Gartencast
Kräuter für den Winter konservieren
1. Juni 2024

Jetzt stehen viele ein- und mehrjährige Kräuter üppig im Garten. So können wir das vielfältige, würzige Grün für die tägliche Küche frisch nutzen. Einen Teil davon sollten wir uns aber auch für den Winter sichern, meinen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Kräuter für den Winter konservieren

Einfrieren

Bevor sie blühen und die Stängel strohig werden, eignen sich Schnittlauch, Schnittknoblauch, Petersilie, Rucola, Dill sehr gut zum Einfrieren, da diese Kräuter ihre Würze gut behalten. Feinblättrige Arten wie Basilikum hingegen matschen oder werden wie Sauerampfer und Borretsch beim Gefrieren braun. Nach dem Waschen und Trockenschleudern werden die Kräuter fein geschnitten und in nicht allzu großen Portionen in Beuteln oder Gefäßen eingefroren. Günstig sind auch Mischungen aus diesen Arten. Grober zerkleinerte Blättchen von Petersilie, Dill oder Rukola lassen sich im gefrorenen Zustand in der Tüte zwischen den Fingern oder mit einem Nudelholz noch feiner zerkleinern.

Neben dem klassischen Einfrieren lassen sich diese Kräuter auch als Eiswürfel mit wenig Wasser haltbar machen.

Trocknen

Mediterrane bzw. sehr würzige, aromareiche Kräuter wie Bohnenkraut, Thymian, Currykraut, Salbei, Majoran (Dost) behalten ihre Würzwirkung in getrocknetem Zustand. Dazu werden die Kräuter als kleine Bündel an der Luft, jedoch schattig und trocken aufgehängt. Sobald die Blätter rascheln, kann das getrockneten Laub von seinen Stängeln abgezogen und zwischen den Fingern zerkleinert werden.

Richtig trockene Ware wird nun in vor Licht geschützten Gebinden oder Streuern gefüllt. Überprüfen Sie verschlossene Gefäße auf Schimmel! Getrocknete Kräuter können darüber hinaus gemörsert und dann unter anderem zu Kräutersalz weiterverarbeitet werden.

Kräuterpasten, Kräuteröl und - essig

Zerkleinerte frische Kräuter können mit Salz vermischt konserviert und anschließend im Kühlschrank aufbewahrt werden. Sie eignen sich auch zur Bereitung von Kräuterbutter. In Öl oder Essig eingelegte Kräuter geben ihr feines Aroma ab und würzen somit bei jeglicher Zugabe.

Im Winter frisch ernten

Das Laub von Thymian, Rosmarin, Currykraut, Salbei enthält vergleichsweise wenig Wasser. Diese Arten müssen daher vor dem Winter nicht zwingend konserviert werden. Sie können immer frisch geschnitten werden. Beispielsweise lassen sich die feinen Thymianblättchen im Winter mühelos von den leicht verholzten Stängeln abstreifen.

Übrigens hat die Nutzung den Vorteil, dass zugleich ein kräftiger Rückschnitt erfolgt. Die Stöcke treiben anschließend wieder gut aus, liefern neues Würzgrün und beugen einer Verkahlung vor.

Da momentan die Gartensaison länger dauert und früher beginnt, kann z.B. Petersilie über den ganzen Winter frisch geerntet werden. Achten Sie auf gelbe und schwarze, eingetrocknete Blätter! Diese sind von Pilzkrankheiten befallen. Entfernen Sie derartige Teile aus dem Bestand.

Tipps und Hinweise

  • Ob Schnittlauch, Rosmarin, Salbei, Lavendel, Thymian, Dill oder Dost- ihre Blüten sind wahre Insektenmagnete. Lassen Sie daher einzelne Triebe zum Blühen stehen. Manche Blüten zieren sogar Ihre Speisen.
  • Belassen Sie auch einige überwinterte Petersilienpflanzen über Sommer. Wie auch an anderen Doldenblütlern tummeln sich hier v.a. Schwebfliegen.
  • Das nach der Blüte gewonnene Saatgut samenfester Sorten von Schnittlauch, Schnittknoblauch, Petersilie kann zur Aussaat wieder genutzt werden.
  • Mediterrane Kräuter wünschen durchlässige, nährstoffarme Böden, vertragen volle Sonne und kommen mit langen Trockenphasen gut zurecht.
  • Rukola noch jung ernten und verarbeiten, bevor ihn die Erdflöhe im Sommer befallen.