Gartencast
Bayerisches Schulprojekt: „Wissen wie´s wächst und schmeckt“
1. Mai 2019
Viele Kinder wissen nicht mehr, woher ihre Lebensmittel kommen, wie Gemüse oder Obst angebaut werden, wann und wo diese Arten wachsen. Die Bayerische Gartenakademie ist Partner eines Grundschulprojektes und will zur Ernährungsbildung beitragen. Ein Mitarbeiter stellt das Projekt vor.
Bayerisches Gemeinschaftsprojekt
In das Projekt waren bereits im Vorjahr 46 Grundschulen mit 108 Klassen und ca. 2.500 Schülern eingebunden. Dabei konzipierte das Bayerische Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) in Kulmbach das Projekt seit 2017 federführend, erstellte Unterrichtsmaterialien (Arbeitsblätter, Pflanztagebuch, Checklisten und Urkunden) sowie Lehrerinformationen und führt eine umfangreiche Evaluierung mit allen Beteiligten durch.
Die Bayerische Gartenakademie Veitshöchheim gibt pflanzliches Knowhow, wählt Sorten für die kurze Kulturzeit zwischen Ostern und Pfingsten aus und stellt Kontakte zu Gartenbaubetrieben vor Ort her. Diese Profigärtner unterstützen die Klassen und liefern Gemüsejungpflanzen. Mitarbeiter der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) geben Verarbeitungstipps und Hilfestellung bei der Zubereitung gesunder, frischer Nahrungsmittel aus den selbst angezogenen Salaten, Radieschen und Kräutern.
2019 beteiligen sich wiederum 108 bayerische Klassen der 2. bis 4. Jahrgangsstufe.
Ziele der Schulaktion
Grundschulkinder lernen im Rahmen eines solchen Projekts aktiv die gesamte Wertschöpfungskette anhand ausgewählter Gemüsearten wie Radieschen, Salat, Schnittlauch kennen. Durch das Anpflanzen und Säen, Pflegen, Ernten, Zubereiten und Verkosten werden wertvolle, vor allem praktische Erfahrungen mit allen Sinnen gemacht. Der Kontakt mit der Natur, dem aktiven, selbst erlebten Anbau sowie der Zubereitung von Lebensmitteln soll den Ursprung von Lebensmitteln näher bringen. Außerdem kann eine höhere Wertschätzung für Lebensmittel vermittelt und Kinder an eine ausgewogene Ernährung herangeführt werden.
Durchführung vor Ort
Pro Klasse wird eine gelieferte „Bäckerkiste“ der Größe 60 x40 x 33 cm mit Folie ausgekleidet und mit einem biologischen, torffreiem Anzuchtsubstrat befüllt. Dann werden Radieschen in Reihen gesät; ein überwinterter Schnittlauchstock und Salatjungpflanzen eingepflanzt. Dies erfolgt unter Anleitung von Mitarbeitern örtlicher Gartenbaubetriebe. Sie geben auch Hinweise zur weiteren Pflege des Bestandes. Zur Förderung der Eigeninitiative sät jedes Schulkind Radieschen in einen eigenen TetraPak. Die Schüler führen im Rahmen des Unterrichtes ein Tagebuch, wo sie Beobachtungen an den Pflanzen eintragen.
Zusammen mit den Ansprechpartnern des AELF erfolgt kurz vor Pfingsten die gemeinsame Ernte und Zubereitung, z.B. zu Wraps, sowie der gemeinschaftliche Verzehr.
Dabei lautet das Motto: „wrap and roll im Klassenzimmer“. Über die Aktion, die besonders für Schulen ohne eigenen Schulgarten geeignet ist, wird in der jeweiligen lokalen Presse berichtet.
Kistengemüse für den Freizeitgärtner ohne Garten
In derartigen Kisten oder größeren Pflanzgefäßen können Interessierte auch auf dem Balkon eigene Kräuter, Salate, Fruchtgemüse wie Tomaten, Paprika, Zucchini selbst kultivieren. Dabei können die Kisten in der Saison bei Kurzkulturen mehrfach bepflanzt werden.