Forschungsprojekt
Molekularbiologische Diagnostik zur Identifizierung von Pilzen und Bakterien

Set aus mehreren beschrifteten Reagenzgläsern

Die Bestimmung von Organismen anhand ihrer DNA-Sequenzen im Zusammenwirken mit weiteren mikroskopischen und mikrobiologischen Verfahren ist ein wesentlicher Bestandteil vieler Forschungsvorhaben.

Neben der taxonomischen Zuordnung einzelner Organismen ermöglichen molekularbiologische Technologien auch die Analyse komplexer Ökosysteme anhand ihres Metagenoms.

Arbeitsschwerpunkte

In Ergänzung zu mikrobiologischen und biochemischen Beschreibungen werden Hefen von Trauben, aus nativen Mosten und aus Weinen anhand ihres genetischen Fingerabdrucks bestimmten Species oder Stämmen zugeordnet. Neben der Anwendung verschiedener, spezifischer Gensonden in der PCR wie zum Beispiel den Delta-Primern zur Differenzierung von Stämmen der Hefe Saccharomyces cerevisiae kommt hierbei auch der Verdau von PCR-Produkten mit unterschiedlichen Restriktionsenzymen zum Einsatz und liefert zusätzliche Informationen.
In der Pilzdiagnostik sind der Einsatz der ITS-PCR und die anschließende Sequenzierung der Amplifikate die Basis für eine taxonomische Zuordnung über den Abgleich mit verschiedenen Genbanken. So werden mit dieser Methodik Mykorrhiza-Pilze, Symbiose-Partner an den Wurzeln höherer Pflanzen, und andere Bodenpilze identifiziert. Im Rahmen des Projektes „Stadtgrün 2021“ dient sie der Erfassung von Daten zum Metagenom in der Rhizosphäre der Versuchsbäume.

Neben dem ITS-Verfahren finden molekularbiologische Analysen mit gattungs- oder artspezifischen PCR-Primern Anwendung bei der Bestimmung von Burgunder-Trüffeln (Tuber uncinatum) in natürlichen Habitaten sowie beim Monitoring trüffelspezifischer Mykorrhizen in Trüffelgärten.

Ein weiterer Einsatz der Molekularbiologie ist die Identifikation von Pathogenen und deren Antagonisten im Gartenbau und im Weinbau sowie die Qualitätskontrolle spezifischer Inokulate im Zusammenhang mit der Entwicklung innovativer Bekämpfungsstrategien.

Projektdaten

  • Projektbearbeitung: Josef V. HERRMANN, Dr. Angelika SCHARTL
  • Lautzeit: seit 2010