Gartencast
Herbstlaub: wertvoll im Garten
1. Oktober 2024
Zu schade für die braune Tonne. Unter dem Aspekt der Kreislaufwirtschaft im Garten sollten wir das Laub nutzen, meinen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Beim Abbau des Laubes durch Regenwürmer, Käfer, Asseln, Pilze und Mikroorganismen entsteht wertvolle organische Substanz, deren Nährstoffe den Pflanzen im nächsten Jahr wieder zur Verfügung stehen.
Herbstlaub: wertvoll im Garten
Hier muss Laub entfernt werden
Falllaub auf intensiven wie auch extensiven, kräuterreichen Rasenflächen muss entfernt werden, damit die Gräser über Winter Licht und Luft bekommen und weder ersticken noch faulen. Neben dem wöchentlichen Wegrechen können Mitte bis Ende Oktober mit der letzten Mahd durch hoch eingestellte Rasenmäher zugleich die aufliegenden Blätter mit entfernt werden. Das hat den Vorteil, dass das Laub zugleich zerkleinert und mit dem Rasenschnitt vermischt wird. Dann setzt es sich auf dem Kompost oder als Mulchschicht schneller um.
In Teichen wird eingewehtes Laub herausgenommen. So kommt es nicht zu einer unerwünschten Nährstoffzufuhr mit folglich verstärktem Algenwuchs im kommenden Jahr.
Auch Gehwege werden von Blättern befreit, um Rutschpartien auf feuchtem oder gefrorenem Laub zu vermeiden.
Hier wird Laub ausgebracht
Laub lässt sich in dünnen Lagen zwischen Stauden, deren Blätter und Stängel nicht abgeschnitten werden, oder auf abgeräumten Gemüsebeeten und unter Hecken verteilen. Nun schützt es den Boden vor starkem Frost, aufkeimendem Unkraut und Austrocknen im Frühjahr.
Desweiteren werden Laubhaufen an verschiedenen Stellen im Garten angelegt als Rückzugsort für Insekten und Igel – am besten in Nähe von Hecken und Stauden und sowohl an schattigen wie sonnigen Stellen.
Im Freien überwinternde Containerpflanzen oder frostsensible Gehölze wie Feige, Kaki lassen sich mit diesem natürlichen Abfall vor Frost schützen. Die Basis dieser Pflanzen wird mit trockenem Laub eingepackt. Dem Verwehen beugen aufgelegtes Tannenreisig bzw. andere Zweige aus dem Garten vor.
Haben Sie immer noch Laub übrig, dann kommt es auf die Kompostmiete(n). Dabei nur jeweils dünne Schichten an Blättern bzw. des Rasen-Laubgemisches einbringen. Neben dem Kompostplatz kann ein Laubhaufen angelegt werden. So können während des Winters auf der Kompostmiete immer wieder Schichten von Laub über andere Garten- bzw. kompostierbare Küchenabfälle sowie Holzhäcksel von Gehölzschnitt gestreut werden.
Weitere Hinweise
Krankes Falllaub, z.B. Sternrußtau an Rosen oder Blattbräune am Buchs gilt es unter den Gehölzen zu entfernen, um Neuinfektionen im nächsten Jahr einzudämmen.
Laub, aber auch Bewuchs und Fallobst auf Baumscheiben von Apfelbäumen beseitigen, um Mäusen, die über Winter an jungen Wurzeln nagen, weder Deckung noch Nahrung zu geben.
Bei der Überwinterung von Kübelpflanzen auf dem Balkon besteht die Möglichkeit, diese in einen größeren Karton oder Container zu stellen und die Zwischenräume mit trockenem Laub als Isoliermaterial zu füllen.
Verzichten Sie auf Laubsauger, da sie Nützlinge mechanisch schädigen können. Sofern das aufgesammelte Laub auch noch aus dem Garten verbracht wird, verringern Sie die Population dieser wichtigen Gartenhelfer erheblich.
Auch schwer verrottbare Blätter von Walnuss oder Eiche nicht in die Tonne werfen. Ein Haufen dieses Laubs hält lange. So können Sie es auch im Frühsommer noch zum Mulchen oder Zwischenstreuen auf dem Kompost nutzen.