Infoschrift
Torffreie Erden für Balkonkästen und Gefäße
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Mit der Verwendung torffreier Erden leisten Sie einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz: Torfabbau und die damit verbundene CO2-Freisetzung werden reduziert. Zudem wird es ab 2026 keine torfhaltigen Erden mehr im Handel geben.
Als Torfersatz kommen unter anderem folgende Zuschlagsstoffe in Frage:
- gütegesicherte Substrat-Komposte
- Holzfasern heimischer Nadelhölzer
- Rindenhumus
- Kokosfasern bzw. Kokosmark
- Ton und verschiedene mineralische Zuschlagstoffe
So gelingt der Anbau in torffreien und stark torfreduzierten Erden
- Kaufen Sie Qualitätserden, die mindestens drei verschiedene Torfersatzstoffe enthalten. Wählen Sie Erden aus dem Fachhandel, deren Inhaltsstoffe für Sie transparent dargestellt werden.
- Bevorraten Sie sich nur für die aktuelle Pflanzzeit. Länger und zu warm gelagerte torffreie Erden können verpilzen und der Salzgehalt innerhalb weniger Wochen ansteigen. Falls Sie die Erden einige Wochen aufbewahren müssen, dann unbedingt kühl und dunkel (z.B. im Keller).
- Prüfen Sie die Gefäße auf Wasserabzugslöcher. Streuen Sie evtl. etwas an mineralischen Substanzen, die Wasser speichern können wie z.B. Bims oder Zeolith in den Topfboden und füllen Sie darüber mit der torffreien Erde auf.
- Verwenden Sie für eine langjährige Bepflanzung in Gefäßen bevorzugt Kübelpflanzenerde. Ihre gute Strukturstabilität beugt Verdichtung sowie Vernässung im unteren Bereich der Gefäße vor.
- Gießen Sie stets nach Bedarf. Während der Saison können Feinteile von Zuschlagstoffen in das untere Drittel geschwemmt werden, wo ein feuchtes, verdichtetes Milieu entsteht. Die Oberfläche trocknet dagegen schneller aus. Um die Pflanzen nicht zu übergießen, empfiehlt sich vor dem Gießen über eine Fingerprobe den Feuchtegehalt im unteren Bereich des Substrates zu prüfen. Sie können auch durch Anheben von Gefäßen über das Gewicht feststellen, ob gegossen werden muss.
- Passen Sie die Bewässerung an. Sie muss an heißen Tagen eventuell wiederholt erfolgen, da die Wasserhaltekraft der Erden im Vergleich zu Torferden deutlich geringer ist. Neben Wasser speichernden Kästen wirken auch größere Gefäße dem entgegen, da ein höheres Erdvolumen mehr Wasser bevorraten kann.
- Passen Sie die Düngung an. Zwar sind auch torffreie Erden meist vorgedüngt. Aufgrund der Torfersatzstoffe kann es aber vorkommen, dass Stickstoff nicht ausreichend für die Pflanze verfügbar ist. Somit steht der „Motor des Wachstums“ den Pflanzen nicht zur Verfügung. Erkennbar ist dies am heller werdenden Laub. Zusätzliche Gaben mit reinen Stickstoffdüngern beugen einem Mangel vor. Organische Varianten wie Hornspäne oder Hornmehl sollten bereits der Erde vor dem Pflanzen untergemischt werden. Mineralische und flüssige Dünger wirken schnell und können einen sichtbaren Mangel zeitnah ausgleichen.
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