Gartencast
Spätes Pflanzen von Garten- und Balkonblumen spart Energie ein
1. April 2024

Der Klimawandel mit wärmeren Frühjahrsmonaten verführt oft zu einer frühzeitigen Bepflanzung mit Beet- und Balkonpflanzen. Das muss nicht sein und hat auch bei der Anzucht in der Gärtnerei gravierende Nachteile, meinen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Spätes Pflanzen von Garten- und Balkonblumen spart Energie ein

Frühjahrsflor jetzt in voller Pracht

Unabhängig, ob Sie nach dem tristen Winter Ihre Balkonkästen, Eingangskübel oder Gartenbeete schon Ende Februar oder Mitte März mit Frühjahrspflanzen bestückt haben – im April und bis mindestens Mitte Mai präsentieren sich Gänseblümchen, Stiefmütterchen, Primel, Vergissmeinnicht und Goldlack in voller Pracht. Es wäre viel zu schade, diese jetzt schon auszutauschen.

Genießen wir doch noch eine Weile länger ihre üppigen Blüten.

Spätfröste bis nach den Eisheiligen

Werden im Laufe des Aprils schon Beet- und Balkonpflanzen gesetzt, müssen diese bei den bis Mitte Mai zu erwartenden Nachtfrösten bzw. tieferen Nachttemperaturen durch Vlies geschützt oder Gefäße in einen wärmeren Bereich eingeräumt werden. Dieser Aufwand lässt sich durch die spätere Pflanzung umgehen.

Einige Gartenliebhaber bevorraten sich mit Beet- und Balkonpflanzen bereits im April aufgrund der Befürchtung, dass Sortimente und gute Pflanzenqualitäten später nicht mehr erhältlich sind. Oft steht diese frühzeitig gekaufte Ware bis zur Pflanzung Mitte Mai eng gestellt in Töpfen an ungeeigneten Stellen. Dabei büßen die Pflanzen an Qualität ein.

Mai-Pflanzungen: in Gewächshäusern energiesparend angezogen

Ein enorm wichtiger Grund, später zu starten: wir alle können dazu beitragen, Ressourcen und CO2 auch bei der Anzucht der Beet- und Balkonpflanzen einzusparen. Ein späteres Bepflanzen mit Sommerflor nach Mitte Mai hat zur Folge, dass die Anzucht dieser Pflanzen im Gewächshaus auch später beginnen kann. Es besteht ein großer Unterschied im Heizungsbedarf, ob der Kulturstart im Februar mit oft knackig kalten Nächten oder erst Mitte März erfolgt, wo letztendlich weniger Energie eingesetzt werden muss. Außerdem wachsen die Pflanzen im März bei vermehrtem und längerem Lichteinfall schneller, kompakt und kräftig. Erste Errechnungen ergaben, dass der spätere Start bis zu 30% Energie und somit auch CO2 einsparen kann.

Dies sollte Ansporn für uns Pflanzenliebhaber sein und zum Umdenken führen. Die Gärtner stehen bereit – wir Kunden müssen jedoch entsprechend handeln!