Gartencast
Gärten: eigenes Grün ist Goldes Wert
1. März 2025
Die Bedeutung des eigenen Gartens zeigt sich vor allem in Städten, wo rege Nachfrage mit langen Wartezeiten für Kleingartenparzellen herrscht. In ländlichen Regionen sind zwar viele Haus- und Vorgärten vorhanden – doch sie sind bedroht. Ein Teil der „grünen“ Flächen wandelt sich zunehmend um in versiegelte Stellplätze und Zufahrten, Schottergärten, Plätze für Pools und Trampoline sowie geflieste Nutzflächen. Daher finden die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie, dass jegliches Grün aus verschiedenen Gründen sehr wertvoll ist.
Bedeutung von Gärten
Grüne Flächen helfen Umwelt und Klima
Nicht nur Bäume, Sträucher und Hecken sorgen für Sauerstoff, binden CO2 und Feinstaub, filtern die Luft und sorgen durch ihre Verdunstung für eine kühlere Umgebungsluft. Auch Stauden, Blumen, Rasen und Wiesen tragen hierzu bei. Jegliches Grün wirkt dem Klimawandel entgegen.
Unversiegelte Flächen lassen Niederschläge versickern, was vor allem in Zeiten mit Starkregenereignissen einen immens wichtigen Aspekt darstellt.
Garten als Rückzugsort
Als grünes Wohnzimmer am Haus, ohne lange Anfahrtszeiten zum öffentlichen Grün und in die Natur: so dient der Garten für gestresste Menschen auf einfache Weise als Oase der Erholung und Entspannung. Hier können sie sich erden, die Seele baumeln lassen und mit allen Sinnen die Schätze des Gartens genießen: duftende Kräuter, blühende Sträucher und Stauden, farbenfrohe Blumen, imposante Laubfärbung, nach Heu duftendes Gras, samtige Blätter, von Raureif überzogene Strukturen, aber auch das Beobachten von Vögeln, Insekten und das Rascheln des Igels lassen uns erfreuen und wohl befinden. Das Naschen reifer Beeren erfreut nicht nur den Gaumen.
Naturnahe Gärten als „grüne“ Paradiese
Vielfältige und artenreiche Bepflanzung in Verbindung mit Verzicht auf den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel und einer übertriebenen Ordnungsliebe sind unverzichtbar für die Ansiedelung bzw. Förderung von Insekten, Vögeln, Kleintiere in unserem eigenen grünen Umfeld. Dazu tragen gemischte Hecken mit heimischen Arten, je nach Größe des Grundstückes entsprechende Bäume bzw. Kleingehölze ebenso bei wie standortgerechte Bepflanzungen. Breit ist die Palette sowohl an trockenheitsverträglichen, aber auch schattenliebenden, dabei ungefüllt blühenden Stauden, Zwiebelblumen und einjährigen Beetpflanzen. Neben dem Nahrungsangebot werden Lebensräume geschaffen: Laub-, Stein- und Reisighaufen, Totholz, Trockenmauern, Teich, Wiesen und wilde Ecken. Der Garten wird im Herbst nicht feinsäuberlich aufgeräumt. Stauden, Gräser, Farne und vor allem fruchttragende Gehölze werden erst im Frühjahr zurückgeschnitten.
Naturnahes Gärtnern gibt zugleich ein gutes Gefühl, nämlich einen Beitrag zur Umweltschonung zu leisten.
Frisches Obst und Gemüse im Nutzgarten
Äußerst wertvoll ist der Anbau von Gemüse, Kräutern und Obst im eigenen Garten, aber auch im Hochbeet und in Gefäßen auf dem Balkon. Biologisch kultiviert, frisch und vollreif geerntet, d.h. mit allen wertgebenden Inhaltsstoffen ausgestattet, bringen sie hochwertige Nahrungsmittel hervor. Da Lebensmittel in den letzten Jahren teurer geworden sind, trägt die Eigenversorgung zudem zur Schonung des Geldbeutels bei. Vergleichsweise einfach lassen sich (mehrjährige) Kräuter, Salate, Tomaten, Zucchini, Kartoffel, Bohnen, Sägemüse, Mangold, Beerenobst produzieren. Dabei ist bei den Gemüsearten der Start mit Jungpflanzen, z.B. in Presswürfeln, einfach und erspart längere Zeit für Eigenanzuchten.
Weitere Vorteile des „Gartelns“
Gartenarbeit als körperliche Betätigung betrachten, wenn diese mechanisch ausgeführt wird. Beschwerliche Arbeiten wie Sensen, Umgraben großer Flächen, das Schneiden bzw. Roden von älteren Gehölzen lassen sich auf mehrere Einheiten verteilen.
Die Kreislaufwirtschaft unterstützen: die Nutzung von Laub, Rasen- und Schnittgut im Garten z.B. als Mulchmaterial, Kompostierung, Laub- und Reisighaufen entlastet die braunen Tonnen bzw. führt organische Substanz dem Boden zu.