Gartencast
„Manche mögen‘s heiß“ - auch Echte Mehltaupilze
1. August 2022

Dieses Gartenjahr ist geprägt von heißer, trockener Witterung. Unsere Gartenpflanzen leiden heuer witterungsbedingt weniger unter den gefürchteten Pilzkrankheiten wie Kraut- und Braunfäule oder Falschem Mehltau, die es feucht-warm wünschen. Allerdings treten verstärkt Echte Mehltaupilze an Weinreben, Apfelbäumen, Gurken, Feldsalat, Zucchini, Rosen, Ahorn, Trompetenbaum und verschiedenen andere Gartenpflanzen auf. Ein Befall ist häufig schon im Frühsommer zu beobachten. Die Experten der Bayerischen Gartenakademie geben Tipps und Informationen zu diesem Schönwetterpilz, der häufig im Garten anzutreffen ist.

„Manche mögen‘s heiß“ - auch Echte Mehltaupilze

Wie erkenne ich den Echten Mehltau?

Er ist leicht an einem mehlartigen, weißem bis grauen Belag auf der Oberseite von Blättern, an jungen Trieben und Knospen zu erkennen. Dieser puderartige Belag ist im Gegensatz zum Falschen Mehltau abwischbar. Je nach Witterungslage können Echte Mehltaupilze schon im Frühjahr auftreten, manchmal infizieren sie aber auch erst im Sommer die Pflanzen. Anders als beim Falschen Mehltau und den meisten anderen pilzlichen Schaderregern ist der Echte Mehltau nicht zwingend auf viel Feuchtigkeit angewiesen. Seine Sporen keimen auch unter trocken-heißen Bedingungen mit nächtlicher Taubildung. Die Verbreitung erfolgt durch den Wind. Regen wäscht die Pilzsporen von den Pflanzenteilen ab.

Welchen Schaden verursacht der Pilz an den Pflanzen?

Der Pilz entzieht den Blättern und Pflanzenteilen Nährstoffe. Dadurch werden sie im Wachstum geschwächt und bei starkem Befall können Blätter, junge Triebe und sogar die ganze Pflanze absterben. Die Früchte von befallenen Pflanzen können bei leichtem Befall zwar verzehrt werden, sollten aber gründlich gewaschen werden.

Ist es immer der gleiche Pilz, der dieses Schadbild verursacht?

Es sind verschiedene Echte Mehltaupilze, die sich auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert haben. Da sich aber die Lebensweise und Bedingungen der einzelnen Pilzarten ähneln, sind die Vorbeuge- wie auch die Bekämpfungsmaßnahmen die Gleichen.

Wie kann ich meine Pflanzen im Hausgarten vor einer Infektion mit Echten Mehltaupilzen schützen?

Vorbeugende Maßnahmen können erheblich dazu beitragen das Befallsrisiko zu minimieren: dazu zählen die Auswahl des richtigen Standortes (heiße, windstille Standorte z.B. vor Südmauern meiden), die Wahl widerstandfähiger Sorten (sie gibt es v.a. bei Gemüse und Rosen (ADR) manchmal auch bei Gehölzen). Wichtig ist die Pflanzenhygiene: beginnende Infektion erkennen (meistens werden junge Triebe zuerst befallen) und befallene Pflanzenteile entfernen (Sie können auf den Kompost, sollten aber mit einer Mulchschicht abgedeckt werden). Schaffen Sie optimale Wachstumsbedingungen durch Bodenpflege, ausgewogene Düngung, ausreichende Pflanzabstände, ausreichend Wässern (dies am besten morgens), zeitnahes Durchführen von Pflegemaßnahmen (z.B. den Auslichtungsschnitt bei Weinrebe, Apfel). Möglich sind auch regelmäßige Anwendungen von zugelassenen Grundstoffen wie Kuhmilch, Natron oder Lecithin als Blattspritzung gegen Echte Mehltaupilze. Echte Mehltaupilze überwintern an Knospen und jungen Trieben und können so im Folgejahr wieder auftreten. Kontrollieren Sie schon im Frühjahr gefährdete Pflanzen auf einen Befall.

Hier können Sie eine Tabelle über die Anwendung der zugelassenen Grundstoffe vom Pflanzenschutzamt Berlin abrufen. Externer Link