Gartencast
Herbstlaub: wertvoll im Garten
1. Oktober 2021
Zu schade für die braune Tonne - und unter dem Aspekt der Kreislaufwirtschaft im Garten sollten wir das Laub nutzen, meinen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Beim Abbau des Laubes durch Regenwürmer, Käfer, Asseln, Pilze und Mikroorganismen entsteht organische Substanz, deren Nährstoffe den Pflanzen im nächsten Jahr wieder zur Verfügung stehen.
Hier muss Laub entfernt werden
Falllaub auf intensiven wie auch extensiven, kräuterreichen Rasenflächen muss entfernt werden, damit die Gräser über Winter Licht und Luft bekommen und weder ersticken noch faulen. Neben dem wöchentlichen Wegrechen können Ende Oktober mit der letzten Mahd durch hoch eingestellte Rasenmäher zugleich die aufliegenden Blätter mit entfernt werden. Das hat den Vorteil, dass das Laub zugleich zerkleinert und mit dem Rasenschnitt vermischt wird. So setzt es sich schneller um.
In Teichen wird eingewehtes Laub herausgenommen. So kommt es nicht zu einer unerwünschten Nährstoffzufuhr mit folglich verstärktem Algenwuchs im kommenden Jahr.
Auch Gehwege werden von Blättern befreit, um Rutschparteien auf feuchtem oder gefrorenem Laub zu vermeiden.
Hier wird Laub ausgebracht
Auf die Kompostmiete(n) kommt eine dünne Schicht Blätter bzw. des Rasen-Laubgemisches. Neben dem Kompostplatz kann ein Laubhaufen angelegt werden. So können während des Winters auf der Kompostmiete immer wieder Schichten von Laub über andere Garten- bzw. kompostierbare Küchenabfälle bzw. Holzhäcksel von Gehölzschnitt gestreut werden können.
Laubhaufen werden an verschiedenen Stellen im Garten angelegt als Rückzugsort für Insekten und Igel – am besten in Nähe von Hecken und Stauden und sowohl an schattigen wie sonnigen Stellen.
Haben Sie immer noch Laub übrig, lässt es sich in dünnen Lagen zwischen Stauden, deren Blätter und Stängel nicht abgeschnitten werden, oder auf abgeräumten Gemüsebeeten verteilen. Nun schützt es den Boden vor starkem Frost, aufkeimendem Unkraut und Austrocknen im Frühjahr.
Im Freien überwinternde Containerpflanzen oder frostsensible Gehölze wie Feige, Kaki lassen sich mit diesem natürlichen Rohstoff vor Frost schützen. Die Basis dieser Pflanzen wird mit trockenem Laub eingepackt. Dem Verwehen beugen aufgelegte Tannenreisig bzw. andere Zweige aus dem Garten vor.
Weitere Hinweise
Krankes Falllaub, z.B. Sternrußtau an Rosen oder Blattbräune am Buchs gilt es zu entfernen, um Neuinfektionen im nächsten Jahr einzudämmen.
Laub, aber auch Bewuchs und Fallobst an Baumscheiben von Apfelbäumen beseitigen, um Mäusen, die über Winter an jungen Wurzeln nagen, weder Deckung noch Nahrung zu geben.
Bei der Überwinterung von Kübelpflanzen auf dem Balkon besteht die Möglichkeit, diese in einen größeren Karton oder Container zu stellen und die Zwischenräume mit trockenem Laub als Isoliermaterial zu füllen.
Verzichten Sie auf Laubsauger, da sie Nützlinge mechanisch schädigen können. Sofern das aufgesammelte Laub auch noch aus dem Garten entfernt wird, verringern Sie die Population dieser wichtigen Gartenhelfer erheblich.