Eine reiche Ernte von Gemüse und Obst sollte gut gelagert werden, um möglichst lange die eigenen Erzeugnisse frisch nutzen zu können. Ein paar Tipps geben uns die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.
Lagerung von Gemüse und Obst
Wintersalate, Wurzel- und Knollengemüse vertragen leichte Fröste, die sich mit Vlies abhalten lassen. Als beste Lagermöglichkeit verbleiben sie lange auf den Beeten, sofern keine Mäuse und Nässe schädigen. Dem wirken Fallen bzw. gut gelüftete Folientunnel entgegen. Grün- und Rosenkohl, Lauch und Feldsalat überdauern im Garten auch ohne Schutz.
Damit das –spät - geerntete Gemüse und Kernobst lange frisch hält, muss es so kühl wie möglich bei nicht zu trockener Luft aufbewahrt werden. Kühle und feuchte Lehm- oder Erdkeller sind kaum mehr vorhanden. Die heutigen Lagerräume scheiden aus, da sie zu warm und zu trocken sind. Daher sollten die kühlsten Möglichkeiten genutzt werden wie Schuppen, Garage, nordseitige Balkone oder auch Kellerschächte.
Lagerware darf keine Verletzungen, Schimmel- und Faulstellen aufweisen. Zur besseren Haltbarkeit werden Knollen- und Wurzelgemüse nicht gewaschen, sondern kommen mit leicht anhaftender Erde dicht geschichtet (oder aneinander gestapelt) in Kisten oder Eimer.
Bei Kernobst eignen sich spät reifende Sorten, die zu einer möglichst langen Lagerfähigkeit knapp reif gepflückt werden. Ein optimaler Erntezeitpunkt ist gegeben, wenn die Schalenfarbe von grün nach gelb umfärbt.
Lagerbehältnisse können mit gelochter Folie oder Zeitungspapier abgedeckt werden, um das Austrocknen des Erntegutes zu reduzieren.
Da die Monate Oktober und November zunehmend wärmer werden, sind auch die Temperaturen im üblichen Lager viel zu hoch. Hier muss nachts gelüftet werden, um die Kälte der Nacht für den Lagerraum zu nutzen und das Reifegas Ethylen, das Früchte und Gemüse schneller altern lässt, abzuführen. Bei Außentemperaturen unter minus vier Grad Celsius sollten die Obstkisten auch in Garage und Schuppen mit Decken, Zeitungslagen, Noppenfolien, Jutesäcken während einer Frostperiode eingepackt werden. Ein kurzzeitiges Einräumen in frostfreie Räume schützt bei langanhaltend tiefen Minusgraden.
Liebhaber nutzen auch Erdmieten. Dabei werden Boxen, größere Gefäße, ausrangierte Waschmaschinentrommeln in den Boden eingegraben und mit Deckeln oder Gitter zur Abwehr von Mäusefraß abgedeckt. Das Lagergut deckt eine Schicht mit trockenem Stroh zum Luftaustausch und zuletzt ggf. trockene Erde ab.
Gemüse und Kartoffeln sollten nicht zusammen mit Obst gelagert werden. Wo möglich, werden späte Apfelsorten getrennt von den bereits eingelagerten früheren Äpfeln und Birnen aufbewahrt.
Kontrollieren Sie stets die Lagerware. Sondern Sie kranke, vor allem faule Früchte aus! Beugen Sie Mäusefraß vor, indem Sie Fallen stellen. Essen und verarbeiten Sie die stets früher reifenden Apfelsorten zuerst, damit Sie im Frühjahr möglichst lange von den besser haltbaren Lagersorten profitieren können. Bei Kernobst, Wurzel- und Knollengemüse empfiehlt es sich, zunächst kleinere Exemplare zu verwerten. Durch ein gewisses Schrumpfen zum Lagerungsende lassen sie sich vergleichsweise schwieriger schälen als große Früchte.
Wer warme Räume nutzen muss, kann beim Aufbewahren in Plastiktüten das Austrocknen und eine zu schnelle Nachreife der Früchte verhindern bzw. reduzieren. Für einen notwendigen, jedoch geringen Feuchte- und Luftaustausch werden mit dem Messer kleine Schlitze in die verschlossene Folientüte geritzt