Gartencast
Zierrasen braucht Pflege
1. Juni 2018
Ein schöner Zierrasen ist Wunsch vieler Gartenbesitzer. Trotz zahlreicher Arbeitsgänge im Laufe des Jahres macht sich meist Enttäuschung breit. Die Bayerische Gartenakademie gibt Hinweise, wie es gelingen kann.
Zierrasen brauch Pflege
Rasentypen je nach Zweck
Englischer Zierrasen wird nur auf Repräsentationsflächen verwendet. Er ist nur mit höchst intensivem Einsatz an Wasser, Dünger, wöchentlichem Mähen und mit hochwertigen Rasengräsern erzielbar. Ressourcenschonender und für Gartenflächen als „Gebrauchsrasen“ völlig ausreichend ist der sogenannte Spiel- und Sportrasen. Hochwertige Mischungen mit qualitativ guten Gräser-Sorten der Regelsaatgutmischung RSM 2.3 sind wohlklingenden Billigmischungen überlegen. Da auch der extensivere Rasen dennoch regelmäßiger Pflege bedarf, können zumindest Teile der Rasenfläche als Wiese oder Kräuterrasen für Abhilfe sorgen. Dies ist aus ökologischer Sicht empfehlenswert und dient als Nahrungsquelle sowie Lebensraum für zahlreiche Insekten. Im Schattenbereich, wo Rasen „fehl am Platze“ ist, sollten besser Schattenstauden gepflanzt werden.
Arbeiten im zeitigen Frühjahr
Bis Ende März erfolgt das Abrechen von Moos, Filz und angewehtem Laub. Dies kann auch mit dem „eisernen Rechen“ längs und quer erfolgen, was die Wurzeln besser schont als ein Handvertikutierer. Motorgeräte arbeiten meist zu tief. Die erste Frühjahrsdüngung wird vor dem Regen ausgebracht. Gaben pro Quadratmeter von vier bis fünf Gramm Stickstoff, z.B. 35 bis 40 Gramm Horndünger, plus drei Liter trockener, streufähiger Kompost reichen aus.
Sommer: mähen, gießen, nachdüngen
Ende April beginnen die Mäharbeiten. Nach dem Motto „nicht zu tief, dafür öfter“ sollte zunächst auf drei Zentimeter Rasenhöhe, im Hochsommer mit längeren Trockenphasen auf vier bis viereinhalb Zentimeter gemäht werden. Das summiert sich auch bei Gebrauchsrasen bei wüchsiger Witterung und auf gedüngten Flächen auf zehn bis fünfzehn Schnitte. Zu tief eingestellte Mäher zerstören vor allem auf unebenen Flächen die Grasnarbe.
In Trockengebieten und auf leichten, humusarmen Böden muss ab Juni, vor allem aber im Hochsommer gewässert werden. Tägliches Gießen mit kleinen Mengen von zwei bis drei Litern je Quadratmeter ist abzulehnen. Gaben von 15 bis 20 Litern sind empfehlenswert. Sie halten etwa sieben bis zehn Tage an, fördern das Tiefenwachstum der Rasenwurzel und sollten auf Grund geringerer Verdunstung am Morgen verabreicht werden. Faustzahlen zur täglichen Verdunstung liegen je nach Region und Witterung bei drei bis fünf Litern je Quadratmeter und zum monatlichen Wasserbedarf im Sommer bei 120 bis 150 Litern pro Quadratmeter, abzüglich natürlicher Niederschläge.
Zur zweiten Düngung Ende Juni/Anfang Juli reichen wiederum fünf Gramm Stickstoff je Quadratmeter. Hornmehl oder Ammonsulfatsalpeter kommen als reine Stickstoffquelle zum Einsatz, am besten vor einer Regenphase. Sind Einzelnährstoffdünger nicht erhältlich, dann nur stickstoffbetonte, jedoch phosphorarme Volldünger verabreichen. Oft wird im Herbst eine weitere Düngung propagiert, die für „normalen“ Rasen nicht erforderlich ist. Auf keinen Fall sollen dann stickstoffhaltige und Volldünger gegeben werden. Eine Bodenprobe gibt Aufschluss, ob Kalidünger eingesetzt werden müssen.
Pflege im Herbst
Ab Mitte September wird es einfacher: Düngung, Bewässerung entfallen, Laub ist abzurechen und die Schnitthöhe der letzten Mähgänge darf nicht zu tief sein. Denn an verletzten Grasnarben kann sich Moos stärker ausbreiten.