Forschungs- und Innovationsprojekt
Ressourcenschonender Fruchtgemüseanbau im erdelosen Anbau im Gewächshaus mit größtmöglicher Rückstandsreduktion

Der Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln wird im gesellschaftlichen Diskurs kritisch gesehen. Die gärtnerische Praxis reagiert darauf zunehmend mit der Integration von biologischen und biotechnischen Maßnahmen gegen Krankheiten und Schädlinge. Die Impfung von Substraten mit mikrobiologischen Zusatzstoffen führt zu einer gesteuerten Wiederbelebung des Substrates. Mikroorganismen im Wurzelraum können dabei die Nährstoffumsetzung und den Transport positiv beeinflussen. Weiterhin spielen Mikroorganismen eine entscheidende Rolle im Bereich Gesundheit, Immunität und Resistenzen von Nutzpflanzen.
In der Praxis besteht zudem der Wunsch mineralische Substrate durch organische, nachwachsende Substrate, beispielsweise aus Kokos, Holzfaser oder Champost, zu ersetzen. Bislang fehlen jedoch eine objektive ökologische Bewertung und einheitliche Standards. Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit lassen sich durch den CO2-Fußabdruck (Product Carbon Footprint) bewerten.
Ziel des Projektes
- Ökonomische und ökologische Bewertung der Varianten des Kulturverfahrens Fruchtgemüseanbau im erdelosen Anbauverfahren (Vergleiche von Steinwollverfahren, mehrjährig genutztes Perlit, einjährig und zweijährig verwendetes organisches Substrat).
- Recherchen zum tatsächlichen CO2-Fußabdruck. Bislang gibt es kein einheitliches objektives Verfahren zur Ermittlung eines CO2-Fußabdruckes.
- Weniger Pflanzenschutz und gesündere Pflanzen durch das Beleben des organischen Substrates (Antiphytopathogenes Potenzial).
- Bewertung nach phytopathologischen Kriterien. Das Projekt soll daher den Einfluss von Mikroorganismen sowohl auf die Pflanzengesundheit als auch auf die Ernährung der Pflanze transparenter machen.
- Erarbeitung einer Kulturanleitung für organische Substrate, mit dem Ziel einer rückstandsreduzierten und ressourcenschonenden Fruchtgemüseproduktion im Gewächshaus.
- Minimierung der Umwelteinträge aus dem erdelosen Kulturverfahren durch eine Anbauoptimierung.
Methode des Projektes
Die Projektziele sollen mit Hilfe von gartenbaulichen Versuchen erreicht werden.
Publikationen
Projektinformationen
Projektleitung: Gerd Sander (LWG-IEF), Oskar Kreß (LWG-IEF1), Josef Herrmann (LWG-A)
Projektbearbeiter: Martin Schulz (LWG-IEF 3), Bettina Barth (LWG-A3)
Laufzeit: 01.01.2016 bis 31.03.2019
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF)
Projektpartner: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kitzingen-Gartenbauzentrum (GBZ) Bayern Nord, Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HWST), Erzeugerring für Gemüse Main-Dreieck e. V., Gemüseerzeugerring Knoblauchsland e. V.
Förderkennzeichen: A/16/01