Gartentipp
Grün und frisch im Winter - Winterportulak
13. Januar 2025
Nach Plätzchen und Glühwein mal wieder was Frisches. Mit Winterportulak bringen sie in der kalten Jahreszeit frisches und vitaminreiches Grün auf den Teller. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie stellen das wenig bekannte Blattgemüse vor.
Während viele Wintergemüse wie Kohl und Möhren aus dem Lager kommen, werden die grünen Blätter des Winterportulak stets frisch geerntet. Noch frischer kommen sie aus dem eigenen Garten.
Viele Namen für das Blattgemüse
Winterportulak gehört zur Familie der Quellkrautgewächse und heißt auch Postelein, Kuba-Spinat und Tellerkraut. Sein botanischer Name lautet Claytonia perfoliata (oder auch Montia perfoliata). Zum Namensvetter Sommer-Portulak, der ebenfalls als Blattgemüse verwendet werden kann, besteht übrigens keine Verwandtschaft.
Der Geschmack der Blätter ist eher etwas nussig und säuerlich. Sie lassen sich, ebenso wie die zerkleinerten dünnen Blattstiele, als Salat oder Komponente in Mischsalaten, beispielsweise mit Feldsalat verwenden. Aber auch pur auf dem Butterbrot oder im Quark findet Postelein Liebhaber. Salat gedünstet? Mit dem Kuba-Spinat ist es möglich. Er lässt sich dann wie richtiger Spinat verwerten. Auch zu Smoothies können Sie das frische Grün beifügen. Lagern lässt sich er Winterportulak nur kurzfristig. Frisch geschnittene Blätter bleiben nur wenige Tage im Kühlschrank frisch. Wer aber auf den Geschmack gekommen ist, schätzt künftig den eigenen Anbau im Garten - an Frische nicht zu übertreffen.
Anbau im Garten
Winterportulak kann im Gartenbeet, im Kleingewächshaus, in Hochbeeten und größeren Gefäßen/Kisten angebaut werden. Voraussetzung ist ein feinkrümeliger Boden, denn die Samen sind sehr fein. Sie werden mit einem Reihenabstand von etwa 10 bis 20 und einer Reihentiefe von etwa einem halben Zentimeter gesät. Die Aussaat erfolgt im September und Anfang Oktober. Eine Einsaat im Gewächshaus ist noch zu einem späteren Zeitpunkt möglich. Somit eignet sich der Winterportulak wunderbar als Nachnutzung auf freien Beeten. In Kombination mit Feldsalatanbau im Gewächshaus haben Sie über die kalte Jahreszeit hinweg stets frisches Grün.
Ernten Sie die fächerförmigen Blättchen auf den langen Stielen etwa einen Zentimeter über der Erde ab. Schon bald treibt die Pflanze aus dem „Herz“ nach. Bis zu viermal ist eine Ernte vor der Blüte möglich. Der Winterportulak verträgt Kälte gut, doch decken Sie die Pflanzen bei Kahlfrösten besser mit Vlies ab. Bei stärkeren Minusgraden färben sich die Blätter rötlich und verhärten. Klettern die Temperaturen auf fünf Grad beginnt erneutes Wachstum. Ab März bilden sich Blüten. Dann heißt es schnell nochmals ernten oder Samen gewinnen. Lässt man die Samen reifen, säen sie sich leicht selbst aus. Dies könnte schnell zu einem unkontrollierten „Unkraut“ werden. Sie können die Samen aber auch gezielt ernten. Färben sich die ersten Samen dunkel, schneiden Sie die ganze Pflanze ab und hängen Sie diese luftig in einem Netzchen auf. Die Samen reifen nach und fallen in das feine Netz. So erhalten Sie eigenes Saatgut für den nächsten Herbst.