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Der Elektroantrieb im GaLaBau startet langsam

Der Elektroantrieb im GaLaBau startet langsam - Titelseite

Elektro-Nutzfahrzeuge im Garten- und Landschaftsbau sind selten, aber sie sind da. Die Akkutechnik kommt nach den guten Erfahrungen bei den Handgeräten langsam aber sicher auch im Nutzfahrzeugbereich an. Unzählige Firmen verkaufen Elektro-Schubkarren und Akku-Dumper. Verdichtungsgeräte auf Akkubasis werden schon seit Jahren angeboten. Inzwischen gibt es mindestens vier Hersteller von Radladern. Mindestens drei Fahrzeugbauer, die Bagger auf Akkubasis produzieren, stehen in den Startlöchern. Mehr als zehn Firmen arbeiten daran, elektrische Trucks für den alltäglichen Innenstadtverkehr zur Serienreife zu entwickeln. Neben den E-Autos kommen zunehmend E-Kleinlaster und Transporter auf den Markt.

2019, 7 Seiten

Die Akku-Technologie hat in den vergangenen Jahren hinsichtlich Speicherkapazität und Produktpalette gute Fortschritte gemacht. Die Fahrzeughersteller sehen den Elektroantrieb mehr und mehr als Alternative zum konventionellen Dieselantrieb und versuchen diesen in dafür geeigneten Einsatzgebieten zu verwenden. Aber ist die Wende von kraftstoffbetriebenen Maschinen hin zu E-Mobilität bereits im GaLaBau angekommen? Das wollte die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Veitshöchheim herausfinden. Deshalb hat sie im Rahmen ihres LandSchafftEnergie-Projektes (vgl. Anmerkung) „Energieeffizienz im GaLaBau“ in Kooperation mit „Landschaft Bauen & Gestalten“ eine Online-Umfrage entwickelt, an der alle GaLaBau-Betriebe deutschlandweit im Herbst 2018 teilnehmen konnten.

Maschinen und Fahrzeuge in den Betrieben

Bei der Umfrage wurde unter anderem abgefragt, welche Maschinen und Fahrzeuge in welcher Antriebsart in den Betrieben verwendet werden. Die meisten Betriebe besitzen einen kraftstoffbetriebenen Radlader, Bagger, Pkw, Transporter und Lkw. Nur rund 50 % nennen einen Dumper ihr Eigen. Mit deutlich unter 10 % Anteil bei Dumper, Pkw und Radlader, sind Betriebe mit Akkumaschinen immer noch etwas Besonderes.
Bezieht man den Anteil der Betriebe die mit Akkugeräten ausgestattet sind auf die Anzahl der Betriebe, die diese Maschinengruppe grundsätzlich besitzt (Abbildung 1), so stellt sich die Lage, zumindest bei den Dumpern, ein wenig besser dar. Da nur rund 50 % der Betriebe einen Dumper im Fuhrpark haben, liegt der Anteil der Akkugeräte im Verhältnis zu den vorhandenen Akku-und Kraftstoffgeräten mit 11 % etwas höher. Diese etwas häufigere Anschaffung von Akku-Dumpern und Schubkarren kommt vermutlich daher, dass diese schon mehr als 10 Jahre als abgasfreie Maschinen auf dem Markt erhältlich sind. Konkret wurde der TeMax der Firma Kneilmann von den Betrieben in der Umfrage am häufigsten genannt, außerdem Geräte von PowerPac und Makita.
Lediglich 3 % der Betriebe besitzen E-Pkws. Die genannten Hersteller waren hier zu gleichen Teilen: Fiat, Mercedes Benz, VW und Smart.
Bei den Radladern hat etwa 1 % der Betriebe angegeben, dass sie einen e-Lader der Firma Kramer oder von Linde verwenden.
Nahezu 100 % der Transporter, Lkw und Bagger im GaLaBau laufen nach wie vor mit fossilen Kraftstoffen. Hier ist die Angebotspalette auch noch sehr gering, bzw. noch nicht über die Prototypenphase hinausgekommen.
Eine mögliche Ursache für die sehr geringe Verbreitung der Batterie-Modelle ist, dass bei diesen Maschinen in vielen Fällen erst einzelne Hersteller dazu übergegangen sind diese Varianten anzubieten. Offensichtlich sind die Umgestaltungszeiträume sehr lang und verlaufen zäh. Viele GaLaBau- Betriebe wissen möglicherweise noch gar nicht, dass es diese kraftstofffreien Versionen gibt, oder sie wollen abwarten bis die Prototypen ausgereift sind. Dazu kommt, dass Lebensdauer und Anschaffungspreis bei diesen großen Maschinen in der Regel deutlich höher sind als z. B. bei Handgeräten und solche Maschinen damit auch weniger oft neu angeschafft werden.
Dass mit zunehmenden Produktionszahlen die einzelnen Modelle kostengünstiger angeboten werden können, ist für viele vermutlich auch ein Argument, in diesem Segment noch abzuwarten.
Nichts desto trotz gibt es viele Argumente für die Anschaffung und den Einsatz von elektrisch angetriebenen Maschinen:
Weiterführende Ergebnisse enthält der Fachartikel.

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