Gartencast
Schönwetterpilz Echter Mehltau
1. Juli 2016

Gerade wenn das Wetter so richtig schön ist, findet man an manchen Pflanzen weiße Flecken auf den Blättern. Ursache dafür ist der Echte Mehltau, ein Pilz, der dann Blätter, Triebe und Früchte mit einem weißlichen Belag überzieht. Die Expertin der Bayerischen Gartenakademie erklärt das Phänomen.

Schönwetterpilz Echter Mehltau

Der Echte Mehltau

Der Echte Mehltau ist ein Schadpilz, der meist ab Juli in Erscheinung tritt. Es bildet sich ein weißlicher Belag auf der Blattoberseite, der sich abwischen lässt. Nach mehreren heißen Tagen und kühlen Nächten mit verstärkter Taubildung gibt es besonders starken Befall. Da alle grünen Pflanzenteile befallen werden können, ist es möglich, dass die Pflanzen langsamer wachsen oder später sogar absterben. Die Überwinterung erfolgt ebenfalls an lebenden Pflanzenteilen, oft in Blattknospen oder an Trieben. Mehltaurassen sind streng wirtspezifisch, d.h. dass der Mehltau der Zucchini nicht die Rose befällt.

Welche Pflanzen werden befallen?

Echte Mehltaupilze können eigentlich überall auftreten. Bei Gemüse findet man den Schadpilz besonders an Zucchini, Gurken und Feldsalat. Bei Obst zeigen Apfel, Stachelbeere und Tafeltraube immer wieder Schadsymptome. Zierpflanzen bleiben nicht verschont. Ahorn, Eiche, aber auch Rosen, Clematis, Phlox, Astern und andere können befallen werden.

Vorbeugende Maßnahmen

Das Wichtigste ist die Auswahl der Sorten. So sind beispielsweise ADR-Rosen-Sorten robuster gegen alle Pilzkrankheiten. Bei Feldsalat und Gurken steht es auf den Samenpäckchen. Pilzwiderstandsfähige Tafeltrauben sind robust gegen Echten und Falschen Mehltau. Selbst wenn hier Befall auftreten sollte, sind die Schäden sehr gering.
Nicht nur die Sortenwahl ist ein Aspekt für die Pflanzengesundheit. Ganz wichtig ist der optimale Standort. Auch wenn Trauben und Rosen einen sonnigen Standort benötigen, ist ein heißer Platz dicht vor einer Mauer ungünstig. Hier findet zu wenig Durchlüftung, aber vermehrte Taubildung statt. Jeder Pilz benötigt zur Entwicklung Feuchtigkeit und sei es nur der Morgentau. Deshalb müssen die Pflanzen immer so luftig stehen, dass sie schnell abtrocknen können. Achten Sie also auf ausreichenden Pflanzenabstand, eine gute Belichtung und Durchlüftung.
Beispiel: Tafeltrauben wachsen nun immer noch sehr stark. Die sommerlichen Laubarbeiten wie Entfernen der Geiztriebe und sanftes Entblättern um die Traubenzone sorgen dafür, dass durch die gute Durchlüftung das Laub und die Früchte schnell abtrocken können.
Pflanzen werden eher krank wenn sie nicht optimal ernährt sind. Mastige, d.h. mit Stickstoff überdüngte Pflanzen, sind anfälliger für Krankheiten. Achten Sie daher auf eine ausgewogene Ernährung bei den Pflanzen.

Sofortmaßnahmen

Tritt der Pilz in Erscheinung, ist es sinnvoll, befallene Pflanzenteile sofort zu entfernen, um eine Ausbreitung einzudämmen. Beispiele: Triebspitzen von Apfel und Stachelbeere, Rosenblätter und Knospen, Zucchiniblätter.