Gartencast
Blühende und rindenfärbende Gehölze im Winter
1. Februar 2020

In der dunklen, oft tristen Winterzeit fallen bereits blühende Sträucher oder Gehölze mit außergewöhnlicher Rindenfärbung besonders ins Auge. Einige dieser Exemplare stellt die Bayerische Gartenakademie vor.

Blühende und rindenfärbende Gehölze im Winter

Winterblühende Sträucher für den Garten

Schneeforsythie (Abeliophyllum distichum) und Chinesische Winterblüte (Chimonanthus praecox) bilden zwei bis drei Meter hohe Sträucher, an denen zierliche, rahmweiße Blüten (Schneeforsythie) bzw. creme-gelbe, wachsartige Blüten sitzen, die beide zudem einen süßlichen Duft verströmen.
Von den zwischen zwei bis drei Meter hohen Duftschneebällen (Viburnum) erfreuen uns mehrere Arten in speziellen Sorten oft schon seit Dezember mit zart- bis tiefrosafarbenen kleinen Blütenbüscheln und feinem Duft. Vielfach anzutreffen sind Viburnum x bodnantense ‘Dawn‘ und Viburnum farreri, von dem es mit ‘Nanum‘ auch eine Zwergform gibt. Der kompaktere Viburnum tinus sollte nur in geschützten Lagen stehen.
Die Winter-Duftheckenkirsche Lonicera x purpusii ist ein weiterer Winterblüher mit gelben, stark duftenden Blüten. Auch Hamamelis, die Zaubernuss, leuchtet bereits mit je nach Sorte zitronen- bis goldgelben hin zu orangefarbenen, strahlenförmigen Blüten. An Mauerkronen gepflanzt, hängen die langen, dünnen, mit gelben Blütensternchen besetzten Triebe des Winterjasmins herunter, der ansonsten ein Rankgerüst benötigt.

Gehölze mit auffallender Rinde

Der langsam wachsende, im Alter aber drei bis vier Meter erreichende Fächerahorn (Acer palmatum) kann auch im Winter durch seine grüne oder rotbraune Rinde mit cremefarbenen Lentizellen punkten. Andere, ebenfalls durch Rinde oder Borke reizvolle Ahornarten, aber auch viele Zierkirschen und Weidenarten wachsen stärker. Da sie in kleine(re) Gärten kaum passen, sollten deren Vorzüge bei Spaziergängen in Parks oder Botanischen Gärten genossen werden. In Gärten passen hingegen der Ranunkelstrauch (Kerria japonica; grüne Triebe) und einige Arten von Cornus, dem Hartriegel. Spektakulär rot leuchten die Triebe von Cornus alba ‘Spaethii‘ und ‘Sibirica‘, in orange mit roten Spitzen von Cornus sanguinea ‘Winter Flame‘. Der ausläufertreibende Cornus stolonifera färbt seine Rinde je nach Sorte grün, gelbgrün, orange bis hin zu rot. Die Triebe färben besonders intensiv am einjährigen Holz. Dazu werden die Sträucher jährlich im April bodennah abgeschnitten, was sie zudem im Wuchs begrenzt. Und wenn sie solitär oder vor immergrünen Hecken stehen, setzen sie ihre Leuchtkraft umso auffallender und kontrastreich in Szene.

Weitere Vorfrühlingsblüher

Eine im Herbst ausgeführte Unterpflanzung von Sträuchern und Bäumen mit Zwiebelblumen bzw. in Stauden-und Rasenflächen verstärken die Blütenvielfalt. Erste Boten sind Schneeglöckchen und Winterlinge; danach wartet die weitere Palette dieser Frühlingsboten bis Ende April auf.
Auch die Schneeheide Erica carnea präsentiert sich nun in weißen oder zart- bis lilaroten Blütenteppichen. Im Übrigen sind viele dieser blühenden Pflanzen auch wichtige erste Nahrungsquellen für Hummel, Wildbienen und Insekten. Und richtig los geht es dann im März und April mit blühenden Zier- und Obstgehölzen. Dann ist die farblose Jahreszeit im Garten endlich vorbei.