Gartencast
Der Garten im Herbst
1. September 2021

Im Herbst steht ein Großteil der Ernte von Obst und Gemüse an. Außerdem sind letzte Pflanzungen und wichtige Kulturarbeiten vorzunehmen, meinen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie

Reich gedeckter Gemüsegarten

Tomaten, Gurken, Zucchini, Kürbis, Bohnen, viele Salate, die ersten Möhren, später die Kohlarten und viele weitere Gemüse und Kräuter sorgen für reiche Ernte, sowohl für den Frischverzehr als auch zur weiteren Bevorratung für den Winter. Anfang September können die letzten Jungpflanzen von Pak Choi und Herbstsalaten wie Zuckerhut, Radicchio und Endivien gesetzt werden. Dann ist auch die Aussaat von Feldsalat und Spinat noch möglich. Erste freie Beete erhalten eine Gründüngung, um im Boden frei gesetzte Nährstoffe zu binden und den Boden bedeckt, somit geschützt zu halten. Das früher übliche Umgraben im Oktober sollte entfallen, denn die damit verbundene Belüftung des Bodens führt zu Nährstoffauswaschungen. Verschieben Sie daher das Umgraben auf November oder Dezember.

Beerenobst

Herbsthimbeeren, späte Brombeersorten, Holunder und letzte Kulturheidelbeeren werden öfter und in kurzen Abständen durchgepflückt, um dem Befall durch die Kirschessigfliege vorzubeugen bzw. zu minimieren. Dies ermöglichen auch Einnetzungen einzelner Zweige oder ganzer Sträucher mit engmaschigen Insektenschutznetzen. Organzabeutel bewahren Tafeltrauben zudem auch vor Wespen- und Vogelfraß.
Da sie nachreifen, können Kiwibeeren hartreif geerntet werden. In diesem Zustand legt die Kirschessigfliege meist noch keine Eier ab.
Schimmlige und faule Früchte werden ebenso aus dem Bestand genommen wie kranke Triebe und Blätter.

Kernobst

Frühe Sorten sind nur kurz, mittlere - im September - reifende Sorten etwa bis Dezember haltbar. Die typischen Lageräpfel und -birnen können im Oktober gepflückt werden. Dabei ist zu beachten, dass dies in zwei bis drei Durchgängen im Abstand von sieben bis zehn Tagen erfolgt. Pflückreif sind Früchte, deren Grundfarbe von grasgrün nach gelbgrün umfärbt und sich bei leichtem Drehen und Anheben deren Stiel vom Trieb löst, ohne reißen zu müssen. Lagern Sie gesundes Erntegut in Kisten auf nordseitigen Balkonen, in Garagen oder Schuppen, die nachts gelüftet werden. Achten Sie stets auf Mäusefraß. Die Genussreife von Spätsorten setzt zwei bis vier Wochen nach der Ernte ein.

Baumscheiben von Obstbäumen sollten ab September frei von Bewuchs, Mulch und Fallobst sein, um Mäuseschäden an Obststämmen und -wurzeln vorzubeugen.

Gehölze und Stauden

Als Unterschlupf bzw. Nahrungsquelle für Käfer, Igel, Vögel bleiben Stängel, Blätter und Triebe von Stauden bzw. fruchtenden Heckensträuchern über Winter stehen. Sie werden erst im Frühjahr abgeschnitten. Falllaub wird nur von Rasenflächen entfernt. Unter Hecken und in dünnen Schichten in Staudenpflanzungen bleibt es liegen. Wichtige Rückzugsorte für Insekten und Tiere sind Laubhaufen. Was davon nach dem Frühjahr übrig bleibt kann zum Mulchen verwendet oder schichtweise dem Kompost zugeführt werden.