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Die Kirschfruchtfliege
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Kirschen gehören zum beliebtesten Obst. Leider findet man manchmal weiße "Würmchen" in den dunkelroten reifen Früchten.Die Kirschfruchtfliege legt ihre Eier in die reifenden Kirschfrüchte, ungefähr wenn sie von gelb zum leicht Rötlichen umfärben.
Bis zur Kirschreife entwickelt sich in jeder belegten Kirsche eine Made, die sich später im Boden verpuppt. Die meisten Puppen bleiben im näheren Umkreis des Baumes. Die Kirschfruchtfliege befällt in den meisten Jahren nicht nur die spät tragenden Sorten, sondern auch mittelfrühe Sorten.

Was kann ich tun?

Grafik: Der Entwicklungskreislauf der KirschfruchtfliegeZoombild vorhanden

Entwicklungskreislauf der Fliege

Eine erste wichtige Maßnahme im Hinblick auf die nächstjährige Ernte ist vollständiges Abernten aller Früchte. Sämtliche Kirschen, auch die herabgefallenen, frühzeitig entfernen, um den Maden den Zugang in den Boden zu verwehren! Wird der Boden während der Erntezeit mit einem Kulturschutznetz abgedeckt, lassen sich herabgefallene Kirschen leichter aufsammeln und die Maden haben keine Möglichkeit, in den Boden einzudringen. Hühner, die unter dem Kirschenbaum ihren Auslauf haben, scharren übrigens die meisten Puppen hervor.
Kirschfruchtfliegen werden von gelber Farbe angelockt. Dies macht man sich beim Gebrauch von klebrigen Gelbtafeln zunutze, die in die Süd-, Südost- und Süd-westseiten der Bäume gehängt werden, und zwar noch vor dem Gelbwerden der reifenden Früchte. Allerdings reicht der Wegfangeffekt der Leimfallen nicht aus, den Befall wesentlich zu reduzieren. Sie erlauben aber Aussagen über Zeit und Stärke des Schädlingsfluges. Die Gelbtafeln sind drei Wochen nach dem ersten Fangergebnis abzunehmen, da sonst unnötig viele Nützlinge und kaum noch Kirschfruchtfliegen gefangen werden. Bedenken Sie beim Einsatz von Gelbtafeln, dass auch Kirschfruchtfliegen aus benachbarten Kirschbäumen zusätzlich zur Eiablage an dem eigenen Baum angelockt werden.
Für die Bekämpfung im Haus- und Kleingarten sind keine Pflanzenschutzmittel zugelassen. Sinnvoll ist es, durch regelmäßige und gezielte Schnittmaßnahmen das Wachstum und die Größe des Kirschbaums zu begrenzen, damit alle Äste gut erreicht und beerntet werden können! Denn nur kleinkronige Bäume können mit engmaschigen Kulturschutznetzen oder engmaschigen Vorhang-Stores bzw. Baumwollnetzen in der Zeit des Fluges der Kirschfruchtfliege überspannt werden. Auch das Auslegen von Gemüsefliegennetzen auf vorher kurz gemähten oder kurz gehaltenen Flächen im Kronenbereich des Baumes ab Ende der Blüte kann Effekte bringen. Dabei können die aus dem Boden schlüpfenden Fliegen vor dem Aufwandern in die Bäume abgehalten werden. Allerdings ist ein Zuflug von Kirschfruchtfliegen aus ungeschützten benachbarten Bäumen möglich.

Was ist bei einer Neupflanzung zu beachten?

Bei Neupflanzungen, besonders in wenig spätfrostgefährdeten Lagen, sind frühreifende Kirschsorten empfehlenswert, in deren Reifezeit die Fliegen noch nicht aktiv sind, z. B. 'Burlat', 'Johanna', 'Merchant', 'Giorgia', 'Celeste' oder die früher üblichen 'Kassins Frühe', 'Merton Glory'. Evtl. ist auch eine Umveredlung ins Auge zu fassen. Damit die Bäume nicht zu groß werden, sollten Edelsorten auf schwachwachsenden Unterlagen, z. B. GiSelA 5, Weiroot 158 oder 72 gepflanzt werden. Da frühe Sorten besonders bei Vögeln beliebt sind, sollten die Bäume gegen Fraß eingenetzt werden.