Kirschessigfliege Drosophila suzukii
Die trocken-warme Witterung im September verhinderte eine starke Ausbreitung der Kirschessigfliege. In frühen Rotweinsorten konnten an verschiedenen Standorten, bei späten Rotweinsorten sehr vereinzelt einzelne Eiablagen festgestellt werden.
Monitoring der Kirschessigfliege in Franken
Reife Trauben schützen
Nicht nur der Winzer beobachtet mit Freude die reifenden Trauben. Auch viele "Mitesser" laben sich an den saftig-süßen Beeren. Die Beeren stehen auf dem Speisezettel von so unterschiedlichen Tieren wie der Wacholderdrossel, der Feldmaus und dem Wildschwein. Im Lesegut können außerdem Marienkäfer oder Ohrwürmer zum Problem werden. Wie man möglichst frühzeitig geeignete Maßnahmen ergreifen kann, um Tiere während der Reifezeit und Lese ordnungsgemäß von den Reben fernzuhalten, wird im Folgenden erläutert
mehr
Peronospora - Falscher Mehltau
Spätbefall an Trauben
Die langen Nässeperioden in den letzten Juliwochen haben an den Trauben zu teils stärkeren späten Peronosporabefällen geführt.
Da die Symptome nicht auf den ersten Blick eindeutig zu bestimmen sind, sollen folgende Bilder helfen, die Erkennung zu erleichtern. Die hier zu sehenden weißen Sporangienträger tauchen allerdings nur nach langen nächtlichen Nässeperioden auf. Bei unklarem Befund können verdächtige Trauben über Nacht in eine feuchte Plastiktüte eingelegt werden, um eine sichere Diagnose stellen zu können.
Spätbefall an Weißweintraube
Einzelne Beeren mit Befall
Befall am Beerenstielchen
Befall an verzögerter Beere
Spätbefall an Rotweintraube
Oidium - Echter Mehltau
Botrytis - Grauschimmel
Erste Fäulnisnester Anfang August sichtbar
In sehr kompakten Trauben waren 2016 bereits Anfang August erste Fäulnisnester zu entdecken. Die feuchte Witterung der vorangegangenen Wochen förderte natürlicherweise das Auftreten von Botrytis. Kommen dann weitere Bedingungen wie Peronospora- oder Oidiumbefall, Einbohrstellen des Traubenwicklers, Blütenrückstände vor allem aber das gegenseitige Verletzen der Beeren ausgelöst durch den entstehenden Platzmangel beim Wachstum der Beeren hinzu, bilden sich die in nachfolgenden Bildern gezeigten Fäulnisnester.
Wie wichtig eine Botrytizidbehandlung vor Traubenschluß und die weiteren Maßnahmen zur Fäulnisvorbeuge im Vorfeld sind, zeigen die Bilder deutlich.
Jetzt half nur noch die Sicherstellung einer guten Durchlüftung der Traubenzone. Eine Botrytizidbehandlung kann bestehende Faulstellen nicht mehr tilgen nur Neubefälle verhindern.
Befallene Trauben sind nicht mehr zu retten und können daher bedenkenlos herausgeschnitten werden, damit sie nicht als Ansteckungsherd im Bestand bleiben.
Traubenwickler (TW)
Trotz eher geringer Flugzahlen in der zweiten Generation ab Juli, fanden sich bei den Bonituren im August oft höhere Befälle durch die Larven (Würmer) in den Trauben. Entsprechende Handlungsempfehlungen gab es im Weinbaufax Franken. Der Bekreuzte Traubenwickler flog auch im August weiter auf niedrigem Niveau. Späte Eiablagen konnten jedoch nicht festgestellt werden. Der Befall in den reifenden Trauben zeigte sich oft erst zur Lese hin, da sich dank der Trockenheit in August und September Botrytis praktisch nicht entwickeln konnte.
Der Flug des Einbindigen Traubenwicklers in der ersten Generation 2016 war verhalten, der Bekreuzte Traubenwickler flog vereinzelt mit niedrigen Zahlen während einer langen Phase. In der ersten Generationen wurden geringe Eiablagen beobachtet. Eine Behandlung war wegen der geringen Eizahlen und der hohen Schadenschwelle nicht notwendig.
Schwarzholzkrankheit und Vektor Winden-Glasflügelzikade
Diese Aussage betrifft Weinberge in denen die Schwarzholzkrankheit auftritt!
Flug dauert 2016 auch in der 31. Kalenderwoche noch an.
Die Winden-Glasflügelzikade ist der Überträger der Schwarzholzkrankheit von der Winde/Brennnessel auf die Rebe. Eine Zerstörung (Mulchen, Herbizid-Behandlung) der Wirtspflanzen sollte in betroffenen Weinberg unterbleiben. Dies gilt auch für das Mähen und Mulchen von angrenzenden Böschungen und Wegrändern mit Brennnesseln. In der Flugphase der Windenglasflügelzikade dürfen die Wirtspflanzen nicht zerstört werden, damit die Zikaden nicht gezwungen werden, auf umliegende Reben zu fliegen und somit die Krankheit zu übertragen. Nach der Flugphase können die Wirtpflanzen wieder abgetötet werden.
Beim Mulchen können z. B. die Ecken mit Winden/Brennnesseln ausgelassen werden (Mulchgerät ausschalten und umwalzen)!
Sonnenbrand
Erste Symptome von Sonnenbrand traten in empfindlichen Sorten bereits Ende Juli auf. Entblätterungsmaßnahmen sollten beendet sein.
Ende August führten Hitze und intensiver Sonnenschein verschiedentlich zu deutlichen Strahlungsschäden an Weintrauben. Anlagen, bei denen die Entblätterung länger zurück lag, waren hiervon nicht betroffen. Strahlungsschäden äußern sich durch, eine rötlichblaue bis rötlichbraune Verfärbung, Welken und Eintrocknen der Beeren. Je nach Exposition und Rebsorte fallen die Schädigungen sehr unterschiedlich aus. Auch Rotweine können hier untypischerweise betroffen sein. Folgeschäden durch pilzliche Krankheiten (Botrytis) oder tierische Schädlinge (Kirschessigfliege, Essigfliegen) sind bei anhaltend warmer und trockener Witterung auch nach Strahlungsschäden nicht zu erwarten. Auf Standorten, die Trockenstress zeigten und auf denen die Möglichkeit zur Tröpfchenbewässerung bestand, konnte diese zu diesem Zeitpunkt genutzt werden. An Bewässerungsmaßnahmen war insbesondere bei Junganlagen ohne ausreichenden Wurzelanschluss an die unteren feuchten Bodenschichten zu denken. Wo die Möglichkeit zur Bewässerung nicht bestand, sollten -bei entsprechendem Behang-Maßnahmen zur Stockentlastung durchgeführt werden.
Esca
In diesem Jahr trat die akute Form (plötzliches Zusammenbrechen / Welken der Rebstöcke) besonders häufig auf.
Befallene Stöcke können markiert werden und ein Stockneuaufbau durch erdnahe Wasserschosser im kommenden Jahr versucht werden.
Schildläuse
In vielen jüngeren Anlagen fielen im Frühjahr Stöcke auf, die stark von Ameisen besucht wurden. Bei genauem Hinschauen waren auf solchen Stöcken auch erste Schildläuse zu finden. Somit zeigen viele Ameisen auf den Stöcken ein stärkeres Schildlausvorkommen an. Eine Eindämmung der Schildlauspopulation kann durch die Nebenwirkung von Netzschwefel erreicht werden.
Pockenmilbe
Pocken auf den Blättern zeigen Befall mit Pockenmilben an und bleiben auch nach einer Behandlung erhalten. Nur wenn starker und verbreiteter Befall in einer Anlage vorhanden ist, sollte mit einer Behandlung die weitere Ausbreitung gehemmt werden, siehe dazu Weinbaufax Franken. Der Bekämpfungserfolg ist dann am pockenfreien Zuwachs zu erkennen. Empfohlen wird, befallene Anlagen für eine Voraustriebsbehandlung im kommenden Jahr vorzumerken.
Spätfrost
Die Frostnächte
Der Windfrost am 24. und 25. April 2016, der auch höhere Lagen schädigte und die Strahlungsfröste am 28. und 29. April 2016, die an Hangfußlagen und in Senken die Rebknospen erfrieren ließen, haben vereinzelt zu Schäden geführt. Allerdings sind einzelne Standorte dabei, die stark geschädigt wurden und die mit drastischen Ertragseinbußen rechnen müssen. Hier sind vor allem Lagen in Thüngersheim und Retzstadt, sowie Lagen um Abtswind, Handthal und Markt Einersheim zu nennen. Auch im Taubertal sind starke Schäden aufgetreten. Im Übrigen sind immer wieder auch Schäden aufgetreten, die scheinbar keiner
Regel zuzuordnen sind; dies ist der Vermischung von Wind- und Strahlungsfrost zuzuschreiben. Starken Einfluss auf das Ausmaß der Schäden hatten die Niederschläge von Mittwoch- und Donnerstagabend, deren Feuchtigkeit auf den Knospen bis zum Frosteintritt nicht abtrocknen konnte. Dies wird an den ungeschädigten zum Boden zeigenden Knospen deutlich, die abtropfen konnten. Auch auf dem Draht aufliegende Reben zeigen stärkere Frostschäden als Reben mit Bogenerziehung.
In von Frost betroffenen Anlagen zeigen die Triebe oft einen Wuchs der an Kräuselmilbenbefall erinnert (kleine, runzelige, löffelförmige nach oben gerichtete Blättchen). Dies ist auf die tiefen Temperaturen zurückzuführen. Daher ist keine Behandlung notwendig.