Gartentipp
Kübelpflanzenpflege für den Start ins Frühjahr
17. Februar 2025
Alle Jahre wieder fristen Kübelpflanzen das Winter-Dasein im warmen Keller oder anderen ungünstigen Orten. Jetzt wird es Zeit, sich um die überwinterten Pflanzen zu kümmern. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps wie sie zu neuer Schönheit gelangen.
Da das Wetter den Arbeiten im Garten noch Zeit lässt, können wir uns den Zimmerpflanzen und vor allem den Überwinterungspflanzen widmen. Aufgrund der ungünstigen „indoor“-Bedingungen haben sich zudem oft Schadorganismen eingestellt.
Kübelpflanzen im Winterquartier
Im Winter haben es die mediterranen Kübelpflanzen schwer. Sie führen ein Schattendasein irgendwo im Keller, der Garage oder anderem Ort, der keine optimalen Überwinterungsmöglichkeiten bietet. Meist sind die Standorte zu warm und zu dunkel. Folglich treiben lange, dünne und schwache Triebe aus. Sie besitzen oft nur eine hellgrüne Farbe und knicken leicht um. Und wenn es dann noch klebt, entdeckt man erste Schädlinge: Blattläuse, Wollläuse und Napf-Schildläuse. Sie scheiden klebrigen Honigtau aus, der wiederum Rußtaupilze mit dem typischen schwarzen Belag auf den Blättern fördert. Ungünstige Lebensbedingungen sowie Schadorganismen schwächen die Pflanzen, die im Sommer wieder viele Blüten bringen sollen.
Erste-Hilfe im Winterquartier
Beim Begutachten der Pflanzen empfiehlt es sich gleich eine Schere und einen Eimer mitzunehmen. Entfernen Sie vertrocknete oder besonders auch faulige Pflanzenteile da dort häufig Pilzsporen des Grauschimmels (Botrytis) auftreten. Sie befallen bevorzugt geschwächte Pflanzen und Pflanzenteile. Kürzen Sie lange und dünne Triebe stark ein. Somit sorgen Sie schon gleich für Luft und Licht in der Pflanze. Zudem nehmen Sie damit einen großen Teil an Schädlingen weg, die sich an geschwächten Pflanzenteilen aufhalten. Stark gekürzte dünne Triebe bilden aus den verbliebenden „Augen“ in den nächsten Wochen neue, aber kräftige und dunkelgrüne Triebe, wenn das Licht intensiver wird.
Kübelpflanzen werden fit für das Sommerquartier
Wenn die Pflanzen schon länger im gleichen Topf stehen, die Pflanzenwurzeln den Topf vollständig ausgefüllt haben und Pflanzenhorste zu groß sind, dann topfen Sie um! Zu groß gewordene Horste, beispielsweise der Schmucklilie (Agapanthus) oder des Indischen Blumenrohrs (Canna), können Sie teilen. Dadurch verjüngen Sie die Pflanzen und geben ihnen neuen Schwung. Wie auch bei verholzenden Pflanzen z.B. Fuchsie, Wandelröschen und Pelargonie, befreien Sie den Wurzelballen von einem Teil alter Erde und kürzen Sie, falls nötig, die Wurzeln etwas ein. Verwenden Sie zum Eintopfen neue, möglichst torffreie oder torfreduzierte Kübelpflanzenerde. Kübelpflanzenerden enthalten strukturstabile mineralische Anteile. Das ist besonders wichtig, da die Pflanzen mehrere Jahre im Topf wachsen und dieses Substrat nicht stark zusammensackt. Auch ist es möglich, vorhandene alte Blumenerde mit Splitt oder Tongranulat selbst zu mischen und mit organischem Dünger aufzudüngen.
Ab Ende Februar können die Kübelpflanzen heller und wärmer stehen. Beginnen Sie dann auch mit dem Gießen. Bedenken Sie jedoch, dass eine Pflanze erst mehr Wasser benötigt, wenn sie grüne Blätter bildet, die verdunsten. In wenigen Wochen beginnen Sie mit leichtem Düngen, wenn Sie nicht umgetopft haben. Die Nährstoffe fördern das Wachstum und geben einen guten Start in den Sommer. Haben Sie Ihre umgetopften Kübelpflanzen jedoch in neues Substrat gesetzt, sind Nährstoffe bereits enthalten. Dann sollten Sie erst in etwa sechs bis acht Wochen düngen.
Härten Sie Ihre Kübelpflanzen rechtzeitig ab! Bei milden Temperaturen, auch schon im März und April, kommen sie- zunächst tagsüber - ins Freie an einen nicht zu sonnigen Platz. Diese arbeitsaufwendigere Methode lohnt sich besonders bei ungünstigem Überwinterungsquartier. Zum einen wachsen die Triebe kräftig heran und als abgehärtete Pflanzen vertragen sie die Sonneneinstrahlung später besser. Freuen Sie sich auf den Sommer auf Balkon und Terrasse, umgeben von Ihren blühenden Schönheiten.