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Winterharte Laub- und Nadelgehölze zur Bepflanzung von Kübeln
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Im Folgenden sind die wichtigsten Laub- und Nadelgehölze zusammengestellt, die sich zur Bepflanzung von Kübeln und Trögen eignen.
Die Arten und Sorten sind nach Wuchsgrößen sortiert. Die Größenstaffelung folgt der Einteilung in der „Zuordnung der Gehölze nach Lebensbereichen“ von PETER KIERMEIER. Die Wuchsgrößen beziehen sich auf das Wachstum, das die Arten bei der Pflanzung im normalen Boden bzw. am Naturstandort zeigen.
Im Kübel wird der Wuchs durch den begrenzten Wurzelraum deutlich geringer sein.
Erfahrungswerte
Das entscheidende Kriterium für das Überleben der Pflanzen im Winter ist die Winterhärte. Systematische Untersuchungen zur Winterhärte von Kübelpflanzen gibt es bisher nicht. Die Einstufung in die einzelnen Zonen erfolgt auf der Grundlage von Beobachtungen und Berichten über Winterschäden. Aus diesem Grund wurde für diese Liste auf die Erfahrungen in Nordamerika zurückgegriffen, die besagen, dass Gehölze, die zwei Zonen tiefer (kälter) eingestuft sind als der Ort, an dem sie aufgestellt werden, im Kübel ohne Winterschutz überleben.
Da Deutschland zum größten Teil in Zone 7 eingestuft ist, wurden in die Tabellen nur Arten aus den Winterhärtezonen 1 bis 5 aufgenommen. Arten aus den Winterhärtezonen 6 und 7 können selbstverständlich auch verwendet werden. Sie müssen aber im Winter geschützt werden bzw. man muss damit rechnen, dass sie ohne Schutz in harten Wintern erfrieren. Die Sorten werden aus Mangel an verlässlichen Daten in die gleiche Zone eingeordnet wie die Art, auch wenn das nicht immer korrekt ist, da die Sorten sich neben anderen Merkmalen sicher auch in ihrer Winterhärte von der reinen Art unterscheiden.
Zu vielen Gehölzarten gibt es eine ganze Reihe von Sorten, die nicht alle berücksichtigt werden konnten.
Schwachwüchsige Sorten, die für die Kübelbepflanzung besonders geeignet sind, wurden bevorzugt in die Liste aufgenommen. Bei Arten mit vielen Sorten wird in der Spalte „Bemerkungen“ lediglich auf diesen Sachverhalt hingewiesen. Sofern nur einzelne Sorten existieren und diese Sorten in die gleiche Wuchsgruppe wie die Art gehören, sind sie mit dem Sortennamen und einer kurzen Charakterisierung erwähnt.
Weicht eine Sorte in ihrer Wuchsstärke von der Art stark ab, weil sie z.B. deutlich schwächer wächst als die Art, so ist sie in einer anderen, der Wuchsstärke entsprechenden Gruppe verzeichnet. So ist beispielsweise Pinus sylvestris ein Großbaum. Die Sorte 'Watereri' hingegen bleibt deutlich kleiner und wird deshalb der Gruppe „Großsträucher“ zugeordnet. Neben dem botanischen und deutschen Namen enthält die Tabelle der Laubgehölze noch Angaben zur Belaubung, zur Blütezeit sowie zur Blütenfarbe.
Rhododendron für Kübel
Rhododendron oder Alpenrosen sind sehr beliebte Ziersträucher. Mit ihrem kompakten, flachen und feinem Wurzelwerk eignen sie sich hervorragend zur Pflanzung in Kübeln und Trögen. Die entscheidende Frage ist auch in diesem Fall wieder die Winterhärte im Kübel. Hier fehlen entsprechende Untersuchungen und Erfahrungen. Aus diesem Grund sind in dieser Liste nur solche Arten und Sorten aufgenommen worden, die in den Fachbüchern und Spezialkatalogen als "sehr winterhart" bezeichnet sind. Diese Angaben beziehen sich aber nur auf im Boden ausgepflanzte Pflanzen. Winterschutzmaßnahmen sind deshalb empfehlenswert. Das betrifft nicht nur die Wurzeln sondern auch, vor allem bei den immergrünen Arten und Sorten, die oberirdischen Teile.
Alle Rhododendren sind bis auf wenige Ausnahmen kalkfliehend! Sie bevorzugen Böden mit einem pH-Wert von 4,5 bis 5,5 (6,0). Auch die auf die neue „kalkverträgliche“ Inkarho-Unterlage veredelten Sorten gedeihen nur auf Böden bis zu einem pH-Wert von 6,5. Wenn die Nährstoffe im Substrat verbraucht sind, ist eine Nachdüngung mit Mineraldünger (60 g/m2 schwefelsaures Ammoniak oder Nitrophoska permanent) erforderlich. In Trockenzeiten ist eine Zusatzbewässerung erforderlich, vor allem zur Austriebs- und Blütezeit. Auch wenn einige Sorten als sonnenverträglich eingestuft werden oder am heimatlichen Standort in vollsonniger Lage wachsen, sollte der Standort des Kübels halbschattig sein (insbesondere vor Mittagssonne geschützt). Nur bei entsprechend hoher Luft- und Bodenfeuchte können sie auch in voller Sonne stehen. Im Vollschatten lässt die Blühwilligkeit nach. Günstige Standorte finden sich im Schatten von Mauern oder Gebäuden oder unter lichtkronigen Bäumen. Besonders die großblättrigen Arten und Sorten sollten windgeschützt stehen, da es sonst vor allem im Winter zu Trockenschäden kommen kann.
