Im Februar kann die noch arbeitsarme Gartenzeit genutzt werden, um Nisthilfen zu erstellen und dadurch Nützlinge zu fördern. Dann sind die unverzichtbaren Helfer schon rechtzeitig im Garten präsent, erklärt der Experte der Bayerischen Gartenakademie.
Jetzt Nützlingshilfen bauen
Je nach Größe des Einflugloches eines Nistkastens können unterschiedliche Vogelarten gezielt angelockt werden. Gute Informationen wie erforderliche Durchmesser von Einfluglöchern der einzelnen Vogelarten, sowie Bezug von Nistkästen oder Bausätzen mit Bauanleitungen lassen sich im Internet abrufen. Geeignete Adressen sind unter anderem der Landesbund für Vogelschutz (www.lbv.de) sowie der Naturschutzbund Deutschland (www.nabu.de) und der Naturschutzcenter (www.naturschutzcenter.de).
Außer einem Neubau können jetzt auch bestehende Nistkästen vor einer Neubesiedlung gereinigt werden.
Nicht alle angebotenen Insektenhäuschen erfüllen ihren Zweck. Auf preiswerte und einfache Weise können die jetzt beim Pflanzenschnitt anfallenden Stängel als Lebens-und Brutraum für Wildbienen genutzt werden. Günstig sind Bündel von 15 bis 20 Zentimeter langen, verschieden starken Stängel bzw. Triebe von hohlen und markhaltigen Pflanzen wie Holunder, Him- und Brombeere, Forsythie, Sommerflieder, Kugeldistel, Topinambur, Königskerze und Schilfarten. Dabei sollen die Schnittstellen glatt, nicht ausgefranst, sein. Die Bündel können in Dosen oder Röhren gesteckt und waagrecht an einer regengeschützten südseitigen Stelle fest, also ohne zu wackeln, angebracht werden. Da die Stängel in der Natur weder liegend noch gebündelt vorkommen, können Sie auch einige Stängel von 40 bis 50 Zentimeter Länge senkrecht oder schräg in die Erde stecken. Bestimmte Wildbienenarten besiedeln diese dann von oben.
Wildbienen werden weiterhin auf einfache Art gefördert durch das Belassen von Totholz, vor allem aber auch durch das gezielte Aufstellen von Hartholzblöcken. Als Starthilfe werden in diese quadratischen, getrockneten Laubholzscheite zahlreiche, unterschiedlich dicke, glatte Löcher von drei bis zehn Millimeter Durchmesser und zehn bis 15 Zentimeter Länge mit verschiedenen Bohrern quer zur Holzfaser gebohrt. Die fertigen Blöcke werden ebenso wie Insektenhotels mit einem vor dem Einflugloch angebrachten Maschendraht gegen Vogelfraß geschützt.
Steinhaufen und mörtellose Trockenmauern werden bevorzugt an sonnigen Stellen angelegt. Dann sind sie Rückzugsorte für Eidechsen, Käfer und Insekten. Aber auch im halb- und vollschattigen Bereich können Stein-und Reisighaufen einen Unterschlupf für Igel, Spitzmaus, Kröte und Käfer ermöglichen.
Auch wenn Nützlinge durch verschiedene Hilfen gefördert werden können, müssen ihnen jedoch Nahrungsquellen im Garten zur Verfügung stehen. Sterile, frühzeitig aufgeräumte Gärten sind kontraproduktiv. Im naturnahen Garten geht es hingegen bunt und vielfältig zu mit insekten- und bienenfreundlichen Stauden, Kräutern, sowie vielen einfachblühenden ein- und mehrjährigen Zierpflanzen, Zier- und Obstgehölzen.