Gartencast
Blüten im Gemüsegarten fördern Nützlinge
1. Juni 2019
Bei einem Gemüsegarten freuen wir uns über Ernte der verschiedenen Gemüsearten. Doch auch für Insekten ist er nicht uninteressant, denn er bietet zugleich Nahrung für Biene, Florfliege, Schwebfliege und Co. „Ein blühender Gemüsegarten ist ein wichtiger Beitrag zum biologischen Pflanzenschutz“ erklären die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.
Blüten im Gemüsegarten fördern Nützlinge
Beispiel: Blattläuse und deren Gegenspieler
Häufige Schädlinge im Garten sind Blattläuse. Man findet sie im Salat, an Bohnen, Kohlpflanzen, Paprika und einigen mehr. Bei warmem und trockenem Wetter vermehren sich die Schädlinge schnell. Dann ist es gut, wenn sich die Gegenspieler gleich einfinden. Neben dem bekannten Marienkäfer sind die Larven von Schwebfliege, Florfliege, Gallmücke und spezieller Schlupfwespen ganz hungrig auf Blattläuse. Die erwachsenen Tiere legen ihre Eier in die Blattlauskolonien, damit der Nachwuchs gleich etwas zu fressen hat. Die erwachsenen Tiere benötigen jedoch Pollen und Nektar. Optimal, wenn sie ihn gleich „am Ort des Geschehens“ finden.
Blühender Gemüsegarten
Zu den Pollen und Nektar liefernden Gemüsearten zählen z.B. Zucchini, Kürbis und Co. sowie Zuckermais, Acker- und Feuerbohnen sowie Spargel. Wachsen manche Gemüse aus –zum Teil aus dem Vorjahr- und bilden Blüten, so lassen Sie das ein oder andere stehen und erfreuen damit Bienen und andere Insekten. Die Blüten von Brokkoli, Zwiebeln Knollenfenchel und im Boden vergessenem Chicoree bieten Nahrungsquellen.
In einem Gemüsegarten dürfen Kräuter nicht fehlen. Zum einen betören sie uns mit dem Duft der Blätter und andererseits haben viele von ihnen für Insekten anziehende Blüten. Auch wenn die Ernte kurz vor der Blüte empfohlen wird, so sollten Sie einen Teil der Kräuter immer zum Blühen kommen lassen. Dann werden Sie die unterschiedlichsten Insekten dort finden. Lippen- und Doldenblütler wie Lavendel, Rosmarin, Thymian, Kerbel, Dill, Petersilie und Gewürzfenchel sind regelrechte Insektenmagnete. Übrigens können Sie dann selbst Samen gewinnen.
Als mehrjährige blühende Beetumrandungen eignen sich ebenfalls Kräuter wie Schnittlauch, Lavendel oder Thymian. Monatserdbeeren liefern Blüten und gleichzeitig kleine Früchte.
Blühende Lückenfüller
Auf abgeernteten oder lückigen Beeten können bald die bunten Blumen von Zinnie, Schmuckkörbchen, Ringelblume und Tagetes die freien Plätze schmücken. Entfernt man das Verblühte regelmäßig, gibt es Blüten bis zum Frost. Größere Lücken oder ganze freie Beete sät man mit Gründüngung ein. Blühende Exemplare von Phacelia, Buchweizen, Gelbsenf und Inkarnatklee werden beispielsweise gerne von Insekten besucht. Jetzt können auch noch bunte Mischungen mit Einjahresblumen auf freie Flächen gesät werden.
Und sonst noch….
Vergessen Sie nicht neben dem Nahrungsangebot auch Wasserstellen anzubieten. Denken Sie daran, dass die Tiere an das Wasser kommen können und geeignete Ausstiegsmöglichkeiten haben.
Verzichten Sie auf chemischen Pflanzenschutz. Nicht nur, dass er vielen Nützlingen direkt schadet, er entzieht damit auch die Nahrungsquellen der gefräßigen Larven. Nutzinsekten im Garten zu halten und erhalten bedeutet auch immer, dass man einen gewissen Grad an Schädlingen akzeptieren muss; denn ohne Schädling keine Nützlinge.