Gartentipp
Grabbepflanzungen für Herbst und Winter
20. Oktober 2025

Spätestens Ende Oktober werden die Gräber für Allerheiligen hergerichtet. Wer selbst Hand anlegen möchte, findet in den Gartenfachbetrieben und Gartencentern eine große Auswahl an Pflanzen, die über den Herbst und Winter das Grab schmücken. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps für Bepflanzungen.

Eine geschickte Kombination aus mehrjährigen und saisonalen Pflanzen wertet das Grab auf. Herbstliche Pflanzungen in Schalen oder anderen Gefäßen beleben zudem Balkon und Terrasse.

Was ist zu beachten?

Die Bepflanzung richtet sich zunächst nach der Grabgröße (z.B. Urnengrab, Doppelgrab) bzw. nach dem Platz für die Bepflanzung. Oft sind schon Stellen von ausdauernden Pflanzen besetzt, die es zu integrieren gilt. Beachten Sie den Standort. Ist dieser vollschattig, halbschattig oder gar in der Sonne? Bedenken Sie dabei auch, dass Bäume ihr Laub verlieren und deshalb auch Wintersonne auftreten kann.

Herbstpflanzungen wachsen weniger stark und werden deshalb etwas dichter gesetzt. Der Gießaufwand ist im Herbst reduziert, da die Pflanzen zum einen weniger verbrauchen, die Temperaturen kühler sind und sowieso gelegentlich Niederschläge auftreten.

Achten Sie bei einer Schalenbepflanzung auf einen guten Wasserabzug und ein strukturstabiles Substrat. Bei starken Niederschlägen kann es sonst sein, dass Wurzeln faulen und die Pflanze abstirbt.

Bei der Herbstpflanzung steht nicht die Blütenpracht im Vordergrund, sondern der Fokus wird eher auf Blattfarbe, Blattform, Struktur gelegt. Denken Sie bei der Bepflanzung auch bereits an Platz für Gesteck, Schale und Kerze.

Lebendigkeit durch Vielfalt

Kombinieren Sie mehrjährige ausdauernde Pflanzen wie beispielsweise winterharte Hebe (Strauchveronika in Sorten), Heckenmyrthe (Lonicera nitida), kleine Nadelgehölze (z.B. Eibe, Zwergkiefer), Heide mit saisonalen Pflanzen. Besonders bunt und dankbar sind Hornveilchen. Sie besitzen zwar kleinere Blüten als Stiefmütterchen, liefern aber stetig Farbe bis ins Frühjahr hinein. In Rosa-bzw. Lilatönen und Weiß blühen Alpenveilchen, die sich ebenfalls gut integrieren lassen. Sie sind allerdings nicht frosthart und vertragen nur Temperaturen bis maximal -5° Celsius. Beliebt sind auch Christrosen, die zur Advents- und Weihnachtszeit blühen.

Farbe bringen nicht nur bunte Blüten. Auch sogenannte Blattschmuckpflanzen mit buntem oder silbrigem Laub setzen Farbakzente. Beispiele hierfür sind verschiedene Purpurglöckchen (Heuchera). Die Stacheldrahtpflanze (Calocephalus brownii) ist nicht zuverlässig winterhart und verträgt nur leichte Fröste. Jedoch bleiben silbrige Farbe und Struktur trotzdem auch bis über den Winter erhalten. Auch Früchte bringen Farbe: kugeligen Fruchtschmuck besitzen beispielsweise Skimmie, Scheinbeere und Topfmyrthe.

Verwenden Sie auch Gräser. Viele tragen sehr filigrane Blütenstände, die den Raum nach oben nutzen und zudem als Strukturbildner dienen. Die Halme selbst bringen eine neue Blattform ins Spiel und zeigen oft auch eine spezielle Färbung. Die Gräser sollten jedoch nicht zu hoch und breit wachsen. Geeignet sind beispielsweise Segge (Carex), Schwingel (Festuca), Rutenhirse (Panicum) und Lampenputzergras (Pennisetum).

Struktur auf dem Grab

Wer nicht das ganze Grab immer wieder neu bepflanzen möchte, kann auch eine Flächenpflanzung z.B. mit niedrigem Mauerpfeffer (Sedum ‘Weihenstephaner Gold‘ oder ‘Immergrünchen‘), Efeu, Zwergmispel (Cotoneaster) oder niedrigem Spindelstrauch (Euonymus) vornehmen. Dabei können Sie Ornamente (Kreis, Kreuz, Herz, Spirale) freilassen und mit Hornveilchen (später mit Wechselflor) bepflanzen.