Gartencast
Top-Ten: die besten Obstsorten für den Garten
1. Februar 2107

Für einen erfolgreichen Anbau von leckeren, zugleich aber auch möglichst makellosen Früchten spielt die Sortenwahl eine entscheidende Rolle. Daher wurden seit vielen Jahren zahlreiche Sorten aller Obstarten an der Bayerischen Landesanstalt Veitshöchheim auch für den Freizeitgartenbau geprüft.

Die Favoriten bezüglich Ertrag, Fruchtqualität, v.a. aber auch geringer Anfälligkeit gegen Schaderreger sind in einer Top-Ten-Liste zusammengefasst. Diese können Sie unter Infoschriften Obst auf der Seite Freizeitgartenbau unserer Homepage: www.lwg.bayern.de einsehen. Und im Versuchsgelände „Stutel“ der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau Veitshöchheim können Sie diese „Best of“ auf einer Schaufläche sogar besichtigen.

Die Robustheit der Sorten, verbunden mit gutem Geschmack, sind die Hauptkriterien. Unser Motto lautet: „gesundes Obst von gesunden Gehölzen“.

Von Schorf befallene Apfelbäume bzw. Traubenstöcke oder Beerensträucher mit Mehltau liefern auch Früchte mit Schorf- bzw. Mehltauflecken. Neben der optischen Beeinträchtigung, die viele Konsumenten ablehnen, können z.B. von Mehltau überzogene Beeren auch ungenießbar sein. Als vorbeugende Maßnahme kann die Berücksichtigung resistenter oder toleranter Obstsorten, die stets auf klassische Weise ohne Einsatz von Gentechnik gezüchtet wurden, Abhilfe schaffen.

Durch den Verzicht auf Pflanzenschutzmittel ermöglichen resistente Sorten ein umweltgerechtes, naturnahes Gärtnern, ohne auf leckere Früchte verzichten zu müssen. Viele dieser Varietäten sind nun schon seit zehn bis 20 Jahren in gut sortierten Fachbaumschulen erhältlich. Auf Grund ihrer Anfälligkeit sind bekannte Apfelsorten wie ‘Gala‘, ‘Elstar‘, ‘Braeburn‘, ‘Cox Orange‘ im Haus-und Kleingarten nicht empfehlenswert.

Die breiteste Palette ist bei schorfresistenten Äpfeln zu finden, die inzwischen auch ein sehr gutes Geschmacksniveau besitzen. ‘Gerlinde‘, ‘Rebella‘, ‘Santana‘, ‘Rubinola‘ sind Herbstsorten. Als lagerfähig erweisen sich ‘Florina‘, ‘Topaz‘ und die Neuheit ‘Solaris‘.

Bei Birnen sind gegen den Schadpilz Birnengitterrost mit seinen orangefarbenen Blattflecken zwar keine resistenten Sorten vorhanden. Gegen die gefürchtete Bakterienkrankheit Feuerbrand liegt mit ‘Harrow Sweet‘ jedoch eine tolerante, zugleich wohlschmeckende Alternative vor.

Bei Sauerkirschen können bekannte Sorten wie ‘Schattenmorelle‘, ‘Morellenfeuer‘ stark von Monilia- Spitzendürre befallen werden, während ‘Morina‘, ‘Safir‘ und ‘Achat‘ kaum davon betroffen sind. Madige Süßkirschen kann man elegant mit der Wahl früh reifender Sorten wie ‘Burlat‘, ‘Merchant‘, ‘Celeste‘ oder ‘Bellise‘ umgehen.

Robuste Johannisbeeren sind rote Sorten wie ‘Rovada‘, ‘Rolan‘, ‘Rotet‘ bzw. die schwarzen ‘Titania‘, ‘Bona‘, ‘Ometa‘. Um Mehltau an Stachelbeeren zu umgehen sollten die gelbgrüne ‘Invicta‘ oder die roten ‘Remarka‘, ‘Rokula‘, ‘Redeva‘ gepflanzt werden.

Bei Hausrebstöcken sind die blauen Tafeltrauben ‘Muscat bleu‘, ‘Ontario‘ und die kernlose ‘Venus‘ zu Recht als pilzwiderstandsfähig und frosthart eingestuft.

Neben der Wahl von robuste Sorten sind richtiger Standort, fachgerechter Schnitt und Pflege für einen erfolgreichen Obstanbau im Haus- und Kleingarten ebenso wichtig.