Gartencast
Der duftende Garten
1. Juni 2021

Neben Optik und Ertrag bietet der Garten auch Sinnliches. So tragen verschiedenartige Düfte zum Wohlfühlen bei. Dabei gibt es weit mehr als Rosen, Lavendel und Salbei, meinen die Experten der Bayerischen Gartenakademie.

Duftende Kräuter

Eine breite Palette an Düften und vielseitiger Würze liefert die große Anzahl an Kräuter. Sie werden in der Küche zum Würzen frisch, getrocknet, tiefgefroren, in Öl oder Essig konserviert genutzt.

Wer das Aroma nicht sofort wahrnimmt, kann dies durch Streichen mit der Hand an den Pflanzen oder Reiben an den Blättchen erfahren. Melissen, Minzen, Bär- und Schnittlauch, Petersilie, Rucola, Borretsch, Kamille, Waldmeister, Dill und Maggikraut werden um typische mediterrane Arten wie Lavendel, Thymian, Rosmarin, Salbei, Oregano, Currykraut ergänzt.

Duftende Blüten

Bereits im Winter und Frühling überraschen uns Duftschneeball, Winterjasmin, Duftgeißblatt, Hyazinthen, Duftveilchen und einige Primelarten. Flieder, Maiglöckchen und Pfingstrosen läuten den Vorsommer ein. Zitrusgewächse sorgen neben Wandelröschen, Vanilleblume, Nelken, Duftsteinrich (Alyssum) und Tagetes auf der Terrasse oder in Balkonkästen für teilweise intensive bzw. feinblumige Noten. Die verschiedensten Düfte von Wild- und ausgewählter Edelrosen sind ein guter Grund, gleich mehrere Sorten der Königin der Blumen in den Garten zu pflanzen, zumal Strauch-, Beet- und Kletterrosen bis in den Herbst blühen.

Eigentlich verströmen alle Blüten einen mehr oder weniger dezenten Duft, um Bienen und andere Bestäuber anzulocken. Riechen Sie ganz gezielt daran zur Vollblüte bei sonnigem Wetter – Sie werden überrascht sein, welche Geschmacksnoten Sie entdecken können. Selbst am Abend kann man den Duft von Ziertabak, Nachtkerze, Duftwicke und Wunderblume „erschnuppern“.

Duftendes Obst

Intensiv riechen die Blüten von Holunder, Kiwibeeren und Wildobstarten wie Weißdorn oder Schlehe. Aber auch die Früchte verströmen feine Fruchtaromen. Erd- und Himbeere, Äpfel und Pfirsich liefern vor allem bei voller Reife ihre typische Fruchtnote. Wahre Duftspender sind Quitte und mehr noch die Scheinquitte, die am Strauch und besonders im Zimmer ihre fruchtigen Aromen preisgeben.

Wussten Sie, dass sich beim Reiben an jungen Trieben und Knospen von Schwarzen Johannisbeeren der typische Cassis-Geruch entfaltet?

Duftende Wiese

Anders als Zierrasen werden Blumenwiesen nur zwei- bis drei Mal gemäht. So kommen Wiesenblumen und -kräuter sowie Gräser zur Blüte und können zusammen ihren typischen Geruch entfalten. Dieser wird verstärkt, wenn das Mähgut getrocknet wird. Der Duft nach Heu ist in vielen Gärten selten geworden. Dafür reichen bereits kleinere Wiesenflächen und -inseln im Rasen.

Gartentipps

Viele Duftpflanzen und Kräuter sind wahre Insektenmagnete für Bienen, Schmetterlinge und andere Nützlinge. Ernten Sie Kräuter nicht komplett; lassen Sie stets einen Teil zum Blühen kommen.

Vor allem mediterrane Kräuter wünschen magere, vollsonnige Standorte. Platzieren Sie duftende Pflanzen in der Nähe von Sitzplätzen, Terrasse oder entlang von Gartenwegen.

Konservieren Sie die besonderen Aromen im Kräutersalz, in Essig und Öl, im Pesto, sowie tiefgefroren oder getrocknet. Auch im Zucker behalten Rosenblüten oder getrocknete Zitrus- bzw. Obstschalen ihre Geschmacksnoten.