Gartentipp
Pflanzen begeben sich auf (Welt)reise
28. September 2020

Immer wieder treten neue Pflanzenschädlinge auf, eingeführte Pflanzen vermehren sich explosionsartig „Sicherlich trägt der Klimawandel dazu bei, dass es den neuen Organismen hier bei uns gefällt. Doch eingeschleppt werden sie oft durch den Pflanzentransport. Seien Sie deshalb wachsam, wenn Pflanzen oder Pflanzenteile aus anderen Ländern kommen“, raten die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie.

2020 ist das Internationale Jahr der Pflanzengesundheit. Ein Grund mehr beim Pflanzenkauf genauer hinzuschauen, informiert das Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen (Julius Kühn-Institut JKI).

Unbestellte Pflanzen aus der Samentüte

Plötzlich wird man mit Samenpäckchen im Briefkasten überrascht. Der genaue Absender der unbestellten Ware ist oft nicht erkennbar, doch führt die Spur nach Asien. Das JKI warnt jedoch davor die Pflanzen auszusäen. Auch wenn man es den Samen nicht ansieht, so können sich in oder am Samen schädliche Krankheiterreger befinden, die in Europa zu den Quarantäne-Schadorganismen zählen wie bestimmte Bakterien, Pilze oder Viren. Auch könnte es sein, dass es sich bei den Samen um nichtheimische Pflanzenarten oder Unkräuter handelt, die sich unkontrolliert stark ausbreiten. Deshalb: Entsorgen Sie das Saatgut im Restmüll!

Weitere Informationen erhalten Sie beim JKI und unter folgendem Link: Externer Link

Das Übel aus den Gärten fernhalten

Durch zunehmenden Pflanzenhandel wächst auch die Gefahr Pflanzenkrankheiten und Schädlinge einzuschleppen und zu verbreiten. Das JKI setzt sich dafür ein, Pflanzen und deren Erzeugnisse in Deutschland und der EU vor den Schadorganismen zu schützen, oder zumindest das Auftreten zu verzögern. Regelmäßige Gesundheitssichtungen von Pflanzenfrachtgut an Flughäfen und Häfen dienen zur Kontrolle, um Schaderreger zu entdecken und dann fern zu halten.
Die großflächige Verbreitung der schädigenden Kirschessigfliege geschah über den Im- und Export infizierter Früchte. Durch schadhaftes Beerenobst gelangte sie schließlich auch nach Deutschland. Die milden Winter sorgten dafür, dass sie sich bei uns etabliert hat.

Kennen Sie den Pflanzenpass?

Vielleicht sind Ihnen Aufkleber auf den Töpfen neu gekaufter Pflanzen aufgefallen. Warum jetzt das? Es ist der Pflanzenpass: das Etikett für pflanzliche Waren, die innerhalb der EU gehandelt werden. Er bestätigt, dass die Waren den Pflanzengesundheitsvorschriften entsprechen. Außerdem enthält das Etikett, neben dem botanischen Namen der Pflanze, auch die Registriernummer des Handelsunternehmens bzw. der Gärtnerei, die die Pflanzen angebaut haben.
Manche Pflanzenware bekommt man nur über den Online-Handel. Achten Sie auch hier auf das Pflanzengesundheitszeugnis. Dieses sichert eine nachhaltige Pflanzenproduktion und soll das Einschleppen und Verbreiten von Pflanzenschädlingen verhindern. Somit schützt es die Pflanzen und die Umwelt sowie uns als Verbraucher.

Informationen des JKI: Externer Link