Forschungsprojekt
LandSchafftEnergie: Energiewende im Garten- und Landschaftsbau

Radlader bei Erdarbeiten

Infolge des Voranschreitens des Klimawandels ist es notwendig auch der Branche des Garten- und Landschaftsbaus (GaLaBau) dessen Bedeutung und Auswirkungen zu verdeutlichen und eventuelle Möglichkeiten für ein erfolgreiches Gelingen der Energiewende aufzuzeigen.

Um die Lage und das Entwicklungspotential im GaLaBau abschätzen zu können, war es nötig, den IST-Zustand in den Betrieben zu erfassen. Ein Best-Practice Betrieb, wurde in Hamburg gefunden. Auch die Praxisreife und die Akzeptanz der Antriebsalternativen wurde anhand der häufig im GaLaBau verwendeten Geräte und Maschinen, wie Freischneider, Handgebläse, Rasenmäher und eines Radladers im Zuge der Umstellung des Versuchsbetriebes auf alternative Antriebe getestet. Außerdem wurde eine Liste der aktuell am Markt befindlichen Maschinen und Fahrzeuge erstellt, die mit alternativen Antrieben laufen. Auch der Ersatz der Bestandsbeleuchtung durch LED-Lampen wurde im Betrieb und dem Bürogebäude der LWG umgesetzt.

Zielsetzung

Ziel des Projektes war es, die Unternehmen für die Themen Klimawandel und Energiewende zu sensibilisieren, mögliche Lösungen für die Praxis aufzuzeigen und dadurch die Akzeptanz von alternativen Antrieben zu verbessern und zur grundsätzlichen Energieeinsparung anzuregen.

Methodik

Um den Ist-Zustand hinsichtlich der Verwendung von alternativen Antrieben in der Praxis zu erfassen, wurden verschiedene Umfragen in den Betrieben durchgeführt. Hier wurden die branchenüblichen Handgeräte wie z.B. Heckenschere, Rasenmäher, Freischneider und Verdichtungsgeräte abgefragt. Auch die Standard-Maschinen und Fahrzeuge wie Lader, Transporter und PKW galt es anzugeben, ebenso, ob selbst Energie produziert wird und wie zufrieden die Nutzer mit den antriebsalternativen Geräten sind.
Da ein gutes Beispiel gerne zur Nachahmung anregt, wurde nach einem Best-Practice-Betrieb gesucht, der schon möglichst viele alternative Lösungen einsetzt und von seinen Erfahrungen berichten kann. Auch die Umrüstung des Betriebes auf alternative Antriebe der LWG wurde vorangetrieben, um hier Beratungsgrundlagen für die Praxisbetriebe zu schaffen. In diesem Zusammenhang wurden GaLaBau übliche Handgeräte wie Heckenschere, Rasenmäher, Freischneider und andere verschiedener Hersteller im Alltagseinsatz im Betrieb und in Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Hofgarten Veitshöchheim auf ihre Praxistauglichkeit geprüft und bewertet. Auch Studierende der angeschlossenen Meister- und Technikerschule wurden in die Testungen mit einbezogen.

Gleichzeitig wurde ständig der aktuelle Markt der alternativen Maschinen und Geräte beobachtet und neue Firmen und Technologien in eine Tabelle übertragen, die nach wie vor aktuell gehalten wird.

Um auch bei der Gebäudetechnik neue Wege zu gehen und Erfahrungen zu sammeln, wurde die Bestandsbeleuchtung im Betrieb und dem Bürogebäude der LWG durch LED-Leuchtmittel ersetzt.

Ergebnisse

Die Umfragen ergaben, dass mehr als 75% der befragten GaLaBau-Betriebe und über 50% der bayerischen Kommunen mindestens ein Akkugerät, meist eine Heckenschere, besitzen. Auch die Zufriedenheit mit alternativen Antrieben ist gut. Die Testung eines Kramer Laders und verschiedener Handgeräte diverser Hersteller durch eine Reihe von Praktikern zeigte die feinen Unterschiede zwischen den Geräten auf und machte klar, dass man sich vor dem Kauf unbedingt eingehend mit den unterschiedlichen Produkten auf dem Markt auseinandersetzen sollte.

Der Lampentausch zu LED-Leuchtmitteln ergibt Sinn. Bei einer hohen anderweitigen Grundlast (Stromverbrauch) fällt dieser aber wenig ins Gewicht. Es sollten daher alle Stromverbraucher im Blick behalten werden.

Der Best-Practice-Betrieb GardenArt Heymann in Hamburg hat in seinem Bereich umgesetzt, was ging: Neben Ersatz sämtlicher Handgeräte in Akkutechnik, dem Austausch der Heiztechnik in Büro und angrenzenden Gebäuden zu Blockheizkraftwerk und Solarenergie, wurden auch ein Kramer Lader und einige Elektrofahrzeuge angeschafft. Der Firmeninhaber ist zufrieden, der Wunsch 1/3 der Kosten und 100 t CO2 pro Jahr einzusparen hat sich erfüllt.

Der Markt wurde laufend nach aktuellen Maschinen und Geräten mit alternativen Antrieben sondiert und das Ergebnis in einer ständig aktualisierten Liste zusammengetragen.

Die Projektpartnerin Frau Rita Haas vom Technologie- und Förderzentrum (TFZ) in Straubing, wird sich weiterhin, auch über das Projektende hinaus, schwerpunktmäßig mit (e-)Mobilität beschäftigen. Dort kann der Inhalt der aktuellen und immer wieder aktualisierten Fahrzeug - und Maschinen -Tabelle mit alternativen Antrieben gerne abgefragt werden.

Kontaktdaten:
Rita Haas
Schulgasse 18
94315 Straubing
Tel: +49 (0)9421 300-178
Fax: +49 (0)9421 300-211
E-Mail: rita.haas@tfz.bayern.de

Allgemeine Infos zum TFZ und zur Mobilität erhalten Sie hier Externer Link

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Die Umsetzung der Energiewende im ländlichen Raum ist eine große gesellschaftspolitische und wirtschaftliche Herausforderung. Sie wird nur dann erfolgreich sein, wenn es gelingt, maßgeschneiderte Lösungen zu finden und dafür die Akzeptanz der Menschen zu erreichen.

Mit diesem Ziel wurde im Jahr 2012 vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirt-schaft und Forsten (StMELF) das Expertenteam „LandSchafftEnergie – Energiewende im ländlichen Raum“ ins Leben gerufen.

Expertenteam LandSchafftEnergie Externer Link

Projektdaten
Projektleiter: Jürgen Eppel
Projektbearbeiter: Ina Dick (2012-2016), Lydia Piller (2016-2018), Lydia Giehl (2018-2021) und Rainer Berger, Thomas Leopoldseder, Johannes Pitzer, Nikolai Kendzia
Laufzeit: 01.09.2012 bis 31.12.2021
Finanzierung: Bayer. Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
Förderkennzeichen: EW/12/18

Solarzellen auf einem begrünten Dach.

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Treibstoffkanister wird mit Diesel befüllt

Verbrauchsmessung

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