Gemüseblog
Kümmel auf den schwäbischen Flammkuchen
21. Dezember 2022

Im Vorjahr hatte uns eine Nachbarin kräftige Kümmelpflanzen geschenkt. „Ich war zwar etwas skeptisch“, berichtet Marianne Scheu-Helgert, Leiterin der Bayerischen Gartenakademie, „weil sie zwar kräftige Wurzeln, aber wenig Erdmasse daran mitbrachten.“ Jedenfalls hatten wir sie dann im Herbst eingepflanzt – und konnten kräftig ernten.

Kümmel bildet im ersten Jahr eine Blattrosette. Im zweiten treibt er Blüten- und Fruchtstängel und stirbt dann ab.

Zur Blütezeit war der Kümmel Magnet für eine Vielzahl Blütenbesucher – zum Großteil Nützlinge im übrigen Garten. Wenn die Samenstände braun werden, gilt es, die Stängel schnell abzuschneiden und an trockenem, schattigen Ort am besten in Bündeln aufgehängt nachzutrocknen. Dann wird ausgedroschen, abgesiebt und – gebacken.

Aus Schwaben ist das „Flammenblatz“ bekannt. Es wurde nach dem Brotbacken im Holzbackofen in der Nachwärme gebacken. Es ist ein einfacher, flach ausgewellter Hefeteig, der mit einer Ei-Sahnemischung dünn bestrichen und mit Kümmel bestreut wird. Frisch gebacken ein Hochgenuss für den Auftakt eines gemütlichen Garten-Grill-Abends oder beim Wintergrillen. Lieber reichlich backen – Flammenblatz schmeckt auch kalt, notfalls noch am nächsten Tag, wenn noch was übrig bleiben sollte.