Gemüseblog
Pilzbeet im Flur
7. Dezember 2022

Shii-Take erntefrisch in die Pfanne geben, wer kann sich eine schönere Beilage zur weihnachtlichen Festtafel vorstellen? Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie ziehen Pilze an.

Kulturfertige Pilzbrut-Packungen gibt es online zu bestellen. Der Ballen besteht meist aus Getreide, z.B. Hirsekörnern, die bereits vollständig von Pilzmyzel umsponnen sind, manchmal zeigen sich bereits erste „Pilzkeime“. Ehrlich gesagt, schaut für manchen der Ballen beim Aufpacken (Folie einfach zerschneiden) auch etwas unappetitlich aus, aber das täuscht. Größtes Problem ist es, dass der Ballen stets feucht gehalten werden muss, aber gleichzeitig sehr wasserabweisend ist. Man besprüht ihn öfter mit Wasser. Gut dran ist, wer einen Raum um 15 Grad mit sehr hoher Luftfeuchtigkeit hat. Ich stelle die Kulturwürfel auf Füße (drei Steine) in einen Malerkübel, den ich mit ein, zwei Zentimeter hoch mit Wasser befülle und dann mit einem Mulltuch/Baumwolltuch abdecke. Dies vermindert die unerwünschte Verdunstung, verhindert aber auch Kondenswasser, das Fäulnispilze hervorrufen könnte. Zuletzt hindert es den weißen Sporenstaub, sich weiter in der Wohnung zu verbreiten, die von den Pilzen kurz vor der Ernte abgesondert werden.

Die Pilze sind erntereif, wenn sie flache Hüte, aber noch ganz leicht nach unten gerichtete Hutränder haben. Die Stiele sind recht zäh, sie werden weitgehend entfernt, oder in ihrem oberen Teil in ganz feine Querstreifen geschnitten. Die Hüte schneidet man ebenfalls in zwei bis drei Millimeter breite Streifen und brät sie in der Pfanne mit einigen feinen Knoblauchscheibchen zart an, fertig. Mit ganz wenig Salz und evtl. Pfeffer würzen.

Sind die Ballen abgeerntet, lässt man sie zwei, drei Wochen ganz in Ruhe. Dann taucht man sie für drei Stunden völlig unter (beschweren) und kann man sie erneut bei gut 18 Grad aufstellen. Wird der Ballen nicht von Fremdpilzen befallen – daher immer sauber arbeiten – hat man gute Chancen auf eine zweite, manchmal sogar eine dritte Erntewelle. Dann zerbröselt man den Ballen und gibt ihn auf den Kompost.