Für die gärtnerische Verwendung wird die beinahe unüberschaubare Zahl von Arten und vor allem Sorten in Gruppen eingeteilt.
Wildarten und ihnen nahestehende Sorten
Die Wildarten haben, verglichen mit den Hybriden, nur geringe Bedeutung im Sortiment. Sie sind in ihrer Wuchsform und ihren Ansprüchen außerordentlich unterschiedlich.
Großblumige Hybriden
Diese Gruppe hat die größte Bedeutung im Sortiment. Es sind immergrüne und meist hochwachsende Sorten. Die großen Blüten haben eine enorme Schmuckwirkung. Sie werden in folgende Untergruppen unterteilt: Die Williamsianum-Hybriden wachsen deutlich schwächer und erreichen nur eine Höhe von ca. 1,5 m. Sie verlangen einen geschützten Standort. Die Wardii-Hybriden stammen von der Wildart R. wardii ab, deren Erbgut in vielen modernen gelbblühenden Sorten steckt. Sie werden ca. 1,5 bis 2,5 m hoch. Die Repens-Hybriden sind sehr kompakt wachsende Zwerg-Rhododendren. Sie werden kaum einen Meter hoch allerdings doppelt so breit. Sie blühen alle rot. Die relativ neue Hybriden-Gruppe der Yakushimanum-Hybriden entstand aus Kreuzungen der großblumigen Hybriden mit der japanischen Wildart R. yakushima. Sie wachsen langsam und bilden niedrige, kompakte Büsche von maximal 1,2 m Höhe. Sie blühen sehr reich, sind gut winterhart und sonnenverträglich. Als zusätzlicher Schmuck sind die Blätter im Austrieb bei vielen Sorten silbrig behaart.
Sommergrüne Azaleen-Hybriden
Die sommergrünen Azaleen (der Name Azalee hält sich hartnäckig, obwohl sie bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts mit der Gattung Rhododendron vereinigt wurden) verlieren im Herbst ihre Blätter. Sie sind in der Regel weniger anspruchsvoll als die immergrünen Sorten. Sie erreichen ausgewachsen Höhen zwischen 1,5 und 2,0 m. Neben Sorten werden auch Sämlinge mit Farbangabe gehandelt. Die Blütenfarben der großen und auffälligen Blüten reichen von weiß über gelb und orange bis zu rosa und rot.
Japanische Azaleen
Japanische Azaleen sind niedrig, flach und dichtbuschig wachsende Azaleen, die kaum mehr als 1 m Höhe erreichen. Die Fülle der Sorten entstand aus Kreuzungen verschiedener Wildarten aus Japan. Sie erinnern in ihrem Erscheinungsbild an die bekannte Topfazalee (R. simsii). Das Laub ist klein und immergrün. Am richtigen Standort blühen sie sehr reich. Sie verlangen einen ausreichend frischen Boden und vor allem im Winter einen Schutz vor austrocknenden Winden und Sonne.
Rosen für Kübel
Rosen in Kübeln und Containern bieten für den Rosenfreund ein ausgedehntes Betätigungsfeld. Im Nahbereich der Wohnung oder des Hauses wie z.B. am Eingang, auf der Terrasse, auf dem Dachgarten oder auf dem Balkon können Rosen so besonders intensiv erlebt werden.
Als Tiefwurzler sind Rosen allerdings für ein Wachstum im Kübel nicht prädestiniert. Die Pflanztiefe (= Substratstärke) des Kübels sowie der Durchmesser sollte deshalb mindestens 40 bis 50 cm betragen. Im Zweifelsfall ist es immer besser, den Kübel eine Nummer größer zu wählen.
Über die Frosthärte von Rosen gibt es keine experimentell gesicherten Daten. Die in der Liste genannten Rosensorten beruht auf den Empfehlungen von namhaften Züchtern. Generell sollten nur besonders frostharte Sorten verwendet werden. Rosen vertragen kein schockartiges Einfrieren der Wurzeln. Deshalb ist für einen ausreichenden Frostschutz im Wurzelbereich zu sorgen.
Als Dünger hat sich ein ummantelter Langzeitdünger bewährt, der die Nährstoffe über einen Zeitraum von 4 bis 6 Monaten abgibt.
Für Kübel besonders geeignet ist die Klasse der Kleinstrauchrosen ("Bodendeckerrosen"). Bei der Verwendung ist auf die unterschiedlichen Wuchsformen der einzelnen Sorten innerhalb dieser Klasse zu achten. Niederliegend wachsende Sorten eignen sich besonders gut zum Überhang, während die aufrecht wachsenden sich gut mit Stauden und anderen Gehölzen kombinieren lassen. Auch Beetrosen lassen sich gut verwenden und bieten eine reiche Auswahl. Hochstammrosen kommen im Kübel außerordentlich gut zur Geltung und sind deshalb für diesen Zweck sehr beliebt. Strauchrosen eignen sich nur für große Kübel. Kletterrosen benötigen eine Rankhilfe (Spalier o.ä.). Es ist aber auch sehr gut möglich, die langen Triebe über den Rand eines großen Brüstungstroges hängen zu lassen.