Infoschrift
Christrose, Nieswurz
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Pulver aus den Rhizomen der Christrose wurden im Altertum gegen Geisteskrankheiten und zum Reinigen (Freiniesen) der Nasenschleimhäute verwendet. Auch heute noch ist es in Schnupftabak und Niespulvern enthalten. Mit ihrem immergrünen Laub ziert die Nieswurz auch im Winter den Garten und beginnt ab Dezember zu blühen (= Schneerose). Etwa 20 Arten der Christrose sind bekannt. Wegen ihrer jahrhundertelangen Verwendung als Heil- und auch als Gartenpflanzen wurden viele Kreuzungen unterschiedlicher Arten durchgeführt, woraus viele der heutigen Sorten entstanden sind. Mit zwei Arten wurde und wird viel gezüchtet.
Helleborus niger, die schwarze Nieswurz
Helleborus niger, die schwarze Nieswurz, ist beheimatet in Mittel- bis Südeuropa. Ihren Namen hat sie von den bis 25 cm hohen schwarzbraunen Stängeln, welche die bis 12 cm großen weißen bis rötlichen Blüten tragen.
Helleborus orientalis, die orientalische Nieswurz
Helleborus orientalis, die orientalische Nieswurz, stammt aus Griechenland und der Türkei. Sie besitzt bis zu 9 cm große, teils hängende Blüten in vielen Farbnuancen von weiß, grünlich-weiß bis gelblich, im Verblühen rötlich und kann eine Höhe von 40 cm erreichen. Unterarten von Helleborus orientalis mit kräftigen Rosa- und Rot-Tönen oder rotbraunen Punkten brachten die Farben in die heutigen Helleborus-Sorten.
Helleborus foetidus, die Palmblatt-Nieswurz
Eine weitere, in Blattform und Blüte interessante Nieswurzart ist Helleborus foetidus, der Palmblatt-Nieswurz. Seine Zeit beginnt, wenn es ab November kühler wird. Dann entfaltet Helleborus foetidus seine dunkelgrünen palmwedelartigen Blätter an einem bis zu 50 cm hohen Stängel. Beeindruckend sind vor allem die hellgrünen Blüten mit rotem Rand.
Die Standortansprüche aller Christrosen-Sorten sind ähnlich: In Verbindung mit Gehölzen, zwischen Farnen, Gräsern und anderen Frühjahrsblühern sowie als Solitärpflanzen im Staudenbeet können sie im Schatten bis hin zu sonnigen Plätzen gepflanzt werden.
Alle Christrosen lieben kalkhaltige, lockere, humusreiche Böden ohne Staunässe. Fühlt sich die Pflanze im Garten wohl, so kann sie aussamen. Besonders der Palmblatt-Nieswurz neigt zu starker Samenbildung. Das Entfernen der Samenkapseln im Frühjahr verhindert die Selbstaussaat. Als Schnittblume ins Zimmer geholt halten die Blüten bis zu zwei Wochen. Alle Nieswurzarten sind stark giftig!