Gartentipp
Gieß eine Blume……
27. Mai 2024

Wie passend ist doch der „Gieß ein Blume-Tag“ am 30. Mai. Die Balkonkästen und Töpfe sind nun mit prächtig blühenden Blumen bestückt. Ohne Wasser ist ein gedeihliches Wachstum nicht möglich. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps zum Gießen von Pflanzen in Gefäßen.

Verschiedene Faktoren wie Topfgröße und Gefäßmaterial, Erde/Substrat, Pflanze und Standort beeinflussen das Gießen. Das gilt es zu beachten, um eine üppige Blütenpracht den Sommer über zu erhalten.

Pflanzen im Topf

Kunststoffgefäße sind durch das geringe Eigengewicht leichter zu transportieren, lassen kein Wasser durch, außer durch das Abflussloch im Boden, sodass das Topfsubstrat oft länger feucht bleibt. Tongefäße dagegen sind stabiler und können bei sehr nasser Erde überschüssige Feuchtigkeit schneller durch das poröse Material verdunsten. Beide Materialien haben somit Vor- und Nachteile.

Je größer ein Gefäß, umso mehr Wurzelvolumen kann die Pflanze bilden. Das größere Erdvolumen kann mehr Wasser und Nährstoffe aufnehmen und somit speichern und abgeben. Kleine Gefäße verlangen daher manchmal nach mehrmals täglichen Wassergaben.

Ausschlaggebend ist neben der Topfgröße auch der Standort. Plätze im Halbschatten und Schatten benötigen weniger Gießwasser als Pflanzen auf Sonnenplätzen. Und dunkle Töpfe werden in der Sonne heiß, so dass Wurzeln im Topfrandbereich absterben können oder das Wasser im Topf „kocht“.

Auf die Erde kommt es an

Fast überall kann torffreie oder zumindest torfreduzierte Erden gekauft werden. Um den Eigenschaften des jahrelang eingesetzten Torfes nahe zu kommen, verwenden die Erdenwerke verschiedene Ersatzstoffe. Es fällt jedoch auf, dass sich besonders unser Gießverhalten mit diesen Kultursubstraten verändern muss. Während man sonst weniger oft, aber kräftiger gegossen hat, erfordert es nun ein Umdenken: weniger starkes, aber häufigeres Gießen ist nun die Devise! Am besten mit Fingerprobe vor dem Gießen testen. Häufig zeigt sich die Erdoberfläche trocken, doch etwas tiefer besitzt sie noch ausreichend Feuchtigkeit, besonders dann, wenn Feinanteile nach unten wandern.

Bleiben Pflanzen mehrere Jahre im gleichen Gefäß, dann verwenden Sie Kübelpflanzenerde. Diese besitzt im Gegensatz zu Balkonpflanzenerde noch strukturstabile Zusatzstoffe wie Lava, Tonsplitt, Bims. Durch diese Beimischung sackt das Substrat nicht so schnell zusammen.

Für eine üppige Blütenpracht hat es sich als positiv erwiesen schon beim Bepflanzen etwas Hornmehl oder Horngrieß oder einen anderen organischen Stickstoffdünger beizumischen. Die torffreien Erden besitzen einen Holzfaseranteil, der die Stickstoffnachlieferung oft für die eigene Zersetzung benötigt und damit der Nährstoff den Pflanzen fehlt. Achten Sie grundsätzlich auf die Vitalität Ihrer Pflanze und düngen Sie gegebenenfalls nach.

Zu guter Letzt……

Beobachten Sie das Pflanzenwachstum und kontrollieren Sie die Erde in den Gefäßen. So können Sie rechtzeitig reagieren. Bei torffreien Erden kann es vorkommen, dass sie sich nicht mehr gut befeuchten lassen, wenn sie einmal stark ausgetrocknet sind. Andererseits ist es möglich, dass zu nasse Erde schlecht abtrocknet, was schließlich zu Wurzelfäulnis der Pflanzen führen könnte. Gießen Sie mit Fingerspitzengefühl – Ihre Pflanzen danken es mit einer Blütenpracht.