Wühl- und Feldmäuse richten vielerlei Schäden in gärtnerisch genutzten Flächen und Kulturen an. Durch den Fraß von Knollen, Wurzeln, Blumenzwiebeln treiben ihre oberirdischen Pflanzenteile nicht aus, welken und sterben ab. Angenagte Früchte im Obst- sowie Wurzeln und Knollen im Gemüsegarten sind ärgerlich.
Eine Verschmutzung mit Kot und Urin könnte Krankheitserreger wie das Hantavirus übertragen. Das Entfernen von gefangenen Tieren sollte nur mit Einmalhandschuhen erfolgen. Es empfiehlt sich, trockenen Mäusekot in Schuppen oder Behältnissen nur mit Schutzmasken zu beseitigen.
Mäuse - ungebetene Gäste in Garten und Flur
Die nützlichen, unter Artenschutz stehenden Maulwürfe vertilgen Insekten, Regenwürmer, Larven. Schäden an Pflanzen entstehen hingegen durch Wühlmäuse. Beide Erdbewohner unterscheiden sich u.a. in ihren ausgeworfenen Erdhaufen. Beim Maulwurf sind sie kuppelförmig, hoch und rund. Die Gänge unter dem Hügel gehen mittig und senkrecht nach unten. Anders die Wühlmaus: sie hinterlässt asymmetrische, flachere Haufen. Die Erde ist nicht mittig über den schräg verlaufenden Gängen abgelegt. Wenn Sie Gänge an zwei bis drei Stellen öffnen, verschließt die Wühlmaus diese sehr schnell. Wühlmausgänge verlaufen oft flach unter der Erdoberfläche. Bei hohem Bewuchs oder Dauermulch entstehen viele Gänge, in die man einsinken kann. Das kann durchaus auch von Feldmäusen verursacht sein. Deren Gänge sind kleiner und besitzen offene Löcher, ohne Haufen.
Offene Baumscheiben und Gehölzstreifen, sowie niedriger Pflanzenbewuchs wirken vorbeugend. Dauermulch hingegen bietet Deckung und Schutz für diese Nagetiere. Fallobst stets auflesen: es lockt Mäuse ebenso an wie offene Behälter für Lagerobst und Gemüse in Schuppen und anderen Aufbewahrungsorten. Kontrollieren Sie nun öfter überwinternde Salatköpfe und Gemüsearten im Garten, Frühbeet und Kleingewächshaus. Besonders gefährdet sind dabei durch Vlies oder Folien geschützte Bestände.
In Streuobstwiesen und Gärten gilt es, natürliche Feinde zu fördern. Dies erfolgt durch das Aufstellen von Sitzstangen für Greifvögel, Nisthöhlen für Eulen und Falken, Stein- und Holzhaufen für Wiesel. Katzen sind ebenfalls wichtige Gegenspieler.
Feldmäuse können mit den handelsüblichen Fallen gut gefangen werden. Bequem in der Entsorgung gefangener Nagetiere sind Bügelschnappfallen aus Kunststoff. Durch Öffnen der geschlossenen Klappe lassen sich die toten Mäuse ohne Berührung entsorgen. Binden Sie die Fallen jedoch gut an, z.B. am Baumstamm oder Pfahl. Nuss-Nougatcreme hat sich als äußerst fängiger Köder erwiesen.
Gegen Wühlmäuse werden Bügel-, Zangen- oder Kastenfallen verwendet. Mit Ködern wie Möhren präpariert, kommen sie in die geöffneten Gänge, die danach mit Steinen, Brettern oder schwarzem Eimer abgedeckt werden, um Lichteinfall zu verhindern. Fassen Sie diese Fallen mit Handschuhen an und reiben Sie diese mit Erde ein.
In gefährdeten Gärten können Drahtzäune und Bleche, die oben nach außen gebogen sind, das Zuwandern deutlich verringern. Allerdings sollten diese Schutzbarrieren auch 20 bis 30 Zentimeter tief eingegraben werden.
Junge Apfelbäume sind besonders gefährdet. Und dies umso mehr, wenn sie auf schwachwachsenden Unterlagen veredelt sind. Daher können Sie bei Neupflanzungen mit speziellen Wühlmauskörben oder engmaschigem Drahtgeflecht bis 15 Millimeter Durchmesser Vorbeuge betreiben. Das Schutzgeflecht wird um das ausgehobene Pflanzloch vor dem Einpflanzen gelegt und oberhalb der Wurzel bis zum Stamm geführt. Auch für Blumenzwiebel und Stauden bieten Kunststoffkörbe geeigneten Schutz.
Bei der Verwendung von Giftködern gilt es zu beachten, dass diese für Haustiere, Vögel und vor allem Kinder nicht zugänglich sind. Sie dürfen daher nicht offen, sondern direkt in Gänge oder in Röhren, Schachteln, Boxen und möglichst versteckt ausgelegt werden.
Die Nagetiere vertreiben sollen Hausmittel wie das Pflanzen von Knoblauch, Wolfsmilch oder Kaiserkronen, das Gießen mit Thuja-Jauche, das Einbringen von Thujazweigen oder Holunderlaub. Jedoch wirken sie unsicher. Das gilt ebenfalls für Ultraschallgeräte und Flaschen, die in den Boden gesteckt werden oder das Fluten von Gängen, wenn der Boden tief gefroren ist. Auch dem Düngen mit Schafwollpellets wird eine abwehrende Wirkung nachgesagt.