Gartentipp
Der Boden – Grundlage des Lebens
15. September 2025
Der Boden ist unsere Lebensgrundlage, sichert unsere Ernährung und schafft vielfältige Lebensräume. Lange fehlte das Bewusstsein für die komplexen Zusammenhänge und die Wertschätzung für den Schatz, der unter unseren Füßen liegt. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie machen darauf aufmerksam und geben Tipps zur Bodenpflege im (Gemüse-)Garten.
Bodenpflege im Herbst und Winter
Die beste Bodenpflege ist der Bewuchs durch Pflanzen. Den meisten Nutzen bringen Gemüse auf den Beeten, aber auch Grüneinsaaten halten durch ihre Wurzeln den Boden locker, schützen vor Auswaschung von Nährstoffen, besonders Stickstoff, und Abschwemmung fruchtbaren Bodens. Einsaaten gelingen im Frühjahr bis April, solange der Boden noch feucht ist, besser noch ab September. Dies hat sich in trockeneren Gegenden bewährt. Dann sind auch einige Gemüsebeete abgeerntet. Im Oktober ist noch die Einsaat von z.B. Winterroggen, Wintererbse und Winterackerbohne möglich. Das Pflanzen von Feldsalat ist ebenfalls noch möglich.
Und im nächsten Frühjahr? Kleine Flächen rodet man einfach durch Ausreißen der Pflanzen, die sich anschließend gut zum Mulchen eignen. Das Entfernen von abgefrorenen Pflanzen im Frühjahr ist besonders leicht. Das Beet wird nur glatt gerecht. Wintererbse und Winterackerbohne können für eine spätere Ernte stehen bleiben, wenn der Platz nicht anderweitig benötigt wird.
Da wäre noch das Umgraben bei Kühlschranktemperatur des Bodens…sinnvoll ist es nur bei schweren Böden. Leichte werden im Frühjahr lediglich mit der Grabgabel gelockert. Zudem lohnt sich das Umgraben letztlich nur dort, wo auch mit einem Durchfrieren des Bodens gerechnet werden kann. Oft ist dies erst nach Weihnachten oder im neuen Jahr der Fall. Nicht umgegrabene Flächen, auch solche mit Grüneinsaaten, verunkrauten gerne. Viele Arten wie Vogel-Sternmiere, Ehrenpreis oder Gemeines Kreuzkraut blühen und samen den ganzen Winter aus. Hier lohnt es sich, immer wieder mal schnell durchzujäten, etwa einmal im Monat.
Viel Laub im Herbst und Sie wissen nicht wohin damit? Verwenden Sie die abgefallenen Blätter z.B. zum Mulchen von Rosen, Stauden, unter Hecken und auf leeren Beeten. Dies schützt frostempfindliche Pflanzen, ist zudem aber auch Nahrung und Winterversteck für Regenwürmer, Asseln und vielerlei Insekten, die dann wiederum als natürliches Vogelfutter dienen.
Bodenpflege im Klimawandel
Der Klimawandel macht auch dem Boden zu schaffen: Der Frühling startet ein paar Wochen früher, dabei bleibt uns die Gefahr der Spätfröste. Bei frühen Pflanzungen oder Einsaaten hilft ein Vlies. Manchmal bleiben besonders schwere Böden bis März/Anfang April recht nass und kalt, sodass eine Beetbelegung im zeitigen Frühjahr nicht immer gut möglich ist. Im Sommer folgen gebietsweise oft lange, sehr trockene Wochen oder sogar Monate, dann drohen wieder Gewitter mit Hagel und Starkregen. Hier ist das Mulchen besonders wichtig, damit die Feuchtigkeit im Boden gehalten werden kann. Zum anderen werden starke Regenfälle abgepuffert und ein Wegschwemmen der fruchtbaren Erde verhindert. Weil der Boden im Herbst durch milde Temperaturen lange warm bleibt, muss man mit einer reichlichen Freisetzung von Nährstoffen aus Pflanzenresten rechnen. Daher werden Grüneinsaaten im Herbst noch wichtiger. Nutzen Sie dafür beispielsweise die Beete abgeernteter Fruchtgemüse, die spätestens durch einzelne leichte Fröste Mitte Oktober frei geworden sind. Der sehr lange, oft wieder feuchter werdende Herbst ermöglicht aber auch das Anpflanzen eine Vielzahl von Herbstsalaten und Wintergemüsen im August und September. Diese legen noch üppig an Wachstum zu. Vielerorts zeigt sich der Winter nur kurz und (stärkere) Fröste gibt es erst im Januar bis März. Manchmal frieren die Böden nicht mehr durch. Zudem überwintern viele Pflanzen, die früher abgefroren sind: Stielmangold, Ringelblumen, aber auch Beikräuter wie Kreuzkraut. Diese gilt es stetig zu jäten.
Vormerken: Tag des Bodens
Am 5. Dezember ist internationaler Tag des Bodens. Aus diesem Grund veranstaltet die Bayerische Gartenakademie seit vielen Jahren an diesem Tag ein Seminar. Die Referentinnen und Referenten geben wertvolle Tipps und Hinweise zur zeitgemäßen Bodenpflege im Rahmen von Vorträgen und Workshops.