Gemüseblog
Rostmilbe statt Kraut- und Braunfäule
21. September 2022

Manche Gemüsegartler – auch wir, die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie – erschraken beim Anblick des Tomatenbeetes nach der Rückkehr aus dem Urlaub: Ganze Stauden standen mit braunen Blättern da.

Die Kraut- und Braunfäule kann es nicht sein, weil es ja monatelang kaum geregnet hat. Stattdessen fühlte sich die Rostmilbe sehr wohl, sie liebt heiße Temperatur und Trockenheit.

Die Rostmilbe ist winzig klein, man sieht sie nicht einmal mit der Lupe. Verräterisch sind bronzefarbene Umfärbungen an Stängeln und Blattstielen, die Blätter vertrocknen. Bei sehr starkem Befall bekommen dann auch reife oder unreife Früchte einen rostartigen Überzug. Die Rostmilbe sticht immer einzelne Zellen an und saugt sie aus. Leider ist sie nur schwer bekämpfbar, es gibt aber zugelassene Spritzmittel auf Rapsölbasis im Fachhandel.

Wichtig ist es, frühzeitig einzugreifen, wenn die Pflanzen noch viel grüne Blattmasse haben. Verwelkte Blätter zunächst entfernen, dann Pflanzen besprühen, vor allem auch auf der Blattunterseite. Man sollte die Maßnahme nach einer Woche wiederholen.

Bei Pflege- und Erntearbeiten sollte man immer in gesunden Beetpartien beginnen, und erst zum Schluss zu den stärker befallenen Bereichen gehen. Sonst verschleppt man an Händen oder an der Kleidung die winzigen Tierchen zu den noch nicht befallenen Pflanzen.