Forschungs- und Innovationsprojekt
Urban Gardening: Fassadengemüse
Verschiedene Systeme zur wandgebundenen Fassadenbegrünung (Living Walls) sind auf dem Markt verfügbar. Substrate, Vlies oder Wasser dienen dabei als Anbaumedium und wurden bisher vorwiegend zur Bepflanzung mit Stauden genutzt. Durch technische Aufwendungen können verschiedenste Gemüsepflanzen in diesen Systemen angebaut werden.
Zielsetzung
Entwicklung und Vergleich wandgebundener Fassadenbegrünungen zur Nahrungsmittelproduktion. Ziel der Versuche war es verschiedene Systeme zur wandgebundenen Fassadenbegrünung mit Nahrungspflanzen zu untersuchen. Dabei sollen Erträge und Pflanzenentwicklung erfasst und die Nutzbarkeit der Systeme bewertet werden.
Methodik
Im Rahmen des Projektes wurden verschiedene Living Walls Systeme getestet. Die Systeme, die normalerweise mit Stauden ausgestattet werden, eignen sich vor allem für Kräuter und Erdbeeren. Im Versuch wurden auch Gemüsearten wie Kohlrabi und Salat getestet. Vor allem verschiedene Systemaufbauten mit Vlies, Rinnen und Gefäßen wurden gewählt und eingesetzt. Im Rahmen eines Urban Gardening Demonstrationsgartens am Forstamt Erlangen wurden zwei weitere Systeme installiert und getestet. Eines war auch ein professionelles Vlies-System und ein weiteres wurde aus Paletten von der LWG selbst gebaut.
Verschiedenste Systemarten werden am Standort in Veitshöchheim getestet:
- Hydroponisches System
- Vlies-System
- System mit Kunststoffgefäß und Substrat
- System mit Substrat in Gabionenkörben
Verschiedenste Systemarten werden am Standort in Erlangen getestet:
- Vlies-System mit Gefäßen in Rinnen-Form
- Do-it-yourself-Palettengarten
- Vertikales Holz-Hochbeet als Aufsteller
Endergebnisse Sommer 2019
Die verschiedenen Systeme stellen aufgrund des geringen Substratvolumens und damit verbundenen Puffervermögens (für Wasser und Nährstoffe) eine besondere Herausforderung bei Gemüsepflanzen dar. Um mögliche Ausfälle zu vermeiden und eine gute Pflanzenentwicklung zu ermöglichen ist eine funktionierende Bewässerung zwingend erforderlich.
Je nach gewünschter Pflanzenverwendung sind für mehrjährige Kulturen wie z.B. Erdbeeren und Kräuter eher flächige Systeme mit engen Pflanzgefäßen einsetzbar. Bei verschiedenen Gemüsekulturen, die regelmäßig ausgetauscht werden, wie Salaten, Kohlrabi und Balkontomaten sollten Rinnen- oder Balkonkasten-Systeme verwendet werden. Die Flächenerträge sind in den Systemen stark von der Anzahl der Pflanzstellen abhängig. Dabei bieten bereits heute nahezu alle Living Walls Systeme eine interessante Alternative zum dauerhaften Urban Gardening.
Ausblick
Das von der LWG entwickelt hydroponische Rinnen-System wird auch im Innenraum eingesetzt. Die TUM (Professur für Green Technologies in Landscape Architecture) untersucht im Forschungsvorhaben „Agricultural Lighting Facade“ verschiedene Systeme zur Salatproduktion hinter Fensterscheiben mit LED-Zusatzbelichtung. Neben vier weiteren hydroponischen Systemen wurde ein Modul angelehnt an das NFT-Rinnen-System der LWG aufgebaut. Wasser und Nährstoffe gelangen in einem Kreislaufsystem an die Pflanzen. Seit Winter 2018/2019 wurde dort unter anderem Kopfsalat angebaut und auf seine Pflanzenentwicklung untersucht.
Aktivierung erforderlich
Durch das Klicken auf diesen Text werden in Zukunft YouTube-Videos im gesamten Internetauftritt eingeblendet.Aus Datenschutzgründen weisen wir darauf hin, dass nach der dauerhaften Aktivierung Daten an YouTube übermittelt werden.
Auf unserer Seite zum Datenschutz erhalten Sie weitere Informationen und können diese Aktivierung wieder rückgängig machen.
Ausgewählte Publikationen
Zur Übersichtsseite
Projektdaten
Projektleitung: Jürgen Eppel
Projektbearbeiter: Florian Demling, Rainer Berger
Laufzeit: 01.04.2016 bis 31.03.2019
Finanzierung: Bayer. Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Förderkennzeichen: KL/16/01