Forschung- und Innovationsprojekt
Verbundprojekt "NutriBee"

In Zusammenarbeit mit verschiedenen Instituten (LAB Hohenheim, BI Celle, Ruhr-Universität Bochum, JKI Braunschweig und weiteren) wurde im Herbst 2021 das Projekt „NutriBee“ begonnen. Ziel dieses Projektes ist es den Einfluss verschiedener Faktoren bzw. Stressoren (Pollenentzug, Fungizidbehandlung der Trachtpflanzen, Volkgröße) auf die Bienengesundheit und Volksentwicklung zu untersuchen.

Im Untersuchungsjahr 2022 wurden Bienenvölker die im Sommer 2021 als Kunstschwärme mit Geschwisterköniginnen gebildet wurden vor der Rapstracht in unterschiedliche Gruppen eingeteilt.


12 der 24 Versuchsvölker wurden als Wirtschaftsvölker an zwei Standorte mit Winterraps aufgestellt, 12 Bienenvölker wurden durch Entnahme von Brut und Bienen zu frühzeitig gebildeten Ablegern angepasst und ebenfalls an den Versuchsstandorten aufgestellt. Jeweils aus der Hälfte aller Völker einer Gruppe wurden alle Pollenvorräte entnommen und eine Pollenfalle vorgeschaltet, die während des gesamten Versuchszeitraum vor Ort blieb. An einem Standort wurde in die Blüte eine Fungizidmischung (Boscalid und Pyraclostrobin) ausgebracht.

Die Volksentwicklung wurde regelmäßig über Populationsschätzungen beobachtet, Nektar-, Pollen- und Honigproben aus den Völkern entnommen. Zudem wurden auch die Futtersäfte von Arbeiterinnen- und Drohnenbrut entnommen mit dem Ziel zu überprüfen, ob sich die ausgebrachten Wirkstoffe in den Futtersäften nachweisen lassen können. Zusätzliche Völker an den Standorten wurden entweiselt um auch Königinnenfuttersaft zu gewinnen.
In einer weiteren Fragestellung wurde untersucht ob Bienen, die unter Pollenentzug aufgezogen wurden eine verminderte Lebensdauer aufweisen bzw. sich Effekte wie eine Veränderung bei der Entwicklung der Futtersaftdrüsen nachweisen lässt. Dazu wurden Jungbienen abgefangen und Käfigen über vier Wochen beobachtet.
Zusätzlich wurden Jungbienen aus den Versuchsvölkern abgesammelt, markiert und gemeinsam zwei Mini-Plus-Völkern zugesetzt und die Wiederfundraten der markierten Bienen in den Völker erfasst. Die Entwicklung der Völker war an beiden Standorten und bei allen Varianten gut. Die Ableger konnten die Reduktion von Brut und Bienenmasse im Laufe der Saison aufholen. Der Einsatz der Pollenfallen führte zu einer etwas verzögerten Entwicklung und einem geringeren Honigertrag. Die Jungbienen aus den Völker mit Pollenfalle starben im Käfigversuch früher, im Freilandversuch waren die Unterschiede zwischen den Gruppen und den beiden Mini-Plus-Völkern sehr unterschiedlich.

Weitere Informationen zum Projekt: https://nutribee.julius-kuehn.de/ Externer Link

Projektinformation
Projektleitung: Dr. Ingrid Illies
Laufzeit: 05/2021-04/2024
Finanzierung: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft