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Schnitt des Beerenobstes - Himbeere

Aromatische, süße Himbeeren sind im eigenen Garten als Naschobst oder zur Verwendung in der Küche sehr beliebt. Als Grundlage für geeignete Pflege- und Schnittmaßnahmen gilt die Unterscheidung in sommer- und herbsttragende Sorten. Sie benötigen jeweils unterschiedliche Schnittmethoden.

Grundregel

  • Sommertragende Himbeeren fruchten in der Regel an den letztjährigen Ruten.
  • Herbsttragende Himbeersorten (einjährige Kultur) fruchten an diesjährigen Ruten.

Schnitt und Erziehung der Himbeere

Sommertragende Himbeeren

Himbeeren werden in Reihen an einem Drahtgerüst kultiviert. Gewöhnlich reichen zwei Spanndrähte im Abstand von 0,8 m aus. Der Reihenabstand beträgt 1 bis 1,5 m. In der Reihe werden zwei Ruten pro laufenden Meter gepflanzt. Im Pflanzjahr (früher Herbst oder zeitiges Frühjahr) werden die wurzelnackten Ruten auf ca. 30 cm eingekürzt. Aus Adventivknospen im Wurzelbereich entwickeln sich neue Triebe, die im kommenden Sommer fruchten.
Bei sommertragenden Himbeersorten (z.B. 'Schönemann', 'Meeker', 'Rubaca') werden im zweiten Jahr und in allen kommenden Jahren die abgetragenen Ruten sowie schwache und krumme Ruten nach der Ernte ohne Zapfen dicht über dem Boden abgeschnitten. Pro laufenden Meter belässt man 8 bis 12 kräftige neue Ruten. Sind Himbeerruten im Laufe des Sommers zu lang gewachsen, so können sie im Herbst auf etwa 2 m eingekürzt werden.

Herbsttragende Himbeeren

Bei herbsttragenden Himbeersorten (z.B. 'Autumn Bliss', 'Himbo-Top', 'Polka') werden alle Ruten ausgangs des Winters/im zeitigen Frühjahr dicht über dem Boden abgeschnitten. Man lässt die neu heran wachsenden Ruten zweckmäßig und einfach in ein Zaungeflecht, z. B. Wildschutzdrahtgitter oder selbst mit Schnüren/Drähten erstelltes Gitter, wachsen. Dieses wird auf jeweils zwei ca. 80 cm lange Pfosten mit Querlatte aufgelegt. Die Herbstsorten wachsen meist sehr üppig. Daher dürfen auch sie nicht zu dicht stehen. Der Bestand sollte zur besseren Belichtung, Durchlüftung und Ernteerleichterung nur ca. 50 bis 60 cm breit sein und pro laufendem Meter etwa 10 bis 15 Ruten zählen.