Maßnahmen zur Sicherung
Qualitätssicherung beim Bienenwachs
Bienenwaben stellen die Lebensgrundlage in einem Bienenvolk dar. Alle Abläufe im Volk finden auf den Waben statt. Die Zellen dienen zum Speichern von Honig und Blütenpollen sowie zur Aufzucht von junger Brut. Die Sicherung der Wachsqualität spielt deshalb für Imker eine zentrale Rolle.
Vorbemerkung
Das Baumaterial, das Bienenwachs, wird von Jungbienen in speziellen Wachsdrüsen an der Bauchseite gebildet. Das frisch gebildete Wachs, Wachsschüppchen genannt, ist weiß und hat eine leicht ovale Form. Diese Wachsschüppchen werden von den Arbeitsbienen mit Hilfe ihrer Mundwerkzeuge zu Waben verbaut.
Bienenwachs ist eine hochkomplexe Mischung verschiedener Fettsäuren, Alkoholen und Fettsäureestern. Insgesamt sind über 300 verschiedene Bestandteile im Bienenwachs nachgewiesen, eine synthetische Nachahmung von Bienenwachs ist aufgrund dieser Zusammensetzung nicht möglich. Diese Besonderheit macht echtes Bienenwachs zu einem wertvollen Produkt aus dem Bienenvolk.
Bienenwachs ist aufgrund seiner Zusammensetzung in der Lage, verschiedenste Stoffe aufzunehmen und anzureichern. So können z. B. Rückstände aus Pflanzenschutzmitteln vom Honig in das Wachs übergehen. Andererseits können hohe Rückstandswerte im Bienenwachs dazu führen, dass diese Stoffe vom Wachs wieder in den Honig gelangen können.
Problematik in der eigenen Imkerei
Maßnahmen zur Qualitätsicherung
Rückstandssituation erfassen
Bienenwachs kann auf Rückstände aus Varroabehandlungsmittel und Pflanzenschutzmittel geprüft werden. Weiterhin besteht auch die Nachweismöglichkeit von Wachsverfälschungen. Laboruntersuchungen von Bienenwachs werden in Bayern gefördert.
Kontamination mit Rückständen reduzieren
Aufgrund der Rückstandsproblematik von verschiedenen Varroabehandlungsmitteln wird grundsätzlich eine Bekämpfungsstrategie empfohlen, die nicht zu einer Belastung im Wachs oder Honig führt. Hierbei sind vor allem betriebstechnische Maßnahmen (z.B. Brutentnahme) und Wirkstoffe mit organischen Säuren zu empfehlen.
Als Besänftigungsmittel sollte auf Sprays jeglicher Art verzichtet werden.
Weiterhin können durch die Standortwahl landwirtschaftliche Intensivanbaugebiete mit höheren Pflanzenschutzmitteleinsatz gemieden werden.
Offener Wachskreislauf
Eine Betriebsweise, die auf einen hohen Wachsumsatz basiert, unterstützt den offenen Wachskreislauf. z.B. Erweitern mit Mittelwänden, Einsatz von Drohnenrähmchen.
Mittelwandherstellung aus Eigenwachs
Grundsätzlich gilt die Empfehlung: Ist nicht genügend eigenes Wachs vorhanden, nur rückstandsgeprüfte Mittelwände (mit Nachweis) kaufen!
Wachstausch
Wenn das Wabenmaterial einer Imkerei auf ungeprüftes und dadurch möglicherweise mit verschiedenen Stoffen belastetes Wachs basiert, erfolgt eine Rückstandreduktion nur durch einen Verdünnungseffekt des von den Bienen ergänzten Wachses. Waben sollten spätestens nach 3 Jahren ersetzt und eingeschmolzen werden um eine Anreicherung aus nicht beeinflussbaren Kontaminationsquellen zu reduzieren.
Bei bestehenden Problemen bietet sich ein kompletter Wachstausch an. Einen solchen vollständigen Wachsaustausch nehmen auch Imkereien vor, die sich in der Umstellung auf eine ökologische Imkerei befinden.
Das Auflösen der Altvölker erfolgt ebenfalls über Kunstschwärme. In solchen Völkern wird die Altkönigin rechtzeitig gekäfigt, damit die Brut ausläuft. Nach dem Auslaufen der Brut wird der Altwabenbestand anschließend komplett eingeschmolzen. In der Regel dauert eine komplette Umstellung zwei Jahre.