Gartentipp
Freizeitgärtnerinnen und -gärtner bilden sich weiter
20. Mai 2024
Ambitionierte Gartenfreunde suchen ständig neue Anregungen für den eigenen Garten, sind wissbegierig und möchten sich austauschen. So unterschiedlich die Freizeitgärtnerinnen und -gärtner, so unterschiedlich sind die Angebote, wissen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.
Wer sich richtig informiert und die gewonnenen Erkenntnisse (zumindest teilweise) im Garten umsetzt, trägt zur Biodiversität und zum Einsatz gegen den Klimawandel bei; denn: Grün ist Leben.
Die Bayerische Gartenakademie und andere offizielle Stellen
In Bayern vielen bekannt ist die Bayerische Gartenakademie: eine Informations- und Beratungsstelle nur für Freizeitgärtner. Sie bietet seit nunmehr 30 Jahren wissenschaftlich fundierte sowie neutrale und unabhängige Informationen. Dies ermöglicht die Angliederung an die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim, denn so können Forschungsergebnisse und Informationen aus den Versuchsbetrieben aktuell und in verständlicher Weise auch für den Freizeitgartenbau vermittelt werden. Themen wie Biodiversität, Klimawandel und Wassermanagement sowie Urban Gardening rücken in den Focus. Und auch neu auftretende Fragen und Probleme werden unter anderem in Informationsschriften, dem wöchentlichen Gartentipp und Gartenblog, sowie im Gartencast thematisiert. Besonders wertvoll ist die persönliche und individuelle Beratung zu Gartenfragen sowie der fachliche Rat am Gartentelefon, per E-Mail sowie auf Gartenschauen und am Tag der offenen Tür. Vergessen wir nicht die vielfältigen Seminare mit aktuellen Themen rund um den Garten, bei denen Sie ebenfalls in persönlichen Kontakt treten können. Bei Führungen in den Schaugärten der LWG erhalten Sie Einblicke in die LWG allgemein, vor allem aber in das naturnahe Gärtnern mit thematischen/jahreszeitlichen Schwerpunkten.
Nutzen Sie den informativen und bunten Tag der offenen Tür am 7. Juli 2024! Unter dem Titelthema „Vielfalt. Innovation. Nachhaltigkeit“ stellt sich die LWG vor und zeigt ihre Arbeit an den Herausforderungen von morgen. Neben verschiedenen Vorträgen können Sie das Gelände allein oder aber mit speziellen Themen-Führungen erkunden und kennenlernen.
Die Kreisfachberatung für Gartenkultur und Landespflege an den Landratsämtern in Bayern leistet ebenfalls einen wichtigen Beitrag bei der Beratung und Information. Durch ihre Arbeit können sie auf regionale Besonderheiten (Klima, Boden, Schädlinge etc.) eingehen und Hobbygärtnerinnen und -gärtner auch dementsprechend zu einem naturnahen Garten beraten.
Bei Gartenrundgängen durch ausgebildete und qualifizierte „Gästeführer Gartenerlebnis Bayern“ erfahren Sie viel über die Bewirtschaftung naturnaher Gärten. Durch das fundierte Fachwissen und die regionalen Kenntnisse der Gästeführer wird jede Führung für Gartenfreunde zu einem besonderen Erlebnis. Auch Sie können sich weiterbilden und qualifizieren und Ihr Wissen weitergeben.
Mitgliedschaft in Verbänden und Vereinen
Ein weiterer Weg, um wertvolle Tipps zu erhalten und sich weiterzubilden ist die Mitgliedschaft in einem Obst- und Gartenbauverein, Kleingärtnerverein oder anderen Vereinen und Verbänden, die sich mit dem Garten beschäftigen. Teilweise werden spezielle Fachberater ausgebildet, die ihr Wissen im Verein weitergeben. Als Mitglied haben Sie selbst dann auch diese Möglichkeit der Ausbildung. Gartenstammtische oder ähnliche Aktionen bieten (regelmäßig) Austausch und Information.
Hilfe aus dem Internet
Sicherlich hat schon jeder Gartenfreund mindestens einmal im Internet nach Informationen recherchiert. Da erlebt man oft sein blaues Wunder, denn nicht alle Aussagen, die dort getroffen werden, sind fachlich ganz richtig, und manche sowie Bilder sogar komplett falsch. Informieren Sie sich erst auf Seiten öffentlicher Stellen und Verbänden sowie bei Gartenfachbetrieben wie Baumschulen. Mit der Zeit bekommen Sie ein Gespür für vertrauenswürde Aussagen, Ratschläge und Informationen. Auch werden oft sehr gute Youtube-Videos angeboten, die die Aussagen veranschaulichen. Beispielweise beim Baumschnitt und zur Pflanzung von Gehölzen. Sie kennen die Pflanze nicht? Apps zur Pflanzenbestimmung helfen da oft weiter.
Weiterbildung für die Zukunft
Nutzen Sie die vielfältigen Möglichkeiten der Informationsbeschaffung. Ein Garten und auch die Gartenbewirtschaftung sind stets im Wandel. Brisante Themen wie Biodiversität, Wassermanagement und Klimawandel sind erst in den letzten Jahren verstärkt ins Bewusstsein gerückt. Immer neue Herausforderungen verlangen, wie auch im Beruf, nach Weiterbildung, um Zusammenhänge zu verstehen und eventuelle Maßnahmen zu ergreifen.
„Der Garten ist der letzte Luxus unserer Tage, denn er fordert das, was in unserer Gesellschaft am kostbarsten geworden ist: Zeit, Zuwendung und Raum.“ (Dieter Kienast, Schweizer Landschaftsarchitekt). Bewahren wir uns diesen Luxus, in dem wir ihn hegen und pflegen, mit dem möglichst größten Maß an Fachkenntnis. Weiterbilden und Lernen ist deshalb wichtig – ein Leben lang.