Forschungs- und Innovationsprojekt
Alternatives Verfahren zur Beikrautregulierung (ABOWPrax)

Entwicklung eines alternativen Verfahrens zur Beikrautregulierung im Obst- und Weinbau zur Praxisreife

Im Rahmen des Projekts wird ein alternatives Verfahren zur Beikrautregulierung weiterentwickelt, das auf einem aufspritzbaren, biologisch abbaubaren Mulchmaterial aus Nachwachsenden Rohstoffen basiert. Die Wirkungsweise des Materials beruht auf einer physikalischen Barriere, die das Keimen und Wachstum von Beikräutern hemmt.

Ziel des Projekts

Hintergrund und Vorstudien

Im Vorgängerprojekt (Fördernummer G2/N/18/09) wurde das aufspritzbare Mulchverfahren entwickelt und in ersten Feldversuchen erprobt. Dort zeigte sich, dass der Einsatz des Mulchmaterials im Vergleich zur mechanischen Beikrautregulierung eine vergleichbare, langanhaltende Beikrautunterdrückung ermöglicht und gleichzeitig die Risiken mechanischer Bodenbearbeitung minimiert. Da das Mulchmaterial nur einmal jährlich appliziert wird, entfallen negative Effekte, die durch den wiederholten Einsatz von Bodenbearbeitungsgeräten an den Rebstöcken oder am Boden entstehen könnten.

Projektbeschreibung und Zielsetzung

Im aktuellen Projekt, das sich im letzten Förderjahr befindet, liegt der Fokus auf der umfassenden Evaluation des Verfahrens unter praxisnahen Bedingungen. Neben der Untersuchung der Wirkung auf das Beikraut werden wichtige weinbauliche Parameter erfasst – darunter:

  • Ertragsdaten (kg/Rebe)
  • vegetatives Wachstum (Schnittholzgewicht)
  • Reifeverlauf und Mostqualität sowie
  • verschiedene Bodenparameter wie Bodenfeuchte, Stickstoffmineralisierung, Gasaustausch und Bodentemperatur

Methode des Projektes

Arbeitsschwerpunkte

In einem Feldversuch an Silvaner-Reben in der Lage Thüngersheimer Ravensburg werden insgesamt acht Behandlungsvarianten getestet – eine unbehandelte Kontrolle, eine mechanische Beikrautregulierung sowie sechs unterschiedliche Mulchapplikationen, die sich durch drei Applikationszeitpunkte im Frühjahr (Vorauflauf im März, Nachauflauf Anfang April und Ende April/Anfang Mai) jeweils in zwei Schichtdicken (2,5 mm und 5 mm) unterscheiden.

Applikationssystem und Feldversuche
Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts ist die Entwicklung eines praxisgerechten Applikationsgeräts. In Zusammenarbeit mit der Hans Wanner GmbH – Maschinen – Fahrzeugbau (Wangen im Allgäu, Deutschland) wurde ein Anbaugerät für Schmalspurtraktoren entwickelt, das speziell für die Applikation des Mulchmaterials für den Obst- und Weinbau konzipiert ist. Das Gerät verfügt für die zwei Phasen A (ölige Phase) und B (wässrige Phase) jeweils einen Tank und beidseitig montierte Düsen, die eine zweiphasige Ausbringung von flüssigem Mulchmaterial ermöglichen.

Das Hydrauliksystem arbeitet mit einem maximalen Druck von 200 bar und bietet eine Pumpenleistung von etwa 20 l/min pro Phase. Integrierte Befüll- und Rührfunktionen in den Tanks gewährleisten eine kontinuierliche Durchmischung und reduzieren die Sedimentbildung. Die Ausbringungsmenge wird durch die einstellbare Fahrgeschwindigkeit geregelt (etwa 5 mm bei 1,6 km/h und 2,5 mm bei 3,2 km/h). Das Gerät wurde im Herbst 2024 fertiggestellt und wird ab Frühjahr 2025 in Feldversuchen an der LWG getestet.

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Applikation des Mulchmaterials im Unterstockbereich mit Anbaugerät

Ergebnisse des Projekts

Die Ergebnisse werden im Laufe und am Ende des Projekts hier zur Verfügung gestellt

Weiterführende Informationen

Obwohl die bisherigen Ergebnisse vielversprechend sind, bedarf es weiterer Optimierungen hinsichtlich des Materialeinsatzes und der Applikation, um die praktische Umsetzung zu verbessern und die Voraussetzungen für eine breitere Anwendung zu schaffen. Zukünftige Studien werden zudem den Einfluss des Mulchmaterials auf weitere Umweltparameter vertiefend analysieren.

Informationen und Ergebnisse aus dem Vorgängerprojekt

Alternative Beikrautregulierung im Obst- und Weinbau (ABOW)

Projektinformationen:
Projektleitung: Gesamtvorhaben und Teilvorhaben TFZ: Dr. Edgar Remmele
Teilvorhaben LWG: Dr. Daniel Heßdörfer
Projektbearbeiter: Dr. Michael Kirchinger (TFZ), Anja Menger (LWG-IWO1)
Projektlaufzeit: 01.01.2023 bis 31.12.2025
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus
Förderkennzeichen: G2/N/22/08
Projektpartner: Technologie- und Förderzentrum (TFZ), Landtechnikhersteller: Hans Wanner GmbH Maschinenbau