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Neue Rosen für den Garten: erst schauen, dann kaufen
1. September 2022

Die Rose, die Königin der Blumen, gehört in jeden Garten. Außerdem passt sie bestens in die heutige Zeit, wo insektenfreundliche bzw. hitzeverträgliche Pflanzen eine wichtige Rolle spielen. Für ungetrübte Freude müssen allerdings robuste Sorten gewählt werden, meinen die Experten der Bayerischen Gartenakademie.

Neue Rosen für den Garten: erst schauen, dann kaufen!

Sortenauswahl

Verlockend sind vielfach Bilder von Rosenzüchtern und in Rosenkatalogen. Hier fallen meist schöne Fotos und wohlwollende Beschreibungen der einzelnen Sorten bezüglich Duft oder Pilzanfälligkeit auf. In der Praxis, das heißt im Garten zeigen sich durchaus Abweichungen, die unter anderem am Standort liegen oder durch unterschiedliche Klimagebiete begründet sind.

Da Schaderreger zunehmen und neue Rassen bilden können, werden auch ehemals robuste Sorten von Pilzkrankheiten wie Sternrußtau, Echter und Falscher Mehltau sowie Rosenrost befallen. Sie verlieren dann schon frühzeitig ihre Blätter, sodass sich die Büsche krank bzw. ohne Laub und daher unansehnlich präsentieren. Deshalb sind robuste Rosensorten, die auch im Herbst noch blühen und zugleich gesund und voll im Laub stehen, für eine Neupflanzung äußerst wichtig.

Woran erkennt man robuste Rosensorten?

Das ADR-Siegel zeichnet als Qualitätssiegel robuste Sorten aus. ADR bedeutet: Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung, es ist der sogenannte „Rosen-TÜV“. Im Rahmen dieser Sortenprüfung werden in elf Sichtungsgärten, die über ganz Deutschland verteilt sind, die eingereichten Neuzüchtungen ohne Pflanzenschutzmaßnahmen über mehrere Jahre kultiviert und mehrfach bonitiert. Bewertungskriterien sind unter anderem das Blühverhalten, Besonderheiten der Blüte, Frosthärte, Duft, Wuchsform und vor allem die Blattgesundheit. Nach drei Prüfjahren fällt die Entscheidung, ob das ADR-prädikat verliehen wird, denn nur gesunde Sorten erhalten das ADR-Siegel. So sind gerade die in den letzten Jahren auf den Markt gekommenen Neuheiten besonders robust und empfehlenswert.

Guter Zeitpunkt zur Begutachtung

Wenngleich die Hauptblüte vorbei ist, so zeigen gute Sorten in der Nachblühphase im Herbst ihre Stärke. Daher ist jetzt eine gute Gelegenheit, um geplante Rosensorten vor Ort zu begutachten oder sich Anregungen für die Sortenwahl zu holen.

Wo kann man Rosen anschauen?

In Parks, öffentlichen Gärten, Baumschulen und Rosengärten, wo die Rosen meistens beschildert sind, kann man die Pflanzen begutachten. Dann kann man sich ein Bild über die tatsächliche Blattgesundheit, Blühwilligkeit und die Gesamterscheinung von ausgewählten Rosensorten machen.

Rosenklassen und ihre Verwendung

Für einen besseren Überblick werden Rosen bezüglich ihrer Wuchsform und Wüchsigkeit in verschiedene Klassen eingeteilt. So gibt es Beetrosen, Kleinstrauchrosen, Edelrosen, Strauchrosen, Kletterrosen und die starkwachsenden Ramblerrosen. Auch der Schnitt richtet sich nach den Rosenklassen. Weitere Rosengruppen sind die Englischen Rosen, die Historischen Rosen oder auch die Nostalgierosen.

Heute stehen vor allem un- oder lediglich halbgefüllt blühende Rosen im Fokus. Sie gelten als besonders insektenfreundlich. Wenn Sie im Garten Platz für viele Rosensträucher haben, spricht auch nichts gegen die eine oder andere gefüllte Rosensorten.

Bleibt noch anzumerken, dass -zumindest eingewachsene Rosensträucher- die Hitze mit hoher Einstrahlung und langen Trockenphasen relativ gut vertragen. Lediglich die schönen Blüten halten nicht so lange durch.