Gartentipp
Gehölze – Schönheiten im Winter
27. Januar 2025

Ein Garten ist auch im Winter attraktiv. Rindenstrukturen, auffällige Knospenstrukturen sowie erste, manchmal unscheinbare Blüten werden in der laublosen Zeit besonders wahrgenommen. Gehölze sind in der kalten Jahreszeit besonders reizvoll, informieren die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Nutzen Sie die Zeit, in der noch nicht viel im Garten zu tun ist, um Gehölzschönheiten zu finden und zu bewundern; sei es im eigenen Garten oder in Parks.

Knospen und Rinde im Winter

Gehölze, die noch im Winter oder im Frühling blühen, bilden nun immer dicker werdende Knospen. Bei manchen lässt sich die Blüte schon erahnen. Knospen sind sehr unterschiedlich. Bei genauerem Hinsehen besitzt oft jede Pflanzengattung eine andere typische Form und Eigenart: kugelig, länglich, spitz, klebrig, schuppig, pelzig. In der laub- und blütenlosen Zeit erfolgt die Gehölzbestimmung oft über die Knospen.

Jetzt fallen die farbigen Rinden der Gehölze auf. Verschiedene Hartriegel (Cornus alba ‘Spaethii‘ und ‘Sibirica‘, Cornus sanguinea ‘Winter Flame‘, Cornus stolonifera), zeigen besonders an den einjährigen Trieben ihre Farbpracht in rot, orange oder hellgrün. Strahlend weiße Rinde besitzt die Himalaya-Birke (Betula utilis) und wird damit zum Hingucker. Die Rinde des Zimtahorns ist zimtfarben und blättert im Alter ab.

Nicht immer ist die Rinde auffallend bunt, die Rindenstruktur dafür umso interessanter. Flügel-Spindelstrauch (Euonymus alatus) und Amberbaum (Liquidambar styraciflua) tragen kräftige Korkleisten. Dornen und Stacheln bilden beispielsweise Rosen (auffallend: Stacheldrahtrose Rosa omeiensis ‘Pteracantha‘), Bitterorange (Poncirus trifoliata) und Lederhülsenbaum (Gleditsia). Andere Gehölze, unter anderem manche Prunus-Arten rollen ihre Rinde in dünnen Streifen regelrecht ab oder lassen sie schuppenförmig abfallen.

Blüten im Winter

Bei milden Temperaturen im Januar und Februar zeigen schon einige Gehölze ihre Blüten und locken Insekten an. Hummeln und sogar erste Honigbienen besuchen die gelben Blüten der Kornelkirsche (Cornus mas), die weißen bis zartrosa Blüten der Winter- oder Schneekirsche (Prunus subhirtella ’Autumnalis‘) und weißen Blüten der Winter-Duft-Heckenkirsche (Lonicera purpusii). Letztere riechen intensiv fruchtig und zitronig. Der recht kompakt wachsende Strauch besticht mit seiner üppigen Blütenfülle und dem betörenden Duft. Leider findet man ihn recht selten in den Gärten. Ebenfalls duften die cremeweißen oder hellgelben Blüten der Chinesischen Winterblüte (Chimonanthus praecox), eine weitere Besonderheit.

Beim Duftschneeball (Viburnum farreri) erscheinen die einzelnen Blüten der nur wenige Zentimeter langen Blütenrispen im Knospenzustand erst rosa und werden dann beim Aufblühen weiß. Leider sind die Blüten durch Nachtfröste gefährdet. Deshalb ist es sinnvoll, den Duftschneeball an einem geschützten Standort zu pflanzen. Farbintensiver und größer sind die Blüten des Winterschneeballs Viburnum bodnantense ‘Dawn‘, zudem vertragen sie Fröste besser.

Erste öffentliche Führung des Jahres auf dem Campus der LWG in Veitshöchheim

Möchten Sie die Gehölze live erleben? Die Bayerische Gartenakademie bietet am 7. Februar 2025 um 15 Uhr eine Führung an. Bei dem Rundgang über das Gelände der LWG in Veitshöchheim lassen sich die Gehölze ganz ohne Blätterkleid in ihrer vollen Schönheit entdecken. Neben Sträuchern und Bäumen geben Fruchtstände von Stauden oder auch Gräser den Pflanzungen Struktur.

Die Kosten für die etwa 1,5-stündige Führung betragen 5 € je Person. Eine verbindliche Anmeldung ist bis 6. Februar 2025 (12 Uhr) nötig. Treffpunkt ist das Eingangstor am Haupteingang zum Gelände der LWG, An der Steige 15, 97209 Veitshöchheim.

Führungen an der LWG