Gartentipp
Im Garten wird es bunt
10. März 2025
Wie schön sich doch ein Garten zeigt, wenn schon bald im Jahr erste Blüten zu sehen sind. Bei milden Temperaturen lassen sich schon Honigbienen und Hummeln beobachten. „Pflanzen, die im zeitigen Frühling blühen sind erste wichtige Nahrungsquellen, besonders für verschiedene Wildbienen“, bekräftigen die Mitarbeiter der Bayerischen Gartenakademie.
Genießen Sie sonnige Stunden, schlendern Sie durch den Garten und entdecken Sie den Frühling!
Bunte Blüten von Zwiebelblumen und Stauden
Die Klassiker der Winter- und Vorfrühlingsblüher sind Geophythen, also Pflanzen mit unterirdischen Speicherorganen. Der gelbe Winterling (Eryanthis hyemalis), weiße Schneeglöckchen in Sorten (Galanthus) und Märzenbecher (Leucojum vernum) sowie bunte Krokusse blühen eifrig und bringen erste Farbe in den Garten. Schon bald erscheinen erste Narzissen und Hyazinthen, während es bei den meisten Tulpen noch etwas dauert bis sie ihre Farbenpracht entfalten. Weniger bekannt sind Frühlings-Alpenveilchen (Cyclamen coum). Sie bilden in wintermilden Gebieten dichte Teppiche in weiß- über pink bis violettfarbenen Tönen.
Schon in Vollblüte sind Christrose und auch Lenzrose. Bunt leuchten die Blüten der Garten-Teppich-Primel und Kissen-Primel (Primula x pruhoniciana und Primula juliae), die sich ganz nahe am Boden aus der Erde schieben. Je nach Sorte sind sie in verschiedenen Farben erhältlich (weiß, hellgelb, rosa und violett). Die bunten Farbkleckse der Blüten erscheinen zwischen den wintergrünen Blättern. Die polsterbildenden Primeln fühlen sich in der Sonne, vor allem aber unter lichten Gehölzen wohl.
Frühe Blüten der Gehölze
In Vollblüte steht die Kornelkirsche (Cornus mas) mit ihren gelben, in dichten Büscheln sitzenden Blüten. Als Großstrauch oder Kleinbaum kann die langsam wachsende Pflanze als Solitär stehen. Es ist sinnvoll großfruchtige Sorten zu pflanzen wie ‘Jolico‘ und ‘Kasanlaker‘, um die roten Früchte im Spätsommer verwerten zu können. Die Wildform der Kornelkirsche eignet sich sogar für geschnittene Hecken in einem Naturgarten. Während die Haselnussblüte meist schon beendet ist, blühen nun erste Weiden mit ihren silbrigen Kätzchen.
Zwei duftende Vertreter findet man unter den Schneebällen. Duftschneeball (Viburnum farreri) und Winterschneeball Viburnum bodnantense ‘Dawn‘ sind die häufigsten Vertreter. Beim Duftschneeball erscheinen die einzelnen Blüten der nur wenige Zentimeter langen Blütenrispen im Knospenzustand erst rosa und werden dann beim Aufblühen weiß. Leider sind die Blüten durch Nachtfröste gefährdet. Deshalb ist es sinnvoll, den Duftschneeball an einem geschützten Standort zu pflanzen. Farbintensiver und größer sind die Blüten des Winterschneeballs. Seine Blüten vertragen Fröste besser.
Intensiv fruchtig und zitronig riechen die weißen Blüten der Winter-Duft-Heckenkirsche (Lonicera purpusii). Dieser recht kompakt wachsende Strauch besticht mit seiner üppigen Blütenfülle und dem betörenden Duft. Leider findet man ihn, ebenso wie die Chinesische Winterblüte (Chimonanthus praecox) sowie die Schneeforsythie (Abeliophyllum distichum) recht selten in den Gärten.
Erste offene Blüten der Japanischen Zier- oder Scheinquitte (Chaenomeles japonica) in orange oder rot zeigen sich an den noch laublosen dornigen Zweigen. Dieses Kleingehölz mit maximal eineinhalb Metern Höhe lässt sich problemlos auch niedriger halten und kann auch gut als Abgrenzung zur Straße verwendet werden, um z.B. Hunde vom Grundstück fernzuhalten. Die ab September reifenden gelben, säuerlichen Früchte können ähnlich wie Quitten verwendet werden.
Bis zur Obstblüte dauert es dann nicht mehr lange. Sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für die Honigbiene und ihre wilden Verwandten sowie andere Insekten. Beginnend mit den Prunus-Arten wie Mandel, Pfirsich und Aprikose, folgen Mirabelle und Zwetschge, dann Sauer- und Süßkirsche. Die Birne und der roséfarben blühende Apfel samt Ziersorten liegen dazwischen.
Blüten für (Wild-)Bienen
Wild- und Honigbienen benötigen während der ganzen Vegetationszeit Nektar und Pollen. Nektar ist die Kohlehydratquelle. Pollen dient der Eiweißversorgung und ist besonders für die Aufzucht der Brut wichtig. Während Honigbienen und Hummeln verschiedene Pollenquellen nutzen können, gibt es viele solitäre Wildbienenarten, die den Pollen bestimmter Pflanzen benötigen. Deshalb sieht man diese spezialisierten Wildbienen auch nur für kurze Zeit. Ein vielfältiger Garten kann mit der richtigen Pflanzenauswahl Nahrungsquelle für unterschiedliche Wildbienenarten sein.
An sonnigen Tagen mit milden Temperaturen entdeckt man neben den bekannten Honigbienen auch die Königinnen der Dunklen Erdhummeln. Diese suchen nach möglichen Nistplätzen. Erste Holzbienen fallen allein schon wegen ihrer Größe auf. Ab März fliegen außer den unterschiedlichen Hummeln auch verschiedene Arten der Sandbienen, Pelzbienen, Seiden- und Furchenbienen sowie die meist bekannteren Mauerbienen.