Gartentipp
Mit Weihnachtssternen durch den Advent
4. Dezember 2023

Gemütlich und festlich ist die Dekoration im Haus. Blühende Weihnachtssterne schmücken viele Wohnungen im Advent und sind in der Vorweihnachtszeit kaum wegzudenken. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie geben wertvolle Tipps, damit Sie lange Freude an den Blütensternen haben.

Für jeden Geschmack und Platzbedarf gibt es passende Exemplare: ob in klassischem rot, rosa oder weiß, ob Minipflanze oder Hochstämmchen. Beherzigt man beim Kauf und der Pflege der Weihnachtssterne einige Tipps, dann bleiben die Pflanzen über Wochen schön.

Weihnachtstern oder Poinsettie

Der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) gehört zu den Wolfsmilchgewächsen, deren Milchsaft leicht giftig ist und Hautreizungen hervorrufen kann. Ursprünglich kommt er in den tropischen Laubwäldern Mexikos, Mittel- und Südamerikas vor, verträgt also keine Kälte. Dort ist er ein immergrüner Strauch mit verholztem Stamm und spärlicher Verzweigung sowie auffallenden Hochblättern. Die Wuchshöhe kann bis zu vier Meter reichen. Durch Züchtung entwickelte man kleine, für Töpfe zu kultivierende Pflanzen.

Der farbige Teil des Weihnachtssterns besteht aus Blättern, und nicht wie oft vermutet aus Blüten. Es sind Hochblätter, die sich bei kurzer Tageslänge verfärben: je nach Sorte weiß, creme, rosa, rot, gesprenkelt….. Die Blüten selbst sind eher unscheinbar klein und gelb und sitzen in der Mitte der Hochblätter.

Immer wieder hört man auch den Namen „Poinsettie“. Ihn erhielt die Pflanze durch Joel Roberts Poinsett, der den Weihnachtsstern von Mexiko in die USA brachte. Traditionell verschenkt man dort am 12. Dezember Weihnachtssterne zu seinem Todestag.

Tipps für den Einkauf und Transport

Sollten Sie noch keine Pflanze zuhause haben, dann achten Sie auf vollständig und kräftig belaubte Exemplare. Hängen die Blätter oder sind sie sogar eingerollt, dann werden Sie keine lange Freude mit den Weihnachtssternen haben. Ein Teil der Blüten (Cyathien) sollte noch geschlossen sein. Diese sitzen fast unscheinbar im Inneren der bunten Hochblätter (Brakteen). Man spricht von überblühten, überständigen Pflanzen, wenn die Cyathien bereits zum Teil oder ganz abgefallen sind.

Weihnachtssterne reagieren empfindlich auf Zugluft und Kälte. Lassen Sie Angebote, die in Supermarktketten bei kühlen Temperaturen auf dem Boden und im Bereich der automatischen Tür platziert sind oder auf Wochenmärkten im Freien verkauft werden, stehen. Die Pflanzen leben oft nicht lange. Auch schaden lange Transportzeiten in Dunkelheit und kühler Umgebung sowie die hohe Luftfeuchtigkeit in den Folienverpackungen. Fachgeschäfte verpacken die empfindlichen Weihnachtssterne rundum mit Papier, bevor der Kunde ins Freie tritt. Dann schnell nach Hause, damit die Pflanze in die warme Wohnung kommen.

Tipps für zuhause

Der Weihnachtsstern mag es gerne hell und warm. Er bevorzugt Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad Celsius. Auch hier gilt: keine Zugluft. Stellen Sie daher beim Lüften die Pflanze an einen anderen Ort. Und das mag der Weihnachtsstern außerdem nicht: Staunässe. Ist die Erde zu nass, sterben Wurzeln ab und die Pflanze verliert Blätter. Achten Sie darauf, dass im Übertopf kein Wasser steht. Der Wurzelballen benötigt stets nur leichte Feuchtigkeit. Mit optimaler Pflege und guter Pflanzenqualität schmückt der Weihnachtstern auch noch nach den Feiertagen für lange Zeit.

Der Weihnachtsstern ist keineswegs eine kurzlebige Wegwerfpflanze. Liebhaber besitzen mehrjährige Pflanzen, die nach den Eisheiligen bis etwa Ende September/Anfang Oktober im Freien stehen dürfen. Um sie in Form zu halten, schneidet man nach der Blüte (Februar/März) die Triebe kräftig zurück. Schon bald entwickeln sich kräftige Triebe mit neuen Blättern. Tragen Sie am besten Handschuhe wegen des Milchsaftes. Die Schnittstelle können Sie kurz mit einer Flamme aus dem Feuerzeug versiegeln.

Oftmals werden Stecklinge gewonnen, um sie als junge Pflänzchen zu verschenken. Vier bis fünf Laubblätter sollten die Stecklinge besitzen. Sie stellt man nach dem Schnitt in ein Glas mit warmem Wasser, was den Milchsaft stoppt. Entweder bleiben die Stecklinge in einem Wasser gefüllten Glas stehen bis sich Wurzeln bilden oder man steckt sie in ein Töpfchen mit Anzuchterde. Dann erhalten sie einen hellen und warmen Platz am Fenster.