Gartencast
Der Weihnachtsstern
1. Dezember 2025
Der beliebte Weihnachtsstern schmückt in der Advents- und Weihnachtszeit die Wohnungen. Die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie stellen die Pflanze vor.
Der Weihnachtsstern
Kurz gesagt: aus Mexiko! Am 12.12. wird da nämlich seit dem 19. Jahrhundert, genauer seit 1828, der „Poinsettia Day“ gefeiert, ein extra Feiertag für den Weihnachtsstern! Damit ist der Ursprung der sehr beliebten Pflanze auch schon genannt, nämlich Mexiko. Dort wird er ein richtiger Strauch mit verholztem Stamm und einer Wuchshöhe von bis zu vier Metern. Bei uns ist die Pflanze nur als Zimmerpflanze verfügbar, da sie die kalten Temperaturen im Herbst, Winter und im zeitigen Frühjahr nicht verträgt. Besonders beliebt ist der Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) wegen seiner leuchtend roten Hochblätter (Brakteen). Diese dienen dazu, Insekten anzulocken, da die kleinen grün-gelblichen Blüten eher unscheinbar in der Mitte der sternförmig angeordneten Hochblätter sitzen.
Alexander von Humboldt hat den Weihnachtsstern übrigens 1804 erstmals nach Europa gebracht und seither erfreut er sich großer Beliebtheit.
Im 16. Jahrhundert haben in Mexiko lebende Franziskanermönche begonnen, zur Weihnachtszeit die Poinsettia, also den Weihnachtsstern, als Dekoration für die Adventszeit zu nutzen. Sie nannten die Pflanze damals „La Flor de la Nochebuena“ (Die Blume des Heiligabends). Eine mexikanische Legende besagt, dass ein Mädchen, welches nichts an der Weihnachtskrippe darbieten konnten, Unkraut von der Straße sammelte und es als Geschenk hinterließ. Dieses Unkraut war ein noch grüner Weihnachtsstern. Der Legende nach färbten sich die oberen Blätter der Pflanze am Weihnachtsabend leuchtend rot, am Abend der Geburt des Jesuskindes.
Suchen Sie sich immer Pflanzen aus, die im Geschäft stehen und nicht draußen auf einem Wagen. Auch sollten die Töpfe nicht schon ausgetrocknet oder mit zu viel Wasser übergossen sein, beides hat die Pflanze schon im Handel geschädigt. Die grünen Blätter sollten satt und frisch aussehen und sich auf keinen Fall rollen oder braune Spitzen aufweisen. Bei der Wahl der Pflanze kann auch ein Blick auf die noch geschlossenen kleinen Blüten im Zentrum der Pflanze sein, diese öffnen sich später erst. Wickeln Sie die Pflanze an kalten Tagen beim Transport mit Papier oder Vlies ein. Kälteschocks und sehr niedrige Temperaturen verträgt der Weihnachtsstern nicht. Lassen Sie ihn auch an einem kalten Tag nicht unnötig lang im Auto stehen, wenn Sie noch etwas vorhaben, bringen Sie die Pflanze vorher nach Hause.
Zu Hause sollte der Weihnachtsstern an einem hellen und warmen Ort stehen mit Temperaturen zwischen 18 und 20 Grad Celsius, keinesfalls aber genau über einer Heizung. Außerdem verträgt er keine Zugluft oder Staunässe. Ein ständiger Standortwechsel bedeutet Stress. Wenn die Pflanze nach wenigen Tagen oder Wochen schon die Blätter fallen lässt, kann das ein Zeichen für den falschen Standort oder zu viel Wasser sein. Mit moderaten Wassergaben und einem optimalen Platz können die Weihnachtssterne bis ins Frühjahr hinein mit ihren bunt gefärbten Hochblättern Freude schenken. Eine zusätzliche Düngergabe ist über den Winter nicht nötig. Das wird erst notwendig, wenn die Pflanzen überwintert werden sollen.
Nein, diese Hochblätter, die sogenannten Brakteen sind nicht die Blüten. Diese befinden sich in der Mitte der Pflanze und sind kleine gelbe und unscheinbare Gebilde. Sie blühen nur eine kurze Zeit und fallen dann ab, die Hochblätter bleiben dagegen mehre Monate farbig und schön. Die weiße Flüssigkeit ist der Milchsaft, der in jedem Wolfsmilchgewächs fließt. Dieser ist giftig und kann zu Hautreizungen führen. Vor allem Kinder sollten nicht mit dem Milchsaft in Berührung kommen. Auch Hunde und Katzen sollten die Pflanzen nicht fressen.
Die Hochblätter erscheinen nicht nur in Rot, sondern auch in anderen Farben. Auch beliebt sind Weiß, Creme, Lachsrosa, Gelb und auch Pink.
Zudem gibt es Sorten mit gesprenkelten oder stark gekrausten Hochblättern.
Natürlich, wie bei jeder anderen Pflanze auch, kann es auch beim Weihnachstern zu Befall kommen. Meist sind es Weiße Fliegen, diese können Sie mit Gelbtafeln wegfangen oder Spinnmilben, die es an trockenen Standorten im Haus sehr leicht haben.
Aber auch Wurzelfäule und Grauschimmel können auftreten. Das sind sehr oft die Nebenwirkungen von zu häufigem und übermäßigem Gießen. Dem kann durch eine moderate Gießangewohnheit und einem sonnigen und warmen Standort entgegen gewirkt werden.
Die meisten Pflanzen landen auf dem Müll oder auf dem Kompost. Doch mit ein bisschen gärtnerischem Geschick kann der Weihnachstern im nächsten Jahr wieder eine wunderbare Blüte und schön gefärbte Hochblätter haben.
Im Februar/März kann der Weihnachtsstern zurückgeschnitten werden, damit er anschließend wieder kompakt wächst und sich junge kräftige Triebe bilden. Tragen Sie am besten Handschuhe wegen des Milchsaftes.
Damit sich wieder bunte Hochblätter bilden, benötigt der Weihnachtsstern über 11 bis 14 Wochen eine tägliche Dunkelheit von mindestens 12 Stunden. Schon eine Straßenlaterne kann stören. Sie können aber beispielsweise von 17 Uhr am Abend bis 8 Uhr früh einen großen Karton über den Weihnachtsstern stülpen. Manch einer stellt die Pflanze über Nacht in einen Schrank.

