgestellt werden.
An den Standorten Würzburg und Hof/Münchberg wurde ein Teil der Baumarten im Spätherbst 2009, alle weiteren Bäume im Frühjahr 2010 gepflanzt. In den langen, kalten Wintern 2009/10 und 2012/13 mit einer überdurchschnittlichen Anzahl von Eistagen an allen Standorten wurde die Frosttoleranz der Versuchsbaumarten auf die Probe gestellt.
Starke Frostschäden in Hof
In Hof zeigten sich, wie erwartet, die schwersten Schäden: Quercus frainetto 'Trump' fiel hier im ersten Winter komplett aus. Dies ist zumindest teilweise auf die geringe Qualität der Bäume, aber vermutlich auch auf die starke Salzbelastung an dem Standort, einer stark befahrenen Ausfallstraße, zurückzuführen. Um die Frostresistenz dieser Art hinreichend testen zu können, wurden die abgestorbenen Bäume mit qualitativ besserer Baumschulware nachgepflanzt. Schwere Frostschäden wurden bei Tilia tomentosa 'Brabant' nach dem ersten Winter festgestellt, die zum Ausfall zweier Bäume führten. Nach einem starken Rückschnitt der restlichen Bäume, der anschließend zu einer guten Erholung führte, wurden erneut starke Frostschäden nach dem Winter 2012/2013 beobachtet.
Celtis australis ist, wie der Totalausfall in Münchberg gezeigt hat, nur für wärmebegünstigte Standorte geeignet. Aber auch Acer buergerianum sowie die Sorten Tilia tomentosa Brabant, Sophora japonica Regent und Zelkova serrata Green Vase sollten an kontinental geprägten Standorten nicht oder nur an geschützten Standorten gepflanzt werden.
Im Vergleich zu der Winterhärtebewertung der Versuchsbaumarten in der KlimaArtenMatrix für Stadtbaumarten (KLAM, Roloff et al. 2008) schneiden diese Arten bzw. Sorten teilweise deutlich schlechter ab, wobei die KLAM-Bewertung sich nur auf reine Arten bezieht. Dagegen erwiesen sich die Arten Acer monspessulanum, Fraxinus ornus, Liquidambar styraciflua, Magnolia kobus und Quercus cerris im Versuch z.T. deutlich frosthärter als in der KLAM dargestellt.