Gartencast
Stein-und Beerenobst zur Ernte schneiden
1. Juli 2020

Schöne, leckere Kirschen hängen noch in der Baumkrone –sie können jedoch auf Grund der Baumhöhe nicht gepflückt werden. Dann kommen Leiter und Säge zum Einsatz, erläutern die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

Außerdem stellen sie die Vorteile des Sommerschnittes bei Strauchbeeren und Steinobst vor.

Stein- und Beerenobst zur Ernte schneiden

Sommerschnitt von Beerenobst

Wenngleich Johannis- und Stachelbeeren meist nicht allzu stark wachsen, ist das Auslichten dickerer, älterer Triebe aus dichten Sträuchern unmittelbar nach der Ernte sinnvoll. Das hat den Vorteil, dass der Fruchtbehang an den zu entfernenden Ästen vorher noch genutzt werden kann, die Bestände durch den anschließenden Schnitt lichte Kronen erhalten. Die damit erzielte bessere Belüftung beugt Krankheiten vor. Außerdem können die Schnittstellen noch gut verheilen. An den verbleibenden Trieben legen sich bis Herbst weitere Blüten an.
Für manchen Gärtner ist der Sommerschnitt auch visuell hilfreich. Durch die Intensität des Schnittes erkennt er sofort die Auslichtungswirkung.
Sommerhimbeeren bilden in einem Jahr Jungtriebe, welche im kommenden Juni und Juli fruchten. Nach der Ernte werden die abgetragenen Ruten komplett über dem Boden abgeschnitten und die Anzahl an neu gewachsenen Jungtrieben auf ca. 10 Stück pro laufenden Meter reduziert. Bei den Schnittmaßnahmen im Sommer werden stets auch kranke, beschädigte Äste und Triebe entfernt, um die Ausbreitung von Krankheiten einzudämmen.

Sommerschnitt bei Steinobst

Sind größere Kirschbäume zu beernten, so nehmen Sie die Säge mit in die Krone und entfernen damit einen Teil - etwa ein Drittel - zu hoher, etwa armdicker Äste, die Sie bequemerweise am Boden abpflücken können. In den Folgejahren verfahren Sie ebenso. Das hält das Baumwachstum auf einem gewissen Höhenniveau; der Neuaustrieb erfolgt moderat und Wunden verheilen im Sommer günstig. Sauerkirschen sowie die etwas später reifenden Aprikosen und Pfirsiche sind für den Schnitt nach der Ernte auch deshalb dankbar, da sie vorwiegend am einjährigen Holz blühen. Die Blütenbildung erfolgt durch den Schnitt im Juli bzw. Anfang August an den verbleibenden Trieben.
Bei den nach den Frühsorten später reifenden Zwetschgen, Mirabellen und Pflaumen macht ein Schnitt bis Anfang September noch Sinn.
Auch bei den als Spindel bzw. Busch oder Spalier erzogenen Steinobstbäumen sollten die Vorteile des Sommerschnittes genutzt werden